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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Oberkommando über die Miliz, Major. Wenn Sie der Ansicht sind, Sie könnten die Promenaden tatsächlich halten, dann werde ich mich Ihnen nicht entgegenstellen. Aber meine Befehle lauten, Präsident Shangup und die Abgeordneten unversehrt zurück zum Raumhafen zu schaffen.«
    »Das verstehe ich, und ich bin ganz der gleichen Ansicht«, erwiderte Cusherwa. »Und wenn Sie gestatten, Lieutenant: Ich hätte noch eine Bitte.«
    »Und die lautet?«, fragte Kuramochi nach.
    »Es wäre mir sehr recht, wenn Sie Brigadier Jongdomba mitnähmen.« Cusherwa blickte der Offizierin der Imperial Marines in die Augen. »Ich denke, Sie werden fast alle seiner Anhänger und Speichellecker erwischt haben, aber vielleicht gibt es ja noch mehr, von denen ich bislang nichts weiß. In diesem Fall könnten sie sich dadurch, dass er immer noch hier ist, dazu veranlasst sehen, irgendetwas sehr Dummes zu unternehmen.«
    »Verstanden«, gab Kuramochi zurück und lächelte verkniffen.
    »Und wo wir schon davon sprechen, wen Sie mitnehmen könnten, Lieutenant«, sprach Cusherwa weiter. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihren Plan, die gesamte Strecke bis zum Raumhafen zu Fuß zurückzulegen, noch einmal überdenken könnten. Präsident Shangup fährt zwar in seiner Freizeit zur Erholung sehr gerne Mountainbike, aber einige der Abgeordneten sind in körperlich deutlich schlechterer Verfassung als er. Ganz zu schweigen davon hat keiner von ihnen irgendeine Ausbildung, die ihn auf eine Lage wie diese vorbereitet - oder zumindest haben sie in jüngster Zeit nichts mehr in dieser Richtung mitgemacht.«
    »Ich weiß das wirklich zu schätzen, Major«, erwiderte Kuramochi. »Aber ich weiß nicht, ob wir irgendetwas dagegen unternehmen können, außer vielleicht die Abgeordneten mit der schlechtesten körperlichen Verfassung hier zu lassen - schließlich haben Sie ja die Absicht, die Promenaden weiter zu verteidigen, statt sich uns anzuschließen. Natürlich wäre mir eine Evakuierung auf dem Luftweg deutlich lieber, aber keiner unserer Transporter ist gepanzert. Ich kann es nicht riskieren, die Politiker dem Feindfeuer auszusetzen, wenn ich weiß, dass es irgendwo da draußen auch Boden-Luft-Flugkörper gibt. Die haben schon eine voll ausgerüstete Stinger ausgeschaltet; ein ungepanzerter Transporter wäre viel zu leichte Beute.«
    »Das verstehe ich. Aber ...« - auch Cusherwas Lächeln war sehr verkniffen - »Brigadier Jongdomba hatte noch ein paar Asse mehr im Ärmel, die uns hier vielleicht ein wenig mehr Flexibilität verschaffen könnten.«
    »... daher muss ich Major Cusherwa zustimmen, Ma'am«, erklärte Kuramochi Chiyeko auf Major Palacios' Komdisplay. »Mindestens acht der Abgeordneten sind physisch schlichtweg nicht in der Lage, eine derart weite Strecke zu laufen, nicht einmal unter optimalen Bedingungen. Und angesichts unserer tatsächlichen Lage ...«
    Sie zuckte mit den Schultern, und Palacios nickte.
    »Verstanden. Um ganz ehrlich zu sein: Ich hatte schon befürchtet, dass irgendetwas in dieser Art kommen würde. Ich bin geneigt, diese Entscheidung Ihnen zu überlassen, schließlich sind Sie vor Ort und können etwaige Notwendigkeiten vermutlich besser beurteilen. Darf ich ansonsten dem, was Sie bislang gesagt haben, entnehmen, dass Sie Cusherwas Vorschlag für gut halten?«
    »Ich glaube nicht, dass ich hier normalerweise von ›gut‹ sprechen würde, Ma'am. Ich denke bloß, dass es vielleicht der ›am wenigsten schlechte‹ ist, den wir im Augenblick haben.«
    Palacios nickte dieses Mal langsam und nachdenklich. Aus irgendeinem Grund hatte Jongdomba verabsäumt, zu berichten, dass er mehrere der seltenen gepanzerten Truppentransporter, welche die Miliz ihr Eigen nennen durfte, in den Promenaden in Stellung hatte bringen lassen, bevor der Gegner ihn umzingelt hatte. Zumindest hatte er dergleichen nie in seinen Gesprächen mit ihr oder Gouverneur Aubert erwähnt, und Palacios vermutete, Jongdomba habe sie als letzte Fluchtmöglichkeit für sich und seine ›Hauptquartierwachkompanie‹ vorgesehen.
    Gemäß den Standards der Imperial Marines waren diese Fahrzeuge alles andere als ›gut‹. Sie verfügten über keine KontraGrav-Einrichtungen, waren nur mit äußerst primitiven Geräten zur elektronischen Kriegführung ausgestattet und boten lediglich sehr eingeschränkte Systeme zur Abwehr einkommender Geschosse; auch die Panzerung war kaum dafür geeignet, Beschuss aus schweren Schnellfeuergeschützen abzuwehren, geschweige

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