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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Megaira hatten ihm mit einer der mitternachtsblauen Uniformen der ›Star Runner‹ ausgeholfen, und Ben Belkassem musste sich eingestehen, dass ihm diese Uniform durchaus gut stand.
    »Admiral, das fremde Schiff identifiziert sich als die ›Star Runner‹ - ein Schiff in Privatbesitz«, meldete Monkotos Signaloffizier. »Es wird ausdrücklich nach Ihnen persönlich gefragt.«
    Monkoto rieb sich die Nase. Das wird ja immer sonderbarer, dachte er und lächelte zum ersten Mal seit diesem Angriff auf Ringbolt, doch dass es sich hier um ›ein Schiff in Privatbesitz‹ handeln sollte, konnte einfach nicht stimmen. Wonach auch immer dieses Schiff aussehen mochte, es war ganz bestimmt kein Frachter.
    »Legen Sie es auf meine Konsole«, entschied er und lehnte sich in seinem Sessel zurück, als eine äußerst reizvolle junge Frau in einer dunkelblau-silbernen Uniform auf seinem Bildschirm erschien. Mit einem bewundernden Lächeln betrachtete er das hochaufgetürmte, tizianrote Haar, während er die Signalverzögerung abwartete, dann wurde der Blick dieser Frau deutlich konzentrierter. Offensichtlich konnte sie jetzt auch ihn erkennen.
    »Admiral Monkoto?«, fragte sie mit einer melodischen Altstimme, und er nickte bestätigend. Eine weitere Verzögerung ergab sich, als sein Nicken auf ihren Schirm übertragen wurde, dann sagte sie: »Ich habe hier jemanden, der mit Ihnen sprechen möchte, Sir.« Daraufhin verschwand sie; statt ihrer erschien jetzt ein recht kleiner, hakennasiger Mann auf seinem Display. Er trug die gleiche Uniform, sein rechter Arm lag in einer Schlinge.
    »Hallo Simon«, sagte der Mann und wartete eine Erwiderung Monkotos gar nicht erst ab. »Es tut mir leid, dass ich so ohne Vorwarnung hier auftauche, aber wir müssen dringend miteinander reden.«
    Aus dem Augenwinkel blickte Ben Belkassem zu Alicia hinüber, während sie gemeinsam aus der Personenröhre traten und an Bord von Monkotos Schlachtschiff gingen.
    Irgendetwas ging in Alicias Innerem vor - irgendetwas, das die Alicia DeVries, die Ben Belkassem einst kennen gelernt hatte, zu verzehren drohte, zu verbrennen, und es wurde stetig schlimmer. Unmittelbar nach ihrem Aufbruch von Wyvern waren jeweils Stunden vergangen, bis man diese fremde Macht in ihrem Inneren bemerkte, doch die Abstände zwischen dem jeweiligen Auftreten dieses inneren Dranges wurden kürzer und kürzer. Dafür war nicht Tisiphone verantwortlich - dessen war sich Ben Belkassem mittlerweile sicher -, und das machte alles nur noch schlimmer. Es erschien ihm fast, als würde Alicia hier vor seinen Augen allmählich ausbrennen. Er spürte fast körperlich, wie sie immer weiter verschwand. Doch im Augenblick hatte sie sich ganz unter Kontrolle, und das reichte aus. Es musste einfach ausreichen.
    »Ist lange her, Ferhat«, sagte eine freundliche Stimme, und Simon Monkoto streckte ihm zur Begrüßung die Hand entgegen.
    »So lange nun auch wieder nicht«, widersprach Ben Belkassem, drückte dem Söldner die Hand und grinste über das ganze Gesicht.
    »Und das muss Captain Mainwaring sein«, sprach Monkoto weiter, und Alicia lächelte ihn angespannt an, ohne seine Vermutung zu bestätigen. Doch das schien der Admiral nicht zu bemerken; sein Blick war immer noch fest auf Ben Belkassem gerichtet, jegliche Fröhlichkeit aus seiner Stimme gewichen.
    »Sie haben gesagt, Sie hätten Informationen für mich?«
    »Die habe ich auch ... oder besser gesagt: Captain Mainwaring hat sie.«
    »Was ...?«, setzte Monkoto eifrig an, doch dann zwang er sich dazu, die Frage abzubrechen. »Verzeihen Sie mir. Meine Kollegen warten im Hauptbesprechungsraum, und sie alle sollten das ebenso zu hören bekommen wie ich. Wenn Sie uns begleiten würden, Captain?«
    Alicia nickte und folgte dem hochgewachsenen, breitschultrigen Söldner in einen Aufzug. Aufmerksam betrachtete sie sein Gesicht, während der Fahrstuhl in die Höhe schoss, sah seine schmale Nase, die tiefen Falten zwischen den Augen; sie brauchte nicht Tisiphones Unterstützung, um zu begreifen, dass dieser Mann ebenso sehr danach gierte, die ›Piraten‹ zu erledigen, wie sie selbst - ein grausamer, unnachgiebiger Hunger trieb ihn an.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und Monkoto führte seine Besucher in einen Besprechungsraum hinein.
    »Captain Mainwaring, Mister Ben Belkassem, bitte gestatten Sie mir, Ihnen meine Kollegen vorzustellen«, sagte er und umrundete dann langsam den Tisch. Als Ersten lernte Alicia Admiral Yussuf Westfeldt kennen,

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