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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leise. »Genau das gleiche, womit du auch die Procyon hättest zerstören können.«
    »Ich soll sie rammen?« Es entging Alicia nicht, dass in der Stimme der KI weniger Entsetzen mitschwang, als hier eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Ebenso wie sie selbst sah auch Megaira in diesem Angriff eine Möglichkeit, das zu besiegen, was aus ihr werden mochte. »Ich denke, wir können das schaffen«, sagte Megaira schließlich sehr langsam. »Aber an Bord dieser Orbitalfestung befinden sich neuntausend Personen, Alley.«
    »Ich weiß.«
    Alicia legte die Stirn in Falten und blickte auf ihre Hände hinab. Ihre Schultern verkrampften sich, als sie bemerkte, wie eisig ihre Stimme klang.
    »Ich weiß«, flüsterte sie.

Kapitel 32
    Die Frau in der schwarzgrauen Uniform blickte auf, als ein leiser Summton erklang und ein rotes Licht aufleuchtete. Sie streifte ihr SynthoLink-Headset über und griff zunächst konzentriert auf die Computer zu, dann drückte sie einen Knopf.
    »Geben Sie mir den Alten«, sagte sie und wartete einen Moment ab. »Admiral, hier spricht Lois Heyter von der Ortung. Wir haben etwas auf dem Schirm. Der Kurs stimmt, aber die Geschwindigkeit ist falsch. Die Entfernung ist noch zu groß für eine vernünftige Auflösung, aber es sieht ganz so aus, als habe unsere Freundin es nicht geschafft, wie geplant Abstand zu wahren.« Sie lauschte und nickte dann. »Jawohl, Sir. Wir behalten es im Auge.«
    Sie wandte sich wieder ihrem Display zu, und die dicht gruppierten Schlachtschiffe im matten Halbdunkel zwischen den Sternen beschleunigten. Eilig hatten sie es nicht. Ihnen blieben noch Stunden, bis ihre Beute auf Unterlichtgeschwindigkeit gehen würde - reichlich Zeit, die erforderlichen Abfangvektoren aufzubauen.
    Mit finsterer Miene betrachtete James Howell den blauen Punkt auf dem Display, der die Position des Feindschiffes markierte, und fluchte vehement in sich hinein.
    Er hatte mehr als die Hälfte aller Geschosse des gesamten Geschwaders abgefeuert, und wenn er mit Papierkügelchen danach geworfen hätte, dann hätte er ganz genau das Gleiche erreicht! Es war zum Verrücktwerden, doch er hatte es sich mittlerweile abgewöhnt, sich immer und immer wieder zu sagen, das alles ganz anders verlaufen würde, wenn doch nur die CyberSyntho-Einheit der Procyon überlebt hätte und jetzt das taktische Netzwerk steuern könnte. Zweifellos war die KI der Trafalgar deutlich weniger leistungsfähig als die, über die sein Dreadnought noch bis vor kurzem verfügt hatte, doch nicht einmal die KI der Procyon hätte gegen die ausgeklügelten Systeme zur elektronischen Kampfführung dieser AlphaSyntho-Einheit allzu viel ausrichten können.
    Howell wusste, dass dieses verwünschte Schiff schwer beschädigt war; alleine schon anhand der Trümmer, die es bei seinem Aufbruch von AR-12359/J hinterlassen und hinter sich hergezogen hatte, war das sehr deutlich zu sehen gewesen - und natürlich auch daran, wie schwerfällig es beschleunigt hatte. Und doch ließ es sich einfach nicht zerstören. Immer wieder schien es sich in verschiedene Zielobjekte aufzuspalten, die völlig unkontrollierbar über das Display hin und her sprangen, und dann zerstörte es die Geschosse, die genau das richtige Zielobjekt ansteuerten, mit einer Leichtigkeit, die schon an Verachtung grenzte. Was dieses Schiff hätte bewirken können, wenn es nicht beschädigt gewesen wäre, wollte Howell sich gar nicht vorstellen müssen.
    Doch bald würde es vorbei sein. In siebzig Minuten würden seine Schiffe in äußerste Reichweite der Energietorpedos gelangen, und selbst die Abwehrsysteme einer AlphaSyntho-Einheit ließen sich überlasten, wenn man nur genug Torpedos gleichzeitig einsetzte. Und wenn ihnen das nicht gelänge, würde sein Schiff weitere achtzehneinhalb Minuten später auch in Reichweite der Strahler kommen, und bei Gott, keine Nahbereichsabwehr konnte massives Strahlerfeuer abwehren!
    »Admiral«, sagte Lois Heyter angespannt auf Simon Monkotos Kom-Bildschirm, »wir orten eine zweite Gravitationsquelle - sehr groß. Und diese Quelle baut rapide Beschleunigung ab.«
    »Legen Sie es auf meine taktische Karte«, entgegnete Monkoto und betrachtete stirnrunzelnd das Display. Lois hatte recht, diese zweite Gruppe Gravitationsquellen, fast so zahlreich wie die, die sich ihnen von AR-12359/J näherte, bremste tatsächlich ab. Nachdenklich tippte Monkoto sich gegen den Nasenflügel. Vielleicht war deren Eintreffen ja wirklich nur reiner Zufall ... bloß dass

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