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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht mit irgendeinem hirnlosen Mädchen zu tun, das zufällig Katherine ähnlich sieht. Diese hier hat Verstand, und allem Anschein nach ist sie darauf erpicht, alles über Sie, die Familie und Ihre Geschäfte zu erfahren.«
    Jason lehnte sich kraftlos gegen die Wand und blickte hinaus in die Nacht. Er hatte das Gefühl, als schwankte der Boden unter seinen Füßen.
    »Wenn Sie sich mal die Liste Ihrer Aktionäre ansehen wollen, werden Sie vielleicht feststellen, dass sie Anteile an Danvers International besitzt – nicht viele, verstehen Sie mich recht, nur ein paar hundert, aber genug, um alle Informationen zu erhalten, die Sie Ihren Investoren zukommen lassen.«
    Verdamm, verdammt! »Sonst noch was?«, fragte Jason verbissen.
    »O ja, eine ganze Menge. Aber nicht viel, was für Sie erfreulich wäre. Ihre Blutgruppe stimmt. A negativ – das ist nicht allzu ungewöhnlich, aber da Witt 0 negativ hatte und Katherine A positiv, ist es durchaus wahrscheinlich, dass ihre Tochter A negativ hat. Allerdings habe ich keine Eintragungen über Londons Blutgruppe gefunden. Verdammt schade, dass der alte Witt oder Katherine nicht mehr für einen DNA-Test zur Verfügung stehen. Irgendwie günstig für die junge Dame, dass sie gewartet hat, bis Londons leibliche Eltern beide tot und kremiert waren, meinen Sie nicht auch?«
    »Verdammt günstig.«
    »Bis hierher sieht es aus, als hätte sie Sie ziemlich in die Enge getrieben«, sagte Sweeny, und Jason entging nicht die Befriedigung in der Stimme des schmierigen Typen.
    Jason atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Und jetzt bitte die guten Nachrichten«, sagte er und betete um eine Schwachstelle in Adrias Geschichte.
    »Sie ist pleite.«
    »Wie pleite?«
    »Hoch in den roten Zahlen. Zwar hat sie die Farm verpachtet, aber es sieht aus, als müsste sie sie verkaufen, und dann stehen noch erhebliche Krankenhausrechnungen aus. Ein bisschen Kleingeld aus dem Vermögen der Danvers' käme ihr jetzt mit Sicherheit sehr gelegen.«
    Diese Nachricht machte ihm Mut. Vor Gericht würde Ms Nash den Kürzeren ziehen, es sei denn, sie präsentierte einen egomanischen Anwalt, einen Einzelkämpfer, der es selbst auf ein Stück vom Kuchen des Danversschen Vermögens abgesehen hatte und bereit war, auf guten Glauben ohne großartige Vorauszahlung zu arbeiten. Jason hatte zahlreiche Freunde in der Stadt, Anwälte, die es nicht wagen würden, vor Gericht gegen die Familie Danvers anzutreten. Trotzdem gab es noch genug, die geradezu darauf brannten – auch auf gut Glück, nur um der Herausforderung willen und in Anbetracht des Rufs, den es ihnen einbringen würde. »Okay, und was sonst?«
    »Das ist bisher alles, aber ich finde bestimmt noch mehr, wenn ich nach Memphis komme.«
    »Und was gibt es dort?«
    »Bobby Slade, wenn ich Glück habe.«
    »Virginias Mann?« Ein Hoffnungsschimmer erwachte in Jasons Herz. »Sie haben ihn gefunden?«
    »Ich glaube schon, und ich möchte Ihnen einen Rat geben: Beten Sie auf den Knien, dass er die Blutgruppe A negativ hat. Das würde Adrias Geschichte gewaltig in Zweifel ziehen. Oh, und da ist noch etwas, was Sie wissen sollten. Heute Abend wurde Ms Nash in einer Stretchlimousine vom Hotel Orion abgeholt.«
    »Von wem?«
    Der Detektiv zögerte kurz und Jasons Unbehagen wuchs. »Tja, das ist der Hammer«, sagte Oswald Sweeny schließlich gedehnt. »Offenbar hat Ihr guter Freund Anthony Polidori sie zum Essen ausgeführt.«

    »Hör zu«, sagte Nelson und warf seine Jacke über eine Stuhllehne. »Glaub mir, sie ist unberechenbar. Man kann nie wissen, was sie als Nächstes tut. Sie hat gesagt, sie würde sich an die Presse wenden und alles tun, um ihr Ziel zu erreichen, und ich glaube ihr. Sie hat mir bestimmt nichts vorgemacht.«
    Zach stand am Kamin, die Hüfte gegen den italienischen Marmor gelehnt. Er fühlte sich unbehaglich in dem offiziellen Wohnzimmer – dem Zimmer, das er als Kind nie hatte betreten dürfen. In Weiß mit schwarzen und goldenen Akzenten, wirkte der Raum kalt, und Zach wäre ohnehin überall lieber gewesen als hier in dem alten Familienstammsitz mit seinen Brüdern und seiner Schwester.
    Er blickte Nelson aus schmalen Augen an. Der Jüngste der Danvers-Brüder war bekannt für seinen Hang zu Übertreibungen, weshalb er bestimmt einmal ein guter Politiker werden würde.
    Seit Zachs Eintreffen war Nelson ständig im Zimmer auf und ab geschritten und hatte seinen mittleren Bruder nervös im Auge behalten.
    »Was sollen wir deiner Meinung

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