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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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wo sie waren!
    Als das Kind geboren wurde, war es gar nicht wie ein anderes. Es war vier Fuß lang, dünn wie ein Stock, mit Füßen, die mehr als einen Fuß Länge hatten. Die Frauen staunten, alt und jung: Solch ein Neugeborenes wie dies hier hatten sie noch nicht gesehen! Diarmuid gab ihnen Schnaps, und sie lobten das Kind, bis alles ausgetrunken war. Danach begannen sie, es schlechtzumachen.
    »Heißt es nicht Diarmuid?« fragte eine halb betrunkene Alte.
    »Nun«, meinte eine andere alte Frau, »es wäre recht verkehrt, ihn Diarmuid zu nennen. Caoilte Cosfhada sollte er vielmehr heißen!«
    »Wir wollen ihm diesen Namen geben«, sagte die erste Frau darauf. Roise hörte die Reden mit an und wurde zornig. Sie rief Diarmuid und sagte ihm leise ins Ohr, daß die Frauen heimlich über den jungen Diarmuid spotteten. Er sollte sie aus dem Hause jagen.
    Diarmuid ging auf die Frauen los und wollte sie hinauswerfen. Noch nie hat es in Gráin-leathan ein solches Gekeife gegeben wie das zwischen Diarmuid und den Frauen. Sie wollten keinen Fußbreit weichen. Diarmuid war gezwungen, ihnen erst noch ein Fläschchen Schnaps auszugeben, bevor sie sich in Bewegung setzten.
    Aber wie dem auch war, der Name »Caoilte Langfuß« blieb an dem jungen Diarmuid haften, solange er lebte.
    Als der Junge zehn Jahre alt war, hatte er mehr als sechs Fuß Länge. Dabei war er dünn wie eine Angelrute, und seine Füße maßen von den Knöcheln an anderthalb Fuß und waren schmal wie ein Daumen. Was das Laufen anbelangt, übertraf ihn kein Jagdhund oder Windspiel in ganz Irland. Er ging selten aus dem Hause, denn die Leute machten sich über ihn lustig. Beim Ballschleudern brauchte Caoilte keinen Krückstock, sondern er trieb den Ball mit den Füßen. Und hatte er ihn erst vor sich, so holte keiner ihn ein!
    Die Jahre vergingen, und Caoilte wuchs. Mit einundzwanzig Jahren hatte er eine Länge von mehr als siebeneinhalb Fuß. Aber er war noch nicht dicker geworden, als er mit zehn Jahren gewesen war. An ihm saß gerade soviel Fleisch wie an einer Zange. Dabei bekam er genug zu essen und zu trinken. Er verzehrte mehr als sieben Mann! Die Leute meinten, er wäre gar kein richtiger Mensch, sondern ein alter Lorgadan. Und Eingeweide hätte er auch nicht. Jedoch Diarmuid und Roise fanden, es gab im ganzen Lande keinen halb so ansehnlichen jungen Mann wie ihn, und sie meinten, er würde schon noch dicker und fetter werden, wenn er nur erst mit Wachsen aufhörte. Das Fleisch würde dann schon kommen. Indessen, es kam nicht.
    Eines Tages nun war Caoilte mit seinem Vater im Torfstich, um dort Torf aufzustapeln. Da sahen sie einen Hasen laufen, und zwar aus Leibeskräften. Ein Wiesel verfolgte ihn und kam ihm schon dicht auf den Pelz. Da schrie der Hase, so laut er konnte. Caoilte lief ihm nach und erwischte ihn, ehe ihn das Wiesel einholte. Nun war dies erbost und griff ihn an. Es zerriß und zerkratzte ihn und warf ihm Schaum ins rechte Auge, daß er davon erblindete. Dann lief das Wiesel fort und verschwand in einem Torfhaufen.
    Während der ganzen Zeit hatte sich der Hase an Caoiltes Brust verkrochen. Als das Wiesel fort war, sagte er: »Ich danke dir diesmal mein Leben, Caoilte, aber du selbst bist auch in Gefahr. Das Wiesel ist eine Hexe. Du hast jetzt nur ein Auge. Aber stecke deine Hand in mein rechtes Ohr, und du wirst darin ein Fläschchen mit Öl finden. Reibe damit dein Auge ein, so wirst du dein Augenlicht wiederhaben, und es wird so gut sein, wie es war.«
    Caoilte tat das und erlangte sein Augenlicht wieder. Dann fuhr der Hase fort: »Nun laß mich wieder meiner Wege gehen. Immer wenn du für die Jäger einen Hasen aufspüren willst, komm hin zum Binsensumpf am Seeufer. Dort werde ich sein. Kein Jagdhund der Welt, kein Windspiel kann mich einholen. Nur du kannst mich greifen, wenn du Lust hast. Aber bei allem, was dir begegnet, liefere mich nicht den Hunden oder Jägern aus! Und nun sei auf deiner Hut heute nacht! Das Wiesel wird dich aufsuchen und dir die Kehle zerschneiden, wenn du nicht den Kater von Brigid Ní Mathgamhain bei dir im Bett hast. Du wirst eine Stimme vernehmen, die sagt:
    ›Es ist der Kater von Brigid Nî Math’úin,
Der den Speck fraß.
Und es ist der Kater von Brigid Nî Math’úin,
Der den Speck fraß.‹
    Sobald du dies dreimal hintereinander gehört hast, laß den Kater los, und dann bist du ohne Gefahr!«
    Caoilte gab nun den Hasen frei und ging zu seinem Vater zurück. Er erzählte ihm, was sich zugetragen

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