Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
eine ärztliche Abklärung erfolgen. Hier sind allergologisch orientierteÄrzte die besten Ansprechpartner. Alle diese Symptome können aber auch als pseudoallergische Erscheinungen auftreten, das heißt, ohne dass ein auslösendes Allergen gefunden wird.
Weitere mögliche Symptome
Manche Hauterkrankungen verschlimmern sich nach dem Verzehr unverträglicher Nahrungsmittel.
Spätreaktionen: Vor allem bei Patienten mit Neurodermitis, perioraler Dermatitis (Hautentzündung um den Mund), chronischer Urtikaria (Nesselausschlag), Rosacea (»Kupferfinnen«, rote Flecken und Abschuppungen im Gesicht) oder Migränepatienten können Spätreaktionen auftreten. Diese Patienten geben oft Nahrungsmittel als Auslöser (Trigger) für die Verschlechterung ihrer Krankheit an. Während sich eine sofortige Verschlechterung der Beschwerden leicht mit den verzehrten Nahrungsmitteln in Zusammenhang bringen lässt, ist das bei der sogenannten Spätreaktion, die erst nach 24–48 Stunden auftritt, wesentlich schwieriger. Neurodermitispatienten mit Fruktoseunverträglichkeit bemerken oft erst ein bis zwei Tage nach der Belastung mit Fruktose einen Neurodermitisschub. Inwieweit solche Spätreaktionen auch bei sonst »Gesunden« auftreten können, ist derzeit noch unklar.
Nachtschweiß und Schlafstörungen: Diese Beschwerden treten ebenfalls manchmal im Zusammenhang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf. Allerdings können gerade diese Symptome auch Hinweise auf andere ernstzunehmende Krankheiten sein (zum Beispiel Diabetes, Schlafapnoe-Syndrom oder nächtliche Hypoglykämien [Unterzuckerungen]), die nichts mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu tun haben. Deshalb sollte in solchen Fällen immer zuerst eine komplette internistische Abklärung erfolgen.
Heißhunger auf Süßes deutet auf einen Serotoninmangel hin.
Heißhunger auf Süßes: Insbesondere der Heißhunger auf Schokolade deutet oft auf eine verminderte Serotoninbildung hin. Es gibt Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die zu einem Mangelan Tryptophan, der Vorläufersubstanz von Serotonin, führen. Der Tryptophanmangel hat eine verminderte Serotoninbildung im Gehirn zur Folge, was depressive Symptomen nach sich ziehen kann. Durch den Verzehr von Süßigkeiten kann die Serotoninproduktion kurzfristig gesteigert werden, langfristig kommt es aber zu einem immer ausgeprägteren Tryptophanmangel. Dadurch verstärkt sich das Symptom des Süßhungers immer mehr, solange die entsprechende Resorptionsstörung im Darm nicht behandelt wird.
Tritt der Süßhunger bei Frauen zyklisch vor der Regel auf, so ist das ein Hinweis auf ein prämenst ruelles (dysphorisches) Syndrom, ein Krankheitsbild, welches ebenfalls mit einem vermehrten Auftreten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten einhergeht.
Gedeihstörungen: Bei (Klein)Kindern sind Gedeihstörungen oft ein Hinweis für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Wenn der Entwicklungsverlauf von Körpergröße und Gewicht erheblich von den Angaben in entsprechenden Wachstumstabellen abweicht, sollten Sie auf einer weiteren Abklärung durch den Kinderarzt bestehen.
So können Sie sich selbst testen
Haben Sie aufgrund Ihrer Symptome den Verdacht, an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu leiden, dann können Ihnen die folgenden Fragebögen helfen, den Verdacht zu erhärten. Die häufigsten Unverträglichkeiten sind Fruktoseunverträglichkeit, Laktoseunverträglichkeit und die Histaminintoleranz. Für diese Unverträglichkeitsreaktionen finden Sie hier Fragebogen und Selbsttests (Provokationstests). Bei offenkundigen Unverträglichkeiten mit bekanntermaßen heftigen Reaktionen sollten Sie aber auf Selbsttests verzichten. In diesen Fällen ist es besser, gleich zum Arzt zu gehen und die entsprechenden Untersuchungen dort machen zu lassen. Bitte beachten Sie vor einem Selbsttest unbedingt die angegebenen Warnhinweise.
Selbstdiagnose bei Verdacht auf Laktoseintoleranz
Bitte beantworten Sie folgende Fragen. Wenn Sie mehr als sechs Fragen mit ja beantworten, sollten Sie sich auf Laktoseintoleranz untersuchen lassen.
Laktoseintoleranz-Selbsttest
Laktoseintoleranz-Selbsttest
Warnhinweis: Führen Sie den Selbsttest nicht durch, wenn Sie auf den Genuss von Milch oder Milchprodukten schon einmal mit schwerwiegenden Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen etc. reagiert haben. Bei bekannter Milcheiweißallergie sollte dieser Selbsttest ebenfalls nicht durchgeführt werden.
Sind die Probleme nicht ganz so dramatisch, und sind Sie
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