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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kreischend in die Nacht hinaus, als könne die Dunkelheit die Flammen zum Erlöschen bringen, und zwei weitere der Männer wälzten sich auf dem Boden und mühten sich nach Kräften, auf diese Weise das Feuer zu löschen. Drei bislang unverletzte Räuber liefen davon, so schnell sie konnten, rannten um ihr Leben, und der Anführer der Bande suchte Schutz unter seinem eigenen Fahrzeug und wechselte hastig den Funkkanal.
    »Hier rüber!«, kreischte er, und zur Antwort stiegen zwei schwer bewaffnete Luftfahrzeuge in die Nacht empor.
    Mühelos glitt Alicia durch die frisch gerissene Lücke in dem Ring, der zuvor noch den Shuttle umgeben hatte. Drei der sechs Männer auf dieser Seite des Hinterhaltes waren noch übrig, doch ihnen war noch nicht bewusst, dass sie nicht mehr alleine waren. Sie hatten den Fehler gemacht, geradewegs in die Flammen zu starren, wie betäubt von dem plötzlichen Blutbad. Angewidert blickte Alicia ihre Rücken an. Idioten! Glaubten die vielleicht, bloß weil jemand eine Waffe hatte, sei er plötzlich gefährlich?
    Es war wirklich nicht fair. Diese Leute waren so armselig, so hoffnungslos deklassiert, dass sie es nicht einmal begriffen! Aber das Leben war nun einmal nicht fair, und wer auch immer sich bereit erklärte, aus reiner Habgier bei einem Hinterhalt und Mord mitzumachen, hatte nichts Besseres verdient.
    Alicia fand die Position, die sie gesucht hatte, und gab drei weitere kurze, saubere Feuerstöße ab.
    Das charakteristische Stottern einer Automatikwaffe hämmerte ihm in die Ohren, und er spähte aus seiner Deckung unter dem Frachtschweber hervor, als jenseits des Shuttles ein weißes Auge aufblitzte. Irgendjemand befand sich dort am Boden! Es musste der Shuttle-Pilot sein, aber wie? Und wo waren die Männer geblieben, die er dort postiert hatte?
    Die Frage nach dem ›Wie‹ wurde unerheblich, als eine geschmeidige, schlanke Gestalt mit der Geschwindigkeit einer angreifenden Kobra geradewegs am Rand des Lichtkegels vorbeijagte, anmutig wie ein Wesen aus einem Traum - doch ein weiterer todbringender Feuerstoß und ein gurgelnder Schrei verrieten ihm, wo seine Männer waren. Über ihm heulten Antriebsturbinen auf, als der Pilot des Frachtschwebers sich auf den Rückzug vorbereitete, und Panik erfasste ihn angesichts des Gedankens, hier gänzlich ungeschützt zurückzubleiben. Er wollte fliehen, doch sein Körper weigerte sich einfach, sich in Bewegung zu setzen, und so hämmerte er mit den Fäusten auf den Boden und betete darum, dass seine Stinger rechtzeitig hier einträfen.
    Zwei schwerbewaffnete Luftfahrzeuge glitten durch die Luft. Das eine davon war kaum mehr als ein Transporter, beladen mit Waffen, doch das Vorausfliegende der beiden war eine echte Militärausführung, vom nadelspitzen Bug bis zum Sensor-Satz, und dessen Pilot aktivierte seine Scanner. Er sah nur völlige Verwirrung und reglose Körper - viele Körper, erhellt vom gleißenden Schein der Flammen -, und eine Zielquelle, die sich mit tödlicher Präzision bewegte. Er stieß einen Fluch aus. Eine Zielquelle. Eine einzige! Doch jetzt hatte er diesen Mistkerl im Visier. Nur noch wenige Sekunden, und er würde diesen Dreckskerl festnageln können, ohne dabei seine eigenen Leute ...
    Ein nachtschwarzes Stück des Himmels stürzte sich von oben auf ihn. Ihm blieb ein winziger Moment, das überhaupt zu begreifen, zu verstehen, was das sein musste, dann rissen ihn die Geschütze eines Shuttles der Bengal -Klasse in sehr, sehr kleine Stücke.
    Entsetzt zuckte sein Kopf hoch und prallte schmerzhaft gegen das Bodenblech des Frachtschwebers, als der Feuerball aufblühte. In hohem Bogen rasten zahllose Trümmer aus dem Herzen dieses Feuerballs in alle Richtungen und erzeugten Lichtstreifen am Himmel wie bei einem gewaltigen Feuerwerkskörper, und dann entstand auch schon ein zweiter Feuerball.
    Ungläubig starrte er zu ihnen hinüber, sah zu, wie sie verblassten und allmählich vom Himmel herabsanken, doch dann presste er sich wieder dicht an den Boden, als ein heftiger Feuerstoß das Fahrzeug erfasste, unter dem er sich hier verbarg. Ein abrupt endender Schmerzensschrei und das plötzliche Ersterben der Turbinen verrieten ihm, dass auch sein Pilot tot war, und er vergrub sein Gesicht im Boden und schluchzte vor Entsetzen.
    Es waren keine Schreie mehr zu hören, keine Schüsse. Nur das Prasseln der Flammen und der Gestank verbrennenden Fleisches hingen noch in der Luft. Der Anführer der Bande winselte leise und versuchte, sich

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