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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Freihändler würde jemals eine Kampfpanzerung des Kaders in die Finger bekommen können - der Nachrichtendienst des Kaders hätte besagten Freihändler bis in die letzten Winkel der Galaxis verfolgt, um sie wieder zurückzubekommen -, und es war durchaus denkbar, dass irgendjemand diesen besonderen Ausrüstungsgegenstand wiedererkennen würde.
    Abgesehen davon, sollte wirklich irgendjemand auf sie warten und ihr Übles wollen, würde er einigen ganz praktischen Einschränkungen unterworfen sein. Das Einzige, worauf er es abgesehen haben könnte, wäre die Fracht, und das bedeutete, er konnte unmöglich etwas zum Einsatz bringen, was leistungsstark und unschön genug wäre, um den Shuttle zu zerstören. Alicia hingegen brauchte keinerlei Bedenken dabei zu haben, wie sie am besten gegen ihn vorgehen würde.
    »Das klingt für mich bemerkenswert wenig nach ›Gerechtigkeit‹«, merkte Tisiphone leise an.
    »Ganz im Gegenteil.« Alicia ließ ein Treibspiegel-Geschoss in die Kammer ihres M-97 einrasten und legte kurz die linke Hand an den Vorderschaft der Waffe, um die Computersysteme zu aktivieren. »Ich werde ihnen nicht das Geringste antun, solange sie nicht vorhaben, mir irgendetwas anzutun.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Aber falls sie eben doch irgendetwas im Schilde führen sollten, habe ich die Absicht, ihnen zuvorzukommen.«
    »Also gibt es Augenblicke, in denen du die Welt doch genauso siehst wie ich.«
    »Ich habe nie etwas anderes behauptet.« Alicia richtete ihr Bewusstsein wieder auf Megaira. »Wie sieht's bei dir aus?«
    »Alles im grünen Bereich, aber ich orte zwei Luftfahrzeuge im Süden.«
    In Alicias Gehirn wurden neue Daten eingespeist, und sie verzog die Lippen, denn zumindest eines dieser Luftfahrzeuge sah ganz danach aus, als gehöre es zum Militär. Vielleicht war das ja eine Eskorte, um sie vor einer etwaigen Bedrohung zu beschützen, die diese Nachtlandung provoziert haben mochte. Vielleicht aber auch nicht.
    »Behalt sie im Auge«, erwiderte sie wortlos. »Ich empfange hier auch Fahrzeug-Signaturen rings um das Lande-Funkfeuer. Sieht nach Frachtschwebern aus.«
    »Die sehe ich auch. Soll ich mir die genauer ansehen?«
    »Nein. Wäre doch nicht gut, die jetzt aufzuscheuchen, oder?«
    »Du bist der Boss. Aber pass auf dich auf.«
    Alicia wandte den Instrumenten des Shuttles den Rücken zu und bewegte einige Male die Schultern hin und her, um ihre Passiv-Panzerung zurechtzurücken. Auch diese stammte aus Kader-Beständen und war besser als alles, was auf dem freien Markt erhältlich war, doch sie war nicht so auffällig, dass jeder sie sofort bemerken würde. Bis zur Landung waren es jetzt noch weniger als zwei Minuten, und Alicia ließ die erste Dosis des ›Tickers‹ in ihre Blutbahn einströmen und verzog die Lippen zu einem wolfsähnlichen Grinsen, als das Universum plötzlich langsamer und langsamer wurde.
    Die Gruppe von Leuten in der Nähe des Funkfeuers schaute zu, wie der Shuttle auch noch die letzten Meter bis zum Boden zurücklegte und die Landestützen ausfuhr. Flache Kissen tasteten nach dem Untergrund, der Luftdruck der Turbinen wirbelte Sand umher, und einer der Frachtschweber wich davor aus und beschrieb eine kleine Kurve, bis er mit dem hinteren Ende seiner Ladefläche genau vor dem Shuttle zum Stehen kam. Die Plane, mit der diese Ladefläche abgedeckt war, flatterte im Strahl der Düsen, und kurz war unter der Abdeckplane etwas Langes, äußerst Bedrohliches zu erkennen.
    »Sie sind unten«, murmelte einer der Männer in sein Helm-Kom. »Bereit?«
    »Die Landekissen anleuchten«, erwiderte eine Stimme in seinem Kopfhörer.
    »Gut. Ich hoffe, wir werden dich nicht brauchen, aber halte dich bereit.«
    »Jou«, drang es lakonisch aus dem Ohrhörer, und der Mann richtete seine Aufmerksamkeit ganz auf den Shuttle. Er hatte einen Standardshuttle erwartet, und Habgier blitzte in seinem Blick auf, als er sah, dass dieses Raumfahrzeug hier fast doppelt so groß war. An Bord musste sich ein sogar noch größerer Anteil von Yerenskys Fracht befinden, als er erwartet hatte.
    Mit einem Heulen öffnete sich die Heckluke, eine Rampe wurde ausgefahren, und der Mann veränderte den Funkkanal seines Koms und murmelte dem Piloten des Frachtschwebers etwas zu. Augenblicklich flammten die kräftigen Scheinwerfer des Schwebers auf und tauchten den Shuttle in gleißendes Licht. Gleichzeitig trat der Mann mit einem freundlichen Lächeln in das grelle Licht hinein und winkte

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