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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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Milchsuppe!« sprach er, und die Mühle mahlte, was er verlangte, erst alle Schüsseln voll, und nachher so viel, daß die ganze Küche schwamm. Der Mann stellte und drehte die Mühle; aber wie er auch sie hantieren mochte, so hörte die Mühle nicht auf zu mahlen, und zuletzt stand die Milchsuppe schon so hoch, daß der Mann nahe daran war zu ertrinken. Nun riß er die Stubentüre auf; aber es dauerte nicht lange, so hatte die Mühle auch die Stube vollgemahlen, und nur mit knapper Not konnte der Mann noch die Türklinke in der Milchsuppenflut erfassen. Wie er nun die Türe aufgemacht hatte, stürzte er hinaus ins Freie, und Hering und Milchsuppe immer hinter ihm drein, so daß der ganze Hof und das Feld davonströmten.
    Indessen schien es der Frau, die das Heu auf dem Feld kehrte, ziemlich lange zu dauern, bis der Mann wiederkäme und sie zu Mittag riefe. »Wir wollen nun nach Hause gehen«, sagte sie zu den Schnittern, »denn ich kann mir gut vorstellen, daß er mit der Milchsuppe nicht allein fertig wird, und da muß ich ihm helfen.« Sie machten sich also auf und gingen nach Hause. Als sie aber hinter den Berg kamen, schwammen ihnen Hering und Milchsuppe und Brot entgegen, alles durcheinander, und der Mann lief immer voran. »Gott gebe, daß jeder von euch hundert Bäuche hätte, um etwas davon herunterzuschlingen!« rief er, »nehmt euch aber in acht, daß ihr nicht in meinem Mittagessen ersauft!« Und damit rannte er an ihnen vorbei, als wäre ihm der Teufel auf den Fersen, und hinüber zu seinem Bruder. Den bat er um Gottes willen, er möchte doch sogleich die Mühle wieder nehmen. »Denn mahlt sie noch eine Stunde dazu«, sprach er, »so versinkt das ganze Dorf in Hering und Milchsuppe.« Der Bruder aber wollte die Mühle nicht wieder nehmen, es sei denn, daß der andere ihm noch 300 Taler dazu bezahlte. Weil nun durchaus kein anderer Rat war, so mußte der Reiche mit dem Gelde herausrücken. Nun hatte der Arme sowohl Geld als auch die Mühle, und da dauerte es nicht lange, so hatte er sich ein Haus gebaut, noch prächtiger als das, worin der Bruder wohnte. Mit der Mühle mahlte er sich so viel Gold zusammen, daß er die Wände mit lauter Goldplatten bekleiden konnte, und das Haus lag so nahe am Strande, daß man den Glanz davon schon von weitem auf dem Meer sah. Alle, die da vorbeisegelten, hielten dort an, um den reichen Mann in dem goldenen Hause zu besuchen und die Wundermühle zu sehen, denn es ging davon der Ruf in alle Lande.
    Einmal kam auch ein Schiffer dort vorbei, er wollte ebenfalls die Mühle sehen, und als er sie gesehen, fragte er, ob sie wohl auch Salz mahlen könne. »Ja, Salz kann sie auch mahlen«, sagte der Mann. Nun wollte der Schiffer sie ihm unbedingt abkaufen, koste sie, was sie wolle. »Denn habe ich die«, dachte er, »dann brauche ich nicht immer so weit übers Meer zu segeln, um Salz zu holen, sondern kann mich zu Hause pflegen.«
    Anfangs wollte der Eigentümer sie aber überhaupt nicht hergeben, doch der Schiffer bat ihn so lange und so inständig, bis er sie ihm endlich für viele tausend Taler verkaufte. Als nun der Schiffer die Mühle bekommen hatte, blieb er nicht lange in der Gegend, denn er dachte, den Mann könne der Handel nachher wieder gereuen. Er ließ sich auch nicht einmal so viel Zeit, daß er ihn fragte, wie er die Mühle stellen müßte, sondern ging schnell auf sein Schiff und stieß vom Land. Als er ein Stück in die große See hinausgekommen war, nahm er seine Mühle hervor. »Mahle Salz!« rief er, und die Mühle mahlte Salz, daß es knisterte und sprühte. Als der Schiffer sein Schiff voll hatte, wollte er die Mühle stopfen, aber wie er’s auch anfing und sie stellte und drehte, die Mühle mahlte immerfort, und der Salzhaufen wuchs höher und immer höher, und zuletzt versank das ganze Schiff im Meer. Da steht nun die Mühle auf dem Meergrunde und mahlt noch den heutigen Tag, und daher kommt es, daß das Meerwasser salzig ist.

Weihnachten wird es für die Welt
    (Adele Schopenhauer)
    Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskrystall’nen Schooß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau’ ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!

Die Bishorster
    (Karl Müllenhoff – Märchen aus Schleswig Holstein)
    B ishorst war ein Dorf, das zu der

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