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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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herzlich.
    »Versucht den Piloten lebendig zu kriegen«, rief er gleichzeitig seinen Schützen ins Gedächtnis zurück. Er war zwar bereit, sich mit einer einzigen Shuttle-Ladung zufriedenzugeben - vor allem, wenn sie so groß war, wie es hier den Anschein hatte -, aber wenn er natürlich den Piloten in die Finger bekommen und ihn ›überzeugen‹ konnte, seine Jungs mit nach oben zu nehmen ...
    Jeder seiner Nerven kribbelte, als der Staub sich allmählich legte und kurz die Rampe einhüllte. Jeden Moment geht's los, dachte er und grinste und winkte immer noch, während er sich innerlich schon darauf einstellte, dass die ersten Schüsse fielen.
    Doch der Staub sank weiter herab, und niemand trat auf die Rampe. Das Winken des Mannes wurde langsamer, sein Grinsen verblasste, und plötzlich kam er sich in den gleißenden Lichtkegeln sehr schutzlos und äußerst dämlich vor.
    Alicia löschte die Beleuchtung im Cockpit, öffnete lautlos eine Notluke und ließ sich dann geräuschlos auf der anderen Seite des Frachtschwebers, der die Scheinwerfer eingeschaltet hatte, zu Boden fallen. Das war wirklich außerordentlich dämlich, dachte sie, während sie unter dem Einfluss des ›Tickers‹ in Zeitlupe zu Boden schwebte. Wer auch immer in diese Scheinwerfer schaut, ist danach blind wie ein Maulwurf - ganz zu schweigen von all dem schönen Schattenwurf, den das auf dieser Seite hier erzeugt.
    Sie verschmolz mit dem schwarzen Schatten einer Landestütze und passte die Leistung ihrer Sensorik-Booster an. Ohne das Sensorsystem, das in den Helm einer Kampfpanzerung eingebaut war, würde sie sich ganz auf ihre biomechanisch verstärkten eigenen Augen verlassen müssen, doch darin hatte sie bereits reichlich Übung. Wenn sie in dieses Licht hineinblickte, musste sie die Leistung der Booster drosseln und sie wieder verstärken, wann immer ihr Blick ins Dunkle fiel - doch das war ein Problem, an das Alicia längst gewöhnt war, und sie stieß ein leises, zufriedenes Brummen aus, als sie die Anwesenden durchgezählt hatte.
    Achtzehn: neun davon rings um den Frachtschweber aufgestellt, auf dessen Ladefläche ein Schnellfeuergeschütz montiert war, und keiner von ihnen trug auch nur eine leichte Panzerung. Naja, das bewies zumindest, dass der Kopf dieser Bande nichts mit dem Militär zu tun hatte. Es sei denn, natürlich, er hieße zufälligerweise ›Custer‹.
    »Megaira?«
    »Ich hab sie gesehen«, erwiderte die KI und betrachtete die Szenerie durch Alicias Augen mit der gleichen Leichtigkeit, mit der Alicia mit Hilfe der Schiffssensoren den Weltraum abtasten konnte. Tisiphone verhielt sich gänzlich still; die Furie war klug genug, sie in einer derartigen Situation nicht abzulenken.
    »Für mich sieht das nicht gerade nach einem Begrüßungskomitee aus.«
    »Pass bloß auf dich auf, Alley!«
    »Mach ich. Und du passt auf diese Luftfahrzeuge auf.«
    »Hab sie im Auge.«
    Verdammt, irgendetwas stimmte hier doch nicht! Die Hand, mit der er bis eben noch gewinkt hatte, ließ er nun sinken, als aus einer Vermutung schreckliche Gewissheit wurde und er begriff, wie schutzlos und ungedeckt er in diesem Lichtkegel war. Er wollte sich gerade schon herumdrehen und den Befehl erteilen, die Lampen zu löschen, als plötzlich etwas an seinem Kopf vorbeisauste und metallisch über die Ladefläche eines der Frachtschweber ratterte.
    Der Frachtschweber mit dem Geschütz verschwand in einer überhitzten Wolke, als die Plasma-Granate explodierte, doch Alicia schaute nicht einmal hin. Wie eine Katze wirbelte sie herum, während die Granate noch wie in Zeitlupe in der Luft schwebte, und Alicias Sturmgewehr war nichts anderes als eine Erweiterung ihres Gehirns, eine Fortsetzung ihres Körpers. Sie sah noch nicht einmal das Fadenkreuz, zumindest nicht bewusst. Sie schaute einfach nur ihr Ziel an, und der Brustkorb des Schützen explodierte.
    Selbst das Gleißen des lodernden Frachtschwebers konnte ihr Mündungsfeuer nicht gänzlich überdecken, doch Alicia hatte bereits die beiden Männer ausgemacht, die es tatsächlich entdeckt hatten. Einer von ihnen ging in den Tod, ohne überhaupt zu begreifen wodurch, der zweite hauchte sein Leben aus, während er gerade versuchte, die Waffe in den Anschlag zu bringen.
    Die Geschützbedienungsmannschaft im Inneren des Frachtschwebers starb, ohne auch nur zu wissen, wie ihnen geschah, doch die Männer, die sich dicht um das Fahrzeug gedrängt hatten, schrien vor Schmerz und Entsetzen. Eine menschliche Fackel rannte

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