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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Seite ist nur die Tür.«
    »Wie hat sie das ausgearbeitet?«
    »Das hat sie gar nicht. Sie sieht nur, wie es geschehen sollte.« Toller reichte Bluse das Ende des Seils. »Dies läuft über den Balken und hinunter zum Deckel. Würdest du es bitte halten, Leutnant? Aber zieh erst daran, wenn wir es sagen. Das ist wichtig. Komm, Polly.«
    Im Bereich zwischen den Fässern und der Tür zündete Stecher eine Kerze an. Sie tat dies ganz langsam, als wäre es ein Sakrament oder eine uralte Zeremonie, von der jeder Teil große und komplexe Bedeutung hatte. Sie entzündete ein Streichholz und hielt es vorsichtig, bis es gleichmäßig brannte. Dann hielt sie es unter die Kerze, bewegte es von einer Seite zur anderen und drückte die Kerze dann auf den Boden – das erhitzte, weiche Wachs ließ sie dort festkleben. Zum Schluss zündete sie den Docht an, kniete und beobachtete die Flamme.
    »In Ordnung«, sagte Toller. »Ich hole sie jetzt, und du lässt
vorsichtig
den Deckel auf die Kerze hinab, klar? Komm, Tilda.«
    Sie zog das Mädchen behutsam auf die Beine, flüsterte die ganze Zeit über und nickte Polly zu, die den Deckel mit einer an Ehrfurcht grenzenden Langsamkeit herabließ.
    Stecher ging wie im Schlaf. Toller blieb am Bein des schweren Küchentischs stehen, an dem sie das andere Ende des Seils befestigt hatte, das die Mehlsäcke unter der Decke hielt.
    »Bisher klappt alles«, sagte sie. »Wenn ich den Knoten löse, nehmen wir Tilda an den Armen und laufen los, verstanden, Polly? Wir
laufen
. Bist du so weit? Hast du ihren Arm?« Sie zog an dem Seil. »
Los!
«
    Die Mehlsäcke fielen, zogen dabei einen Schweif aus weißem Staub hinter sich her und platzten vor der Tür auseinander. Mehl stieg wie Nebel auf. Die Mädchen liefen zum Lagerraum und stürzten am Fass vorbei. »Jetzt, Leutnant!«, rief Toller. Bluse zog an dem Seil, das den Deckel hob, und die Kerzenflamme erreichte…
    Das
Wumm
beschränkte sich nicht auf das Geräusch. Es wurde zu einer Erfahrung. Es hatte eine Qualität, die die Sinne überwältigte. Es schüttelte die Welt wie ein Blatt, malte sie weiß und füllte sie erstaunlicherweise mit dem Geruch von Toast. Und dann, nach einer Sekunde, war es vorbei, ließ nichts weiter zurück als ferne Schreie und das Poltern von einstürzendem Mauerwerk.
    Polly hob den Kopf und sah in Bluses Gesicht. »Ich glaube, wir sollten unsere Sachen nehmen und losrennen, Herr«, sagte sie.
    »Und lautes Geschrei würde helfen.«
    »Ich denke, das mit dem Geschrei kriege ich hin«, murmelte Knaller. »Das war
keine
sehr erbauliche Erfahrung.«
    Bluse nahm eine Schöpfkelle. »Ich hoffe, dies wird nicht zu einem verzweifelten letzten Kampf.«
    »Nicht zum letzten, aber vielleicht zu unserem ersten, Herr«, sagte Polly. »Bitte um Erlaubnis, markerschütternd schreien zu dürfen, Herr.«
    »Erlaubnis erteilt, Perks!«
     
    Der Boden war nass, und Teile – ziemlich kleine Teile – eines Fasses lagen herum. Der halbe Kamin war herabgefallen, und der Ruß brannte. Polly fragte sich, ob es unten im Tal nach einem Zeichen aussah.
    Die Tür war verschwunden. Ebenso viel von den Wänden darum herum. Dahinter…
    Rauch und Staub füllten die Luft. Stöhnende Männer lagen im Schutt oder wankten ziellos umher. Als Polly und die anderen sie erreichten, kämpften sie nicht nur nicht, sondern verstanden nicht einmal. Und sie hörten nichts. Die Frauen ließen ihre Waffen sinken. Polly bemerkte den Feldwebel, der im Durcheinander saß und sich mit der flachen Hand an die eine Seite des Kopfes schlug.
    »Gib mir die Schlüssel!«, befahl sie.
    Er sah verwirrt auf. »Was?«
    »Die Schlüssel!«
    »Ich möchte ein braunes, bitte.«
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Was?«
    Polly bückte sich, löste den Schlüsselring vom Gürtel des Mannes, der sich nicht zur Wehr setzte, und widerstand der Versuchung, sich zu entschuldigen. Sie warf die Schlüssel Bluse zu. »Übernimmst du das, Herr? Ich glaube, wir müssen bald mit vielen Besuchern rechnen.« Sie wandte sich der Gruppe zu. »Nehmt ihnen die Waffen ab!«
    »Einige dieser Männer sind schwer verletzt, Polly«, sagte Igorina und ging in die Hocke. »Dieser hier hat Vielfaches.«
    »Vielfaches was?«, fragte Polly und behielt die Treppe im Auge.
    »Einfach… Vielfaches. Vielfaches von allem. Aber ich weiß, dass ich seinen Arm retten kann, weil ich ihn dort drüben gefunden habe. Ich glaube, er hielt das Schwert in der Hand, als…«
    »Tu, was du kannst«, erwiderte

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