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Wehrlos: Thriller

Wehrlos: Thriller

Titel: Wehrlos: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Sender
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herausbekommen hatte, habe ich mich für einen Freund von Richard ausgegeben, bis mich die Krankenschwester schließlich zu ihm ließ. Nach und nach hat er mir dann alles erzählt. Und ich habe es aufgenommen. Ich habe einen Beweis, der ebenso viel wert ist wie unsere Recherchen und dich aus der ganzen Sache raushält.«
    Samuel holte kurz Luft. »Hannibal Reed steckt nicht nur hinter dem Attentat auf den Färöer-Inseln und Climategate, sondern er hat auch noch versucht, seinen jüngeren Sohn zum Schweigen zu bringen. Sobald dieser Beweis an die Öffentlichkeit gelangt, ist Reed Industries erledigt, dann können sie einpacken. Unsere ganze Arbeit war also nicht umsonst.«
    Rachel glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. »Du hast Richard Reed getroffen? Wie geht es ihm?«
    »Es steht sehr schlecht um ihn.«
    »Wieso das?«
    »Wenn er dir phonetische SMS geschickt hat, dann deshalb, weil er zu nichts anderem in der Lage ist. Er ist vollständig gelähmt.«
    »Mein Gott …«
    »Er kann nur noch die Augen bewegen. Er besitzt einen augengesteuerten Computer, der seine Blicke in einfache Texte überträgt und es ihm erlaubt, im Internet zu surfen. Auf diese Weise kann er kommunizieren, aber es strengt ihn unwahrscheinlich an, und er wird rasch müde. Man sieht, wie die Buchstaben auf dem Bildschirm vor ihm erscheinen, das ist unglaublich beeindruckend.«
    »Wie hast du es bewerkstelligt, dass er diesen langen Text schreiben konnte?«
    »Tag für Tag habe ich neben ihm gesessen, achtzehn Tage lang, immer wenn sein Vater nicht da war. Und das ist das Ergebnis.«
    »Aber woher wusste er das alles? Dass man mich bedroht hat oder von dem Attentat?«
    »Hannibal Reed hegt einen unglaublichen Groll gegen seinen Sohn, weil dieser eure Sache unterstützt und versucht hat, ihm zu schaden. Deshalb quälte er Richard mit detaillierten Beschreibungen der Dinge, die er beabsichtigte, dir anzutun.«
    Rachel schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur so sadistisch sein?«
    »Seine andere Informationsquelle war Millicent, die inzwischen in der Stiftung für wissenschaftliche Forschung arbeitet, der FRS . Sie hat ihm absolut alles über die Intrigen ihres Vaters anvertraut, nicht wissend, dass ihr Bruder Kontakt zur Außenwelt, sprich, zu dir, hatte. Auf diese Weise hat Richard erfahren, dass Reed heimlich Polsens Anwalt bezahlte. So hat er dir verzweifelte Nachrichten geschickt, um zu versuchen, dich zu warnen.«
    »Woher hatte er meine Nummer?«
    »Warte, darauf komme ich noch zu sprechen. Willst du ihn mal sehen? Doch ich muss dich warnen, sein Anblick wird ein Schock für dich sein …«
    Samuel zückte sein Smartphone. »Ich habe ihn gefilmt, so habe ich den Beweis für meine Behauptungen, und ich sage dir nicht, welche Schlagzeile es auf der Homepage der AFP geben wird.« Samuel rückte näher an Rachel heran, bis sich ihre Schultern berührten. Der Reporter sog ihren Duft ein und küsste sie zärtlich auf die Schläfe. »Du hast mir so gefehlt.«
    Rachel schauderte. »Du mir auch«, gestand sie.
    »Ich hoffe, dass du eines Tages in mir nicht nur den Big-Five-Safarijäger sehen wirst«, flüsterte er ihr zu. »Damit du mir verzeihst, wäre ich sogar bereit, Vegetarier zu werden.«
    Rachel lächelte ihn an. »Wirklich? Die Wette gilt, mein Lieber!«
    Von Lommel startete das Video. Auf dem kleinen Bildschirm erschien ein großes Zimmer, das mit vielen medizinischen Apparaten ausgestattet war. Als Nächstes folgte eine Großaufnahme des verstellbaren Bettes, in dem ein junger Mann im Pyjama lag. Sein Blick war direkt in die Kamera gerichtet, er hatte kurz geschnittenes Haar und war glatt rasiert.
    »Er hat mir erzählt, wie sich alles zugetragen hat«, fuhr Samuel fort. »Nach seinem Unfall hat sich sein älterer Bruder Henry einfach seines Computers bemächtigt und seine E-Mails und seine Dateien durchforstet. Auf diese Weise hat Henry Reed bis ins kleinste Detail alles über dein Dossier erfahren und herausgefunden, dass du Nachforschungen anstellst, die du veröffentlichen wolltest. Einfach alles. Als der alte Hannibal davon Wind bekommen hat, hatte er einen seiner berühmt-berüchtigten Tobsuchtsanfälle und beschloss, dass, solange er am Leben wäre, weder du noch Richard heil aus der Sache wieder herauskämen.«
    Rachel griff nach dem Smartphone und zoomte das Gesicht des Mannes näher heran. Ungläubig riss sie die Augen auf. Samuel wartete, bis sie den jungen Mann im Bett erkannt hatte. »Ich nehme an, du weißt jetzt, wieso

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