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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass Jason Adria überwachen ließ, aber Oswald Sweeny war Abschaum, jemand, der seine eigene Mutter verkauft hätte, wenn der Preis stimmte.
    »Er leistet gute Arbeit.«
    »Er ist ein widerlicher Scheißkerl«, sagte Trisha.
    Zach war ausnahmsweise einer Meinung mit seiner Schwester, doch jetzt war keine Zeit, über Jasons Wahl zu streiten.
    Er wandte sich seinem jüngeren Bruder zu. Nelson wirkte unglaublich nervös, so, als hätte er Aufputschmittel genommen. »Handelt es sich bei den Briefen um ernst zu nehmende Drohungen?«, fragte Zach in dem Bemühen, die Sache logisch anzugehen. Einerseits hätte er seine Geschwister wegen ihrer abfälligen Bemerkungen über Adria am liebsten in der Luft zerrissen, andererseits aber wäre er ein Dummkopf, wenn er sich einbildete, ihr trauen zu können.
    Nelson sah ihn fragend an. »Worauf willst du hinaus?«
    »Könnte es sein, dass sie sie selbst geschrieben hat?«
    »Wozu?«, fragte Nelson.
    Zach löste das Etikett von seiner Bierflasche. »Um in der Öffentlichkeit Sympathie zu heischen.«
    »Du bist ganz schön pervers«, bemerkte Trisha.
    »Moment mal. Wieso eigentlich nicht?«, schaltete sich Jason ein, dem diese These sehr gelegen kam. »Sie ist schlau genug, natürlich könnte sie die Drohungen selbst geschrieben haben. Ja, verdammt, genau so wird es gewesen sein«, rief er und sah Zach anerkennend an.
    »Anderenfalls schwebt sie ernstlich in Gefahr«, sagte Zach laut, und bei der Vorstellung wurde ihm eiskalt. »Wo hält sie sich eigentlich auf, kann mir das mal jemand sagen?«
    »Sie hat sich ein Zimmer im Orion genommen«, klärte Nelson ihn auf. »Die Zimmernummer weiß ich nicht.«
    Im Orion. Seit der Nacht der Entführung hatte er das Hotel nicht mehr betreten, hatte nie an den kalten Betonmauern vorbeifahren können, ohne sich in jene grauenhafte Nacht zurückversetzt zu fühlen, als er beinahe umgebracht, dann verletzt liegen gelassen und schließlich auch noch der Entführung seiner Schwester verdächtigt worden war. »Wer weiß sonst noch, dass sie dort wohnt?«
    Nelson nagte an seiner Unterlippe. »Inzwischen wahrscheinlich halb Portland. Herrgott, Zach, sie spricht davon, sich an die Polizei und die Presse zu wenden! Weißt du, was dann auf uns zukommt? Es wird ein ungeheures Aufsehen geben …«
    »Was interessiert dich das alles eigentlich?«, wandte Trisha sich an Zach und griff nach einer weiteren Zigarette. »Du scherst dich doch sonst nicht um die Familie. Weshalb bist du plötzlich so beunruhigt?« Sie ließ ihr Feuerzeug klicken und zündete sich die Filterzigarette an. »Weißt du, Zach, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, du interessierst dich für Adria. Im romantischen Sinne.«
    Er reagierte nicht darauf.
    »Genauso wie bei Kat. Du konntest doch die Finger nicht von ihr lassen, obwohl du wusstest, dass es Selbstmord war.« Trisha betrachtete die Glut ihrer Zigarette, als fänden sich darin die Antworten auf alle Fragen des Universums. »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass diese Zweitausgabe von Kat dich schon in den Klauen hat.«
    Zach grinste gezwungen. »Ach, Trisha, und ich dachte, du wärst die Einzige hier, die Klauen besitzt.«
    Durch den Zigarettenrauch hindurch sah sie ihn böse an.
    Jason ergriff wieder das Wort: »Ich halte es nach wie vor für die beste Idee, sie irgendwo zu verstecken. Zum Beispiel auf der Ranch.«
    »Vergiss es.« Zach redete sich ein, dass ihn dieser Vorschlag kalt ließ.
    »Dann hättest du die Chance, mit ihr allein zu sein«, zog Trisha ihn auf. »Auf der Ranch. Wie damals mit Kat.«
    Zach umklammerte seine Bierflasche und Jason hob mit verkniffener Miene eine Hand. »Zeit für einen Waffenstillstand, ihr zwei. Reiß dich zusammen, Zach. Vergiss nicht, wer hier der Feind ist.«
    Natürlich, das wusste Zach. Aber es gefiel ihm nicht. Jason verlangte immer noch, dass er Adria überredete, Portland zu verlassen und mit ihm auf die Ranch zu fahren.
    Das Problem war, Zach war im Begriff einzuwilligen.

17. Kapitel
    V on außen sah das Hotel Orion noch genauso aus wie vor all den Jahren, als Zach in der Absicht, seine Unschuld zu verlieren, über die Schwelle getreten war. Drinnen hatte sich hingegen eine Menge verändert. Das Foyer war neu gestaltet worden. Sitzgruppen aus blumengemusterten Sofas und Glastischen standen in einiger Entfernung von der Rezeption, und aus den Terrakottafliesen des Bodens schienen stachelige Palmen zu wachsen.
    Zach kämpfte das Déjà-vu-Gefühl nieder, das ihm

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