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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Ordnung war.
    »Es ist Hayburner«, erklärte Diana. »Christies Pferd. Es ist heute morgen gestorben.«
    »Oh, nein«, stöhnte Joyce. »Was ist passiert?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Diana nachdenklich. »Christie fand ihn heute morgen in seinem Stall. Er lebte noch, konnte aber nicht mehr aufstehen. Er starb, während sie versuchte, ihm zu helfen.«
    »Wie schrecklich für sie«, sagte Joyce. »Wo ist sie? Geht es ihr gut?«
    »Sie ist im Haus.« Diana schaute Jeff unsicher an. »Ich - ich bin mir nicht sicher, ob sie jemand sehen will. Sie ist schrecklich durcheinander.« Sie ging auf das Haus zu, und Joyce und Jeff begleiteten sie. »Ich muß den Tierarzt anrufen und ihn hierher bitten, damit er feststellt, was passiert ist. Und Hayburner fortschafft«, fügte sie hinzu.
    Sie gingen in die Küche und fanden Edna bei einer Tasse Kaffee am Tisch sitzen. Als sie die beiden Crowleys sah, runzelte sie die Stirn, sprach aber mit keinem von ihnen, sondern richtete ihre Aufmerksamkeit auf Diana. »Was ist denn jetzt schon wieder mit dem Kind?« fragte sie. »Sie kam vor etwa einer halben Stunde weinend hier durchgelaufen und wollte kein Wort sagen.«
    »Es ist Hayburner«, erklärte Diana. »Er ist tot.«
    Edna setzte ihre Tasse ab und stand auf. Ihre Augen waren plötzlich auf Jeff gerichtet. »Wirklich, ich kann nicht verstehen, warum jemand Kinder will.« Sie drehte sich um und verließ das Zimmer, ohne von Joyce Kenntnis zu nehmen. Ein peinliches Schweigen verbreitete sich in der Küche, während Diana überlegte, was sie sagen sollte. Es war Jeff, der schließlich sprach.
    »Kann ich zu Christies Zimmer hochgehen?« fragte er. Diana, die auf die Frage nicht vorbereitet war, zögerte. Sie wollte nicht, daß jemand in die Kinderstube ging - außer ihr selbst. Aber wie sollte sie jetzt nein sagen? Sie überlegte rasch. »Ich hole sie lieber herunter«, sagte sie lahm. »Das ist vielleicht besser.«
    »Oh, lassen Sie ihn nur hochgehen«, drängte Joyce. »Wenn's unordentlich ist, keine Sorge - sein Zimmer ist immer ein einziges Durcheinander. Und außerdem möchte ich mit Ihnen über etwas sprechen.«
    Diana zögerte noch immer, fand aber keinen einleuchtenden Grund für eine Ablehnung. Es war nur ein Gefühl, und sie verdrängte es. »Geh über die Hintertreppe«, sagte sie, wobei sie auf die Speisekammer wies. »Es ist im Obergeschoß.« Nachdem Jeff aus der Küche gegangen war, schenkte Diana sich und Joyce Kaffee ein.
    »Es ist nichts sehr Ernstes«, sagte Joyce, während sie die Tasse nahm, die Diana ihr reichte. »Zumindest noch nicht. Aber gestern abend haben sich bei den Sandlers einige Dinge ereignet, von denen Sie nach meiner Meinung wissen wollten.«
    Diana setzte sich und schüttete etwas Zucker in ihren Kaffee. »Bei den Sandlers?« wiederholte sie.
    Sorgfältig ihre Worte wählend, begann Joyce alles zu erzählen, was am Abend zuvor gesagt worden war.
     
    Jeff blieb auf dem Treppenabsatz in der ersten Etage stehen und betrachtete den weiten Korridor, an dessen Seiten sich überall Räume aufzutun schienen. Warum war Christies Zimmer nicht auf dieser Etage? Er hatte den Eindruck, daß hier genug Platz war. Er kam zu dem Ergebnis, daß Christie vielleicht darum gebeten hatte, ganz oben wohnen zu dürfen.
    Er blieb in der Düsternis des Dachgeschosses wieder stehen und fand es unheimlich. »Christie?« rief er. Er lauschte und meinte ein schniefendes Geräusch zu hören, das aus einem der kleinen Zimmer kam, die unter die Dachsparren gezwängt waren. Er ging zur Tür und klopfte. »Christie? Ich bin's.«
    Stille herrschte und dann öffnete sich die Tür und Christie stand mit rotfleckigem tränenüberströmten Gesicht da. »Jeff?«
    »Hallo. Kann ich reinkommen?«
    »Was tust du hier?« fragte Christie. Jeff meinte, sie sähe sehr verängstigt aus.
    »Meine Mama wollte mit Miß Diana sprechen, und sie hat mich mitgenommen. Sie sitzen unten und trinken Kaffee.« Er schnitt ein Gesicht. »Darf ich dein Zimmer sehen?«
    Christie trat unsicher zurück und ließ Jeff in die Kinderstube. Er blickte sich um und seine Augen wurden groß, als er all die Flecken an den Wänden sah und die schmutzigen Vorhänge, die über dem Fenster baumelten.
    »Das ist unheimlich«, sagte er.
    »Es gehörte früher Tante Diana, als sie noch ein kleines Mädchen war«, erklärte Christie. Plötzlich sah sie das Zimmer mit Jeffs Augen und erkannte, wie düster es tatsächlich war. »Ich wünschte, sie würden es

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