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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sie viel mehr als Hühner.
    Diana nickte und begann, die Luke der Schuppentür zu sichern. »Vergewissere dich immer, daß diese Tür fest geschlossen ist. Hühner sind dumm, aber sie wissen, wo ihr Futter ist, und wenn sie erst einmal hier hereinkommen, werden sie sich totfressen.« Christie nickte düster, und sie gingen zum Stall hinüber. »Kannst du reiten?«
    Christie nickte heftig. »Ich habe in Chicago Unterricht gehabt, aber in einem englischen Sattel.«
    »Dann solltest du zuerst auf Hayburner reiten, bis du an einen Westernsattel gewöhnt bist. Hayburner ist groß, aber friedlich. Ich glaube, wenn du von ihm herunterfällst, versucht er, dich aufzuheben und dich wieder auf seinen Rücken zu setzen.«
    Sie gingen in die Scheune. In der zweiten Box wieherte ein riesiger Apfelschimmel, der seinen Kopf aus dem Verschlag steckte und beobachtete, wie sie auf ihn zukamen.
    »Ist er das?«
    »Das ist er. Willst du ihn streicheln?«
    Christie, froh darüber, etwas Vertrautes zu sehen, ließ Dianas Hand los und ging auf das Pferd zu. »Hallo, Hayburner.« Sie streckte die Hand aus und streichelte den Hals des Pferdes. »Ich heiße Christie. Du wirst mich überall hinbringen und wir werden die besten Freunde sein. Was meinst du dazu?«
    Hayburner stampfte auf den Boden seiner Box und seine Zunge fuhr aus seinem Maul, um Christies Hand nach eventuell vorhandenen Zuckerwürfeln zu erfor schen. »Er mag mich!« rief Christie. »Tante Diana, er mag mich!«
    Diana grinste. »Er mag jeden, Liebling. Ich glaube, er ist ein Monster - er sieht aus wie ein Pferd, aber er benimmt sich wie ein Hund.«
    »Das tut er nicht!« protestierte Christie. Sie öffnete die Box und ging hinein. Hayburner wich zurück, um ihr Platz zu machen, und begann dann, sie zu beschnüffeln. Diana folgte ihr rasch.
    »Sei vorsichtig - er ist noch nicht an dich gewöhnt.«
    »Doch, das ist er. Siehst du? Er mag mich! Können wir ihn satteln? Jetzt gleich? Bitte!«
    Diana zögerte, war durch den Ausdruck schierer Freude auf Christies Gesicht irritiert. Sie suchte in Gedanken nach einer Ausrede, fand aber keine. »Warum nicht?« sagte sie. »Komm - dann lernst du auch gleich die Sattelkammer kennen.«
    Sie gingen in den hinteren Teil der Scheune und suchten zwischen den verschiedenen Sätteln.
    »Was ist mit dem?« fragte Christie. Sie nahm ein Stück Segeltuch von einem Sattel, der auf einem Gestell in der Ecke ruhte. Obwohl er offensichtlich alt war, war er glänzend poliert und roch nach Sattelseife. Diana runzelte leicht die Stirn und zuckte dann die Schultern.
    »Na, schön - das war mein Sattel, als ich noch ein kleines Mädchen war - der wird genau richtig sein.« Sie wählten eine Decke und Zaumzeug aus, und dann ergriff Diana den Sattel. Sie gingen zu Hayburners Box zurück, und begannen, das Pferd zu satteln, wobei der große Apfelschimmel Christie weiter beschnupperte. Als sie fertig waren, führte ihn Christie hinaus.
    »Brauchst du einen Klotz?« fragte Diana. Sie bewegte sich auf die Scheune zu, aber Christie kletterte bereits in den Sattel. »Laß mich dir helfen«, rief Diana, und eilte auf das zappelnde Kind zu.
    »Das kann ich«, protestierte Christie. »Ich bin doch kein Baby, und mein Lehrer in Chicago hat gesagt, daß man allein auf ein Pferd steigen können muß.«
    Die Worte trafen Diana, und sie sah hilflos zu, wie Christie ihren linken Fuß in den Steigbügel steckte und sich dann auf Hayburners Rücken schwang. Das Pferd drehte seinen Hals, um zu ihr hochzuschauen und begann dann langsam um den Corral zu gehen. Christie flüsterte ihm etwas zu, preßte dann die Knie in seine Seiten, und er fiel in Trab.
    »Wie ist es?« rief Diana.
    »Ganz ordentlich! Es ist anders als der Sattel, den ich in Chicago hatte. Er ist breiter.«
    »Leichter auf dem Pferd, schwerer für dich.«
    Diana kletterte auf die obere Stange des Corrals und sah zu, wie Hayburner noch einmal um den Corral trabte. Sie bemerkte, daß Christie besser ritt, als sie erwartet hatte. Irgendwie empfand Diana Enttäuschung - sie hatte gehofft, Christie das Reiten beibringen zu können, so wie ihre Mutter sie Reiten gelehrt hatte. Dann, während sie zuschaute, wie sich Mädchen und Pferd gemeinsam ganz natürlich bewegten, begann sie zu überlegen, ob sie einen Fehler machte. In ihrem Herzen spürte sie, wie sich das Pferd zwischen sie und Christie schob.
    »Das ist genug«, rief sie plötzlich. Christie schaute auf, verwirrt über die Verärgerung, die sie in Dianas

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