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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach tun?«, fragte Zach. Er vermochte den Jüngeren nicht zu durchschauen. Das war von jeher so gewesen, schon als Nelson noch ein Kind war.
    »Scheiße, ich weiß nicht, was wir tun sollen! Deswegen bin ich ja hier.«
    »Du wärst ein großartiger Bürgermeister, Nelson«, bemerkte Zach und hob seine Flasche Coors an die Lippen.
    »Gouverneur«, korrigierte Nelson.
    Trisha steckte sich eine Zigarette an. »Was schlägst du denn vor, Zach?«
    »Sie in Ruhe lassen. Soll sie ihre Karten aufdecken.«
    Trisha lachte höhnisch auf. »Dir mag ja alles egal sein, uns anderen aber nicht.«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Setz einen Killer auf sie an.« Trisha schlug die Beine übereinander und lehnte sich in die prallen weißen Polster des Sofas zurück.
    »Sag nicht so etwas!«, fuhr Nelson sie an.
    »Herrgott, begreifst du denn nicht, dass das ein Scherz war?« Trisha verdrehte die Augen, doch Zach bemerkte, wie sich ihr Blick für einen Moment verdüsterte.
    Nelson sah seine Schwester an. »Niemand weiß, wann du scherzt und wann nicht, Trisha. Nicht mal du selbst.«
    »Kluges Köpfchen, Nelson.«
    Nelson fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. »Wir alle müssen sehr vorsichtig sein. Sie hat bereits mehrere Drohbotschaften bekommen und ein Päckchen, über das sie sich nicht näher ausgelassen hat.«
    »Wie nett«, schnurrte Trisha, doch Zach spürte, wie sich alle Muskeln in seinem Körper anspannten.
    »Was soll das heißen?«
    Während Nelson sein Gespräch mit Adria wiedergab, wurde Zach innerlich eiskalt. Jemand bedrohte Adria? Aber wer? Nur wenige Menschen wussten, dass Adria sich überhaupt in Portland aufhielt: seine Geschwister, seine Mutter und die Polidoris. Nein, das stimmte nicht ganz – da waren auch noch eine ganze Anzahl Personen, die im Dienst der Familie standen, Hauspersonal, das womöglich Telefongespräche mitangehört hatte, der Privatdetektiv, den Jason sicher angeheuert hatte …
    Trisha drückte mit unbewegter Miene ihre Zigarette in einem Kristallaschenbecher aus. »Hat einer von euch schon mal daran gedacht, dass Adria tatsächlich sein könnte, wofür sie sich ausgibt? Und wenn sie wirklich London ist, schwimmen uns allen sämtliche Felle weg.«
    »London ist tot«, widersprach Jason, der von solchen Spekulationen nichts hören wollte.
    »Woher willst du das wissen? Keiner von uns kann es wissen«, wandte Trisha ein.
    »Wir alle wissen es. Sie ist wahrscheinlich schon vor Jahren gestorben. Die Chancen, dass sie noch am Leben ist, stehen eins zu einer Million. Und selbst wenn es so wäre, hätte sie mit Sicherheit keine Ahnung, dass sie eine Danvers ist.«
    »Aber vielleicht hat sie es nach all den Jahren eben doch herausgefunden«, gab Zach zu bedenken und musterte seine Familie aus schmalen Augen.
    »Ewig diese Scherereien«, beklagte sich Trisha und stand vom Sofa auf. »Ich hasse es, wenn wieder mal eine ankommt und uns erzählt, sie sei London – Witt Danvers' kleines Prinzesschen. Ihr wisst doch noch, so hat er sie genannt.« Sie wandte sich an Zach. »Du erinnerst dich, nicht wahr? Sie war die Einzige, die für ihn zählte. Uns andere hätte der Erdboden verschlucken können und er hätte nicht mit der Wimper gezuckt. Nur weil es um London ging, hat er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sie zu finden.«
    »Sie muss tot sein, eine andere Möglichkeit gibt es nicht«, sagte Jason.
    Zach konnte sich nicht zurückhalten. »Vielleicht hat ja einer von uns sie umgebracht.«
    »Himmel, Zach, was redest du denn da! So etwas darfst du nicht einmal denken.« Nelson schob die Ärmel seines Pullovers bis zu den Ellenbogen hoch und blickte von einem seiner Geschwister zum anderen. »Hört mal, es bringt uns nicht weiter, wenn wir jetzt auch noch untereinander streiten. Wir müssen eine Möglichkeit finden, sie zu diskreditieren. Sie hat mir versichert, dass sie abhaut, wenn wir die Wahrheit herausfinden und beweisen können, dass sie nicht London ist.«
    »Und das nimmst du ihr ab?«, fragte Trisha mit einem leisen, kehligen Lachen. »Herrgott, Nelson, du bist ein verdammter Dummkopf! Weißt du, je länger ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass du einen hervorragenden Politiker abgeben würdest.«
    »Hört auf damit«, befahl Jason. »Ich habe Sweeny beauftragt, ihre Geschichte zu überprüfen, und er lässt sie beschatten. Wenn sie einen Komplizen hat, werden wir es bald erfahren.«
    »Sweeny?«, fragte Zach angewidert. Er hatte bereits den Verdacht gehabt,

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