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Wege des Herzens

Wege des Herzens

Titel: Wege des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Binchy
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Freund und Priesterkollegen Father Tomasz aus Rossmore zu der Hochzeit eingeladen – zum einen in der Hoffnung, dass er seinem Zentrum weitere Hochzeitsfeiern beschaffen würde, und zum anderen mit der Absicht, ihn von der Quelle der heiligen Anna abzulenken, die Tomasz – seiner Meinung nach – zu sehr ans Herz gewachsen war.
    Die Zwillinge hatten viel geübt und probegekocht. Überzeugt, dass alles bestens klappen würde, waren sie jetzt die Ruhe in Person.
    Lavender hatte sich das Hochzeitsmenü unter gesundheitlichen Gesichtspunkten angesehen und ihren Patienten geraten, dass sie nichts falsch machten, wenn sie sich an den Räucherlachs und die Salate hielten.
    Johnny hatte als glühender Verfechter der These, dass es kein besseres Training gäbe, als zu tanzen, den Unbeweglicheren unter seinen Patienten ein paar Lockerungsübungen gezeigt. Beinahe hätte er deshalb vergessen, sich für seine Rolle als Trauzeuge eine Krawatte auszuleihen.
    Tim, der Wachmann, würde mit Lidia zu der Hochzeit kommen. Er hielt den Gemeindesaal für extrem brandgefährdet und befürchtete insgeheim, dass die Zwillinge ihn an dem Tag aus Leichtsinn abfackeln würden. Deshalb installierte er sicherheitshalber noch ein paar Feuerlöscher und legte Decken zur Brandbekämpfung bereit. Man konnte schließlich nie wissen.
    Ania hatte inzwischen das Hochzeitskleid zu Fionas Eltern, Declans Weste in den St. Jarlath’s Crescent und die Wandbehänge zu Father Brian gebracht.
    Außerdem hatte sie eine moosgrüne Seidenblume für Clara angefertigt, die Blumen für die beiden Schwiegermütter und die Knopflochbuketts für Johnny und Carl besorgt.
    »Was ziehst du eigentlich an?«, fragte Carl bei der Gelegenheit.
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, erwiderte Ania.
    »Erinnerst du dich an das Kleid, das du bei der Party bei meinen Eltern anhattest?«
    »Äh, ja«, sagte sie zögernd.
    »Ich habe es nie richtig an dir gesehen.«
    »Es macht momentan nicht viel her. Ich habe die Ärmel heraustrennen müssen. Es sieht ein bisschen traurig aus.«
    »Könntest du nicht neue Ärmel einnähen?«, fragte Carl.
    »Dazu bräuchte ich neue Spitze«, antwortete sie.
    »Dann kaufen wir welche.«
    »Du meinst nagelneue Spitze?« Ania war überwältigt von so viel Extravaganz.
    »Genau das meine ich«, sagte Carl liebevoll.
    Auch Frank Ennis probierte seine Garderobe an und hatte das Gefühl, darin auszusehen wie ein aufgeblasener alter Seemann. Vielleicht war der Blazer doch keine so gute Idee gewesen. Er bereute es, die Einladung angenommen und nicht mit der Begründung abgelehnt zu haben, leider bereits anderweitig verabredet zu sein. Er würde bestimmt nur verlegen und deplaziert in einer Ecke herumstehen.
    Auch Lar, Judy und Mrs.Kitty Reilly trafen ihre Vorbereitungen. Kitty Reilly hatte inzwischen die Quelle der heiligen Anna in Rossmore für sich entdeckt und betete darum, dass der Wasserschrein zu einem neuen Lourdes oder Fatima avancieren würde. Ihre Kinder waren sehr beeindruckt davon, dass sie zu der Hochzeit ihres jungen Arztes eingeladen war. Das hatte Klasse. Weniger beeindruckt hingegen waren sie von der Örtlichkeit – einer Kirche von Einwanderern in den verwinkelten Gassen von Dublin und einem Saal, in dem diese Leute ihre fremdartigen Speisen verzehrten.
    Die Familie Walsh wollte zu viert zu der Hochzeit kommen. Carl würde seine Mutter im Rollstuhl schieben, und Ania würde sich um Bobby kümmern. Ania kannte die Kirche und den Saal und wusste bereits, wo sie sitzen sollten.
    Der Umzug war mittlerweile über die Bühne gegangen. Rosemary würde in wenigen Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden und ebenfalls in die neue Wohnung einziehen. Sie hatte für die Hochzeit nur diesen einen Tag Ausgang bekommen.
    Rosemary hatte sich sehr verändert und akzeptierte dankbar jeden Ratschlag, statt ihn wie früher verächtlich abzutun.
    Ania hatte Bobby dezent darauf hingewiesen, dass seine Frau sich zu der Hochzeit sicher gern schick machen würde. Er solle sie doch fragen, was sie ihr von ihren Sachen bringen sollten. Gerührt von so viel Aufmerksamkeit ihres Mannes, bat Rosemary um ihren langen, cremefarbenen Rock und ein braunes Samtoberteil. Lange überlegte sie unschlüssig hin und her, was sie dem Brautpaar schenken sollte, bis Carl Ania regelrecht anflehte, doch Fiona zu fragen, was sie sich wünschten, und es ihm schnellstmöglich mitzuteilen, bevor sie noch alle durchdrehten.
    Einen Picknickkorb würden sie sich

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