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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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Gegend vertreiben. Doch sie hatten jetzt keine Zeit, etwas gegen ihn zu unternehmen. Die Hunde jagten dem Hirsch nach, und sie selbst mußten folgen.
    Der Hirsch lief immer vor ihnen her und wandte sich Caislean Riabhach zu. Dann bog er ab in ein kleines Gehölz nahe bei Baile an Locha. Dort verloren sie ihn. Die Jäger gingen nach Caìslean Riabhach. Damit war die Jagd für den Tag zu Ende.
    Caoilte ging nach Hause und war sehr zufrieden mit dem Goldstück und seinem Tagewerk. Er gab es seinem Vater und erzählte ihm, was er erlebt hatte.
    Etwa eine Woche später war Caoilte im Moor, um Heidekraut für die Kuh zu ziehen. Da kamen dieselben Jäger wieder den Weg entlang. Sie fragten ihn, ob er einen Hasen gesehen hätte.
    »Nein«, gab er zur Antwort. »Aber ich weiß, wo ein Hase steckt.«
    »Spüre ihn für uns auf!« sagte einer. »Wir werden dir dafür den Preis von ein Paar Schuhen geben.«
    »Das ist etwas, das ich nicht brauche«, meinte Caoilte, »aber gebt mir den Preis von ein Paar Hosen.«
    »Ja«, sagten sie.
    »Gebt es mir vorher«, sprach Caoilte. »Vergangene Woche gewann ich zehn Penny von den Jägern, sie haben sie mir nicht gegeben. Bin ich auch wunderlich anzusehen, so bin ich doch kein Narr!«
    Sie gaben ihm fünf Geldmünzen und sagten ihm, er sollte ihnen nun den Hasen auftreiben. Da ging er zum Binsenloch am Seeufer und spürte seinen Freund, den Hasen, auf. Hunde und Jäger hetzten hinter ihm her. Er aber wandte sich dem Torfstich zu, und sie holten ihn nicht ein. Die Jäger kamen fünf Tage hintereinander, und Caoilte trieb alle Tage den Hasen für sie auf. Aber sie konnten ihn nie fassen. Am sechsten Tage sagten sie zu Caoilte, er sei ein Zauberer und habe ihnen immer einen verhexten Hasen zugetrieben.
    »Ist das eure Vermutung, so treibt euch selbst einen zu!« versetzte Caoilte.
    Da wollten sie ihn greifen. Doch er war zu flink für sie. Sie verfolgten ihn bis nach seinem Hause und forderten dort seinen Vater und seine Mutter auf, ihn herauszugeben, sie wollten ihn töten.
    »Was tat er euch?« fragte der Vater.
    »Er ist ein verhexter Tacharân«, erwiderten sie.
    Als Roise das vernahm, kam sie herausgelaufen, und seid versichert, sie setzte ihre Zunge in Bewegung! Aber ihr Reden half nichts. Die Männer riefen, wenn Caoilte nicht herauskäme, wollten sie das Haus in Brand stecken. Als Caoilte das hörte, griff er nach dem Schaufelstiel, Diarmuid nach der Zange und Roise nach dem Kesselhaken. Caoilte lief hinaus, griff sie mit seinem Spaten an und streckte sie nieder. Und allen, die er hinwarf, gab es sein Vater und seine Mutter mit Zange und mit Kesselhaken noch obendrein. Schließlich lagen alle Männer am Boden, unfähig, sich zu wehren. Allmählich kamen sie zu sich und verliefen sich nach und nach, bis auch der letzte fort war.
    Nach einigen Tagen gingen sie zum Priester und beklagten sich heftig über Caoilte und seine Eltern.
    »Ich werde hingehen zu Diarmuid«, sagte der Priester, »und über diesen Fall Erkundigungen einziehen.«
    Am Morgen darauf ging der Priester zu Diarmuids Haus und bekam dort die Ursache des ganzen Streites zu hören. Er ging heim und schickte zu den Leuten, die die Klage vorgebracht hatten. »Weder Diarmuid ist zu tadeln noch seine Frau noch der Sohn«, sagte er. »Hättet ihr nicht angefangen, sie hätten euch kein Unrecht zugefügt. Und ich rate euch, sie in Ruhe zu lassen.«
    Mit dem Rate des Priesters waren sie nicht zufrieden. Sie verschworen sich, heimlich bei der Nacht das Haus von Diarmuid anzuzünden, sobald er und seine Frau und der Sohn schliefen.
    Am selben Tage ging Caoilte zum Torfstich, um einen Korb Torf zu holen. Da traf er den Hasen, und der sagte: »Höre, Caoilte, heute nacht will eine Schar Leute zu eurem Hause, um dich, deinen Vater und deine Mutter abzufackeln. Doch ich werde über ihre Augen einen Nebel decken, daß sie irregehen. Sie werden den Weg zu deinem Haus nicht finden, auch nicht zu ihrem eigenen, bis der Morgen naht. Und wenn sie etwa noch einen Versuch gegen dich machen sollten, werden sie im See ertrinken.«
    An jenem Abend wurde von Haus zu Haus die Losung gegeben: Alle, die zu Diarmuids Hause wollten, um es anzuzünden, sollten sich vor Mitternacht am Kreuzweg treffen. Etwa zwanzig Mann versammelten sich an Ort und Stelle. Sie gingen in Richtung auf Diarmuids Haus zu. Aber sie fanden es nicht. Da wollten sie heimkehren. Aber sie konnten weder ihr Haus noch ein anderes finden. Das dauerte, bis der weiße Ring des Tages

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