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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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am Himmelsrand sichtbar wurde. Da sahen sie sich nach einer langen Nachtwanderung am selben Kreuzweg wieder, von dem sie ausgegangen waren.
    Von jener Nacht an belästigten sie weder Caoilte noch seinen Vater noch die Mutter. Aber sie mieden ihn, als wäre er ein Spion oder Dieb.
    Eines Tages nun war Diarmuid wieder beim Torfstich, als der alte schwarze Hase ankam, derselbe, der zu ihm gekommen war an jenem Morgen vor zweiundzwanzig Jahren, als er sich verirrt hatte.
    »Nun«, hub er an, »ich komme, um dir mitzuteilen, daß deine Lebenszeit und die deiner Frau nur noch kurz bemessen ist. Wenn ihr also etwas zu ordnen habt, macht das bald. Ihr habt nur noch eine Woche zu leben!«
    »Und was wird aus Caoilte«, fragte Diarmuid, »wenn er keinen Menschen hat, der ihn schützt?«
    »Sorge dich nicht um Caoilte«, sprach der Hase. »Er ist von meinem Stamm, und ich werde ihn zu mir nehmen. Und, nimm mein Wort darauf – er wird glücklicher sein als unter seinen Nachbarn! Nun brauchst du nicht mehr das Geheimnis zu bewahren, sondern kannst es jedem erzählen.«
    Diarmuid war auf dem Heimwege und tief betrübt, als er seinen Brudersohn traf. Er erzählte ihm die Geschichte von Anfang bis zu Ende.
    »In der Tat, wenn du diese Geschichte irgendeinem Menschen erzählst, ist deine Familie entehrt, und wir finden keinen Menschen dazu, euch zu begraben.«
    »Ich will sie keinem weiter erzählen, nur Roise und dem Priester«, sagte Diarmuid.
    Er ging nach Hause und erzählte Roise die Geschichte. Als er zu Ende war, überkam sie ein Hustenanfall, und daran erstickte sie.
    Diarmuid und Caoilte begruben sie. Am Ende derselben Woche starb auch Diarmuid. In der Nacht, nachdem er begraben war, ging Caoilte fort. Seitdem hat keiner mehr von ihm gehört.
    Diarmuids Neffe konnte das Geheimnis nicht bei sich behalten, und nach kurzer Zeit lief die Geschichte von Mund zu Mund durch das Land, so wie ich sie dir eben erzählt habe.
    Viele Leute behaupteten, sie hätten Caoilte oft am See gesehen. Mag dem sein, wie da will – wir aber wollen hoffen, daß sie alle im himmlischen Reich sind.

Der kleine Nimmersatt
    (Heinrich Seidel)
    Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
’ne Festung und Soldaten
und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.
    Drei Märchenbücher wünsch’ ich mir
Und Farbe auch zum Malen
und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.
    Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiss nicht, lieber Vater!
    Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen.
    Ein Perspektiv, ein Zootrop,
’ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop –
Dies alles hätt’ ich gerne.
    Mir fehlt – ihr wisst es sicherlich –
Gar sehr ein neuer Schlitten,
Und auch um Schlittschuh’ möchte ich
Noch ganz besonders bitten.
    Um weiße Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.
    Auch einen großen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.
    Doch dünkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.
    Als Hänschen so gesprochen hat,
Sieht man die Eltern lachen:
»Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen?
    Wer so viel wünscht« – der Vater spricht’s –
»Bekommt auch nicht ein Achtel –
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel.«

Die Sonne und der Mond
    (Eskimomärchen)
    D ie Sonne und der Mond waren Geschwister. Einmal im Winter, als große Dunkelheit herrschte, vertrieb man sich in den Häusern die Zeit mit dem Lampenlöschspiel. War das Spiel beendet, führten die Männer die Frau, mit der sie sich bei gelöschten Lampen vergnügt hatten, vor das Haus, zündeten Fackeln an und waren gespannt, mit wem sie zusammengewesen waren.
    Als der Mond seine Gespielin hinausgeführt und eine Fackel entzündet hatte, sah er, daß es die Sonne, seine Schwester, war.
    Die Sonne schämte sich sehr, schnitt ihre Brüste ab und warf sie ihrem Bruder vor die Füße.
    »Wenn ich so nach deinem Geschmack bin, dann kannst du sie auch essen!« rief sie voller Zorn.
    Dann lief sie fort, und der Bruder setzte ihr nach. Beide hielten ihre brennenden Fackeln in den Händen.
    Plötzlich, als sie so dahinstürmten, begannen sie sich zu erheben und flogen auf den Himmel zu.
    Aber der Mond blieb zurück, und seine

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