Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
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Nahrungsmittelallergien
Nahrungsmittelintoleranzen (oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten im engeren Sinn)
Während Nahrungsmittelallergien gut definiert sind, ist das bei den Nahrungsmittelintoleranzen nicht der Fall. Zusätzlich ist es reichlich verwirrend, dass die Bezeichnung »Nahrungsmittelunverträglichkeiten« (im weiteren Sinn) als Sammelbezeichnung für Nahrungsmittelunverträglichkeiten (im engeren Sinn) plus Nahrungsmittelallergien verwendet wird.
An einer Nahrungsmittelallergie sind immer immunologische Reaktionen mit IgE-Antikörpern beteiligt.
Bei einer Nahrungsmittelallergie sind immer immunologische Reaktionen mit der Ausbildung sogenannter IgE-Antikörper beteiligt. Wann immer das Immunsystem nicht die »Federführung« hat, spricht man von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Eine Sonderform stellen sogenannte IgG-vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten dar. Diese Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit (die derzeit von der Schulmedizin nicht als solche anerkannt wird) basiert auf immunologischen Reaktionen vom IgG-Typ. Nachdem hier keine IgE-Antikörper im Spiel sind, sollte man aber nicht von einer Nahrungsmittelallergie sprechen.
Die Tabelle auf den folgenden Seiten fasst die häufigsten Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten zusammen.
Wie Nahrungsmittel zu Unverträglichkeitsreaktionen führen können.
Wenn Sie bei sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vermuten, will Ihnen das vorliegende Buch so gut wie möglich helfen, sich über Ihre Beschwerden Klarheit zu verschaffen (Kapitel 2 und 4). Die Komplexität der Materie wird aber immer die Hilfe eines Arztes notwendig machen, zumal es zahlreiche Krankheiten gibt, die eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vortäuschen können (Kapitel 3). Deshalb soll und darf dieses Buch die Visite beim Arzt nicht ersetzen.
2 – Symptome:
Wie zeigen sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Viele Menschen klagen über Beschwerden, die sie manchmal, aber keineswegs immer mit dem Essen in Verbindung bringen, das sie kurz zuvor genossen haben. Eine Übersicht über die häufigsten Symptome sowie Fragebögen und Selbsttests helfen Ihnen herauszufinden, ob Ihre Beschwerden vielleicht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zurückzuführen sind.
Welche Beschwerden sind typisch?
Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, so alltäglich kommen ihnen die Symptome vor.
Müdigkeit nach dem Essen: Werden Sie auch regelmäßig nach dem Essen müde? Die »postprandiale Müdigkeit« (volkstümlich »Suppenkoma«) ist so häufig, dass man sie schon für selbstverständlich hält. Doch während manche Menschen lediglich eine leichte Mattigkeit verspüren, kommt es bei anderen zu regelrechten Schlafanfällen. Viele Berufstätige kennen den Leistungsknick nach dem Besuch der Kantine. Manche Patienten berichten, sie fühlten sich nach einer Mahlzeit »ganz benommen« oder »wie betrunken«, obwohl sie keinen Alkohol zu sich genommen hätten. Spätestens wenn Sie nach den Mahlzeiten Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, große Müdigkeitoder gar Benommenheit an sich feststellen, sollten Sie zum Arzt gehen. Dann könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegen.
Häufige Symptome:
Müdigkeit
Blähungen
Durchfall
Verstopfung
Bauchschmerzen
Gedeihstörung (bei Kindern)
Fettstuhl
Süßhunger
Zungenbrennen
Schluckstörungen
Herzrasen
Kopfschmerzen
Flush (Erröten im Gesichts- und Halsbereich)
TIPP
Der Pasta-Test
Nehmen Sie an einem Tag bewusst eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich, ein Hauptgericht mit Nudeln, Knödeln oder Kartoffeln, anschließend ein süßes Dessert. Am nächsten Tag essen Sie ein Steak mit Salat (und fetter Sauce, damit die Kalorien in etwa vergleichbar sind), aber ohne Kohlenhydratbeilage und keinen Nachtisch. Wenn Sie nach einer dieser beiden Mahlzeiten einen deutlichen Unterschied in Ihrem Befinden feststellen, dann ist eine Unverträglichkeitsreaktion auf Kohlenhydrate bzw. Fett und Ballaststoffe relativ wahrscheinlich.
Verdauungsprobleme
Blähungen: Nahrungsmittelintoleranzen gehen häufig mit Meteorismus und Flatulenz einher. Üblicherweise werden beide Fachausdrücke mit »Blähungen« übersetzt. Als Meteorismus bezeichnet man Blähungen ohne das Abgehen von Winden; sie sind meistens viel unangenehmer als die Flatulenz, die das Abgehen von Winden mit einschließt. Während Flatulenz bis zu einem gewissen Grad als normal
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