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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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über einer Narbe aus hochtemperatur-gezimmertem Glas - einer Narbe, die einst die Stadt Raphael gewesen war. Auf der Brücke des Schiffes ging Simon Monkoto unruhig auf und ab. In seinen Augen loderte kein Hass mehr; jetzt war sein Blick ebenso hart und unbarmherzig wie seine Miene, angefüllt mit einer verbitterten Entschlossenheit, die kalt genug war, um das glühende Herz eines Sterns gefrieren zu lassen.
    Er wusste sehr wohl, dass seine Leute allmählich unruhig wurden, während sie darauf warteten, dass er eine Möglichkeit fände, in die Offensive zu gehen. Sie waren allesamt erfahrene Krieger, und sie alle akzeptierten, dass Krieger nur allzu leicht den Tod finden konnten - und zugleich wussten sie auch, dass es hier nicht nur um Arlen ging. Es ging um die Zivilisten, die zusammen mit Arlen den Tod gefunden hatten. Es ging um den Mord an einer ganzen Stadt und um den radioaktiven Schmutz, den der Gefechtskopf bis in die Atmosphäre von Ringbolt hinaufgeschleudert hatte. Söldner mochten ja dazu neigen, in erster Linie nur sich selbst und ihresgleichen die Treue zu halten, doch sie verstanden durchaus den Begriff ›Gerechtigkeit‹ ... und den Begriff ›Rache‹. Deswegen waren auch die anderen Einheiten in so großer Zahl erschienen.
    Vor dem Haupt-Taktikschirm blieb Monkoto stehen und begutachtete die kodierten Lichtpunkte. Während sie für einen Unkundigen gänzlich bedeutungslos wirken mussten, verrieten sie Monkoto alles auf einen Blick.
    Im Ringbolt-System wimmelte es nur so von Schiffen. Die meisten davon waren recht klein - Kreuzer oder Leichterschiffe-, doch es verbargen sich darunter auch einige schwerere Kaliber. Die ›Falken‹, ›Westfeldts Wölfe‹, Captain Tarbaneau und ihre ›Assassinen‹ ... Eine kampferfahrenere Truppe hätte er nicht zusammensuchen können, doch ebenso wie seine eigenen ›Spinner‹ erwarteten auch sie vom ›Großen Simon Monkoto‹, dass er irgendetwas unternahm. Irgendetwas! Sie alle waren ihm einen Gefallen schuldig, und sie wollten die Leute erledigen, die für das hier verantwortlich waren, doch auch sie konnten nicht ewig hier bleiben und immer weiter nur Geld verlieren. Wenn die Regierung von El Greco sich nicht bereiterklärte, sie auf ihre Gehaltliste zu setzen, dann würden sie sich schon bald wieder zurückziehen, und ...
    Ein sanftes Summen lenkte Monkotos Blick auf das Gravitationsdisplay. Er trat näher heran, dann erstarrte er, als ihm bewusst wurde, wie ungeheuerlich die Signatur des einkommenden Fasset-Antriebs war. Was auch immer das war, es bewegte sich schneller als ein Zerstörer, und doch war seine Masse größer als die eines Schlachtschiffs!
    Noch mehr Summtöne waren zu hören, als andere Augen und Ohren die gleiche Entdeckung vermerkten. Weitere Sensoren wurden aktiviert, Gefechtsstatustafeln blinkten grün und gelb und schlugen dann rasch zu rot um, und Simon Monkoto lächelte.
    Das Schiff fuhr unter einem Antrieb der Imperial Navy - doch auch die Schiffe, die Raphael ermordet hatten, stammten ursprünglich aus den Beständen des Imperiums.
    »Meinen Sie nicht, wir hätten uns vielleicht doch ein wenig diskreter annähern sollen?«, erkundigte sich Ben Belkassem höflich. Er saß in dem Sessel, den Alicia eigens neben ihrem eigenen auf der Brücke der Megaira installiert hatte. »Es ist davon auszugehen, dass sie derzeit äußerst reizbar sein werden, wissen Sie?«
    »Wir haben keine Zeit, unauffällig aufzutreten«, erwiderte Alicia geistesabwesend. Dieses Mal hatte sie ihr Headset angelegt, und jetzt erreichten sie die Bereitschaftssignale ihrer Waffensysteme. Sie wollte sie nicht zum Einsatz bringen, aber wenn es sich nicht vermeiden ließe ...
    »Howell wird sich nicht länger als drei Wochen an dem vereinbarten Treffpunkt aufhalten«, sprach sie weiter, »und von hier aus dauert die Fahrt dorthin zwei Wochen, selbst wenn man einen direkten Kurs anlegt - und das können wir nicht tun. Wir müssen entlang eines Vektors einkommen, der von Wyvern ausgeht, oder sie werden genau wissen, dass wir eben nicht Alexsov sind, sobald sie uns zum ersten Mal orten. Damit bleiben uns weniger als zwei Tage Spielraum, und ich werde die jetzt nicht wieder aus den Augen verlieren!«
    »Aber ...«
    »Entweder Ihr Freund Monkoto hilft uns, oder er hilft uns eben nicht«, schnitt ihm Alicia unumwunden das Wort ab. »Wie auch immer er sich entscheiden mag, ich werde innerhalb der nächsten neunzehn Standardtage bei AR-12359/J vorbeischauen.« Sie blickte

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