Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
anzusehen ist, ist das Auftreten von Meteorismus nicht normal. Meteorismus äußert sich in Leibschmerzen mit gespannter Bauchdecke und Druckschmerzempfindlichkeit. Treten solche Blähungen innerhalb von 90 Minuten nach einer Mahlzeit auf, so kann man durch Analyse der Nahrungsmittel, die in diesem Zeitraum gegessen wurden, einer Nahrungsmittelunverträglichkeit auf die Spur kommen.
Durchfall: Ständiger (chronischer) oder gelegentlicher (episodischer) Durchfall ist ein weiteres häufiges Symptom von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Auch hier gibt es einen einfachen Selbsttest: Verschwindet der Durchfall nach einem Fastentag, an dem Sie nur Wasser getrunken haben, vollständig, handelt es sich vermutlich um einen sogenannten osmotischen Durchfall. Eine Nahrungsmittelintoleranz ist relativ wahrscheinlich. Bleibt er bestehen, so deutet dies auf einen sekretorischen Durchfall und damit auf eine schwerwiegende Darmerkrankung hin, die baldmöglichst von einem Arzt behandelt werden sollte.
Verstopfung: In seltenen Fällen kann auch eine Verstopfung eine Nahrungsmittelunverträglichkeit anzeigen, vor allem dann, wenn sie – wie beim Reizdarmsyndrom – im Wechsel mit Durchfall auftritt. Gar nicht so selten ist dagegen die Kombination von Durchfall und Verstopfung. Dabei haben die Betroffenenzu Beginn des Stuhlgangs harten Stuhl, der dann relativ rasch in breiigen bis wässrigen Stuhl übergeht. »Verstopfung« wird von den meisten Menschen sehr unterschiedlich empfunden und damit auch unterschiedlich definiert. Medizinisch beschreibt der Ausdruck »Verstopfung« eigentlich drei verschiedene Symptome: den harten Stuhlgang, den seltenen Stuhlgang (Stuhlgang seltener als jeden dritten Tag) und das Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung. Alle drei Symptome deuten auf eine Funktionsstörung des Darms hin und können im Rahmen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorkommen.
Wichtig
Bauchschmerzen wie Durchfall sind nie »normal«, sondern immer Zeichen einer Krankheit und sollten deshalb zum Arzt führen.
TIPP
Die Stuhlprobe
Werfen Sie nach dem Stuhlgang einen Blick in die Toilette. Normaler Stuhl hinterlässt in der Toilette keine Spuren. Wenn immer wieder »Spuren« auftreten, deutet das auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hin, treten sie bei jedem Stuhlgang auf, kann eine Erkrankung des Verdauungstraktes oder der Bauchspeicheldrüse vorliegen.
Bei gesundem Stuhlgang bräuchte man theoretisch kein Toilettenpapier – so wie das bei den wild lebenden Tieren der Fall ist. Wenn Sie mehr als drei Blatt Toilettenpapier benötigen, ist das schon ein Hinweis, dass mit der Verdauung etwas nicht stimmt. Zu schmierigen Stühlen (Fettstühlen) kommt es immer dann, wenn Fette oder Kohlenhydrate nicht verdaut bzw. aufgenommen werden können. Die Darmbakterien wandeln nicht resorbierte Kohlenhydrate in Fettsäuren um, die den Stuhl fett und schmierig werden lassen.
Im Wasser schwimmender Stuhl ist ebenfalls ein Warnzeichen: Es bedeutet, dass der Stuhl viel Gas bzw. Fett enthält. In beiden Fällen sollten Sie zum Arzt gehen und sich weiter untersuchen lassen. Wenn eine Darmerkrankung ausgeschlossen werden kann, ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit die wahrscheinlichste Ursache für diese Verdauungsstörungen.
Allergische oder allergieähnliche Reaktionen
Neben den klassischen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Schmerzen und Blähungen gibt es auch sofort nach der Nahrungsaufnahme auftretende Beschwerden. Diese deuten auf das Vorliegen einer Allergie oder einer Pseudoallergie hin. Dabei kann es schon im Mund zu Zungenbrennen oder einem Anschwellen der Lippen kommen (orales Allergiesyndrom).
Plötzliches Erröten im Gesicht- und Halsbereich (»Flush«), oft nach Alkoholgenuss, kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Pseudoallergie sein – möglicherweise eine Histaminintoleranz oder ein Mangel an ADH bzw. ALDH. Die Enzyme Alkohol-Dehydrogenase (abgekürzt ADH) und Acetaldehyd-Dehydrogenase (abgekürzt ALDH) sind für den Alkoholabbau im Blut verantwortlich.
Wichtig
Keine Selbstversuche bei allergieähnlichen Symptomen im Mundraum! Es kann zu lebensbedrohlichen Schwellungen im Schlundbereich kommen. Erstickungsgefahr!
Allergisch oder pseudoallergisch bedingte Schwellungen in der Speiseröhre und im Magen führen zu Schluckstörungen bzw. im Magen zu Schmerzen, Übelkeit und Völlegefühl. Wenn es zu Kreislaufsymptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Blutdruckabfall kommt, sollte schnellstmöglich
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