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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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Schinken und ging fort. Er wanderte den ganzen Tag; als es dunkel wurde, erblickte er vor sich einen hellen Lichtschimmer. »Hier muß es sein!« dachte er. Etwas weiter hin im Walde aber stand ein alter Mann mit einem langen weißen Bart und hackte Holz. »Guten Abend!« sagte der mit dem Rauchschinken. »Wo willst du hin?« fragte der Greis. »Oh, ich wollte nur zur Hölle, aber ich weiß nicht, ob ich recht gegangen bin«, versetzte der Arme. »Ja, du bist auf dem rechten Wege«, sagte der Alte, »das hier ist die Hölle.« Und weiter sagte er: »Wenn du nun hineinkommst, dann werden sie dir wohl alle deinen Schinken abkaufen wollen, denn Schweinefleisch ist ein seltenes Gericht in der Hölle, aber du sollst ihn für kein Geld verkaufen, sondern verlange dafür die alte Handmühle, die hinter der Türe steht. Wenn du dann wieder herauskommst, will ich dich auch lehren, wie du sie stellen mußt, denn die Mühle ist zu etwas gut, mußt du wissen.« Der Mann mit dem Schinken dankte für den guten Bescheid und klopfte beim Teufel an.
    Als er hineintrat, geschah es, wie der Alte ihm gesagt. Alle Teufel kamen um ihn herum, und der eine überbot den anderen auf den Rauchschinken. »Es war freilich meine Absicht, ihn zum Weihnachtsabend mit meiner Frau zu essen«, sagte der Mann, »aber weil ihr alle so erpicht darauf seid, will ich ihn euch wohl überlassen, doch verkaufe ich ihn für keinen andern Preis als für die Handmühle, die da hinter der Tür steht.« Damit wollte der Teufel nicht herausrücken und feilschte mit dem Mann hin und her, aber der war nicht umzustimmen, und so mußte der Teufel ihm schließlich die Mühle überlassen.
    Als der neue Besitzer der Mühle aus der Hölle herausgekommen war, fragte er den alten Holzbauer, wie er die Mühle stellen müsse, und als der es ihm gesagt hatte, bedankte er sich und machte sich wieder auf den Heimweg. Aber wie sehr er sich auch beeilte, so kam er doch nicht eher als Mitternacht zu Hause an.
    »Wo bist du gewesen?« fragte ihn seine Frau, als er in die Stube trat. »Du weißt doch, daß ich nicht einmal zwei Holzsplitter habe, um sie unter den Grützkessel zu legen und uns eine Weihnachtssuppe zu kochen.«
    »Oh«, sagte der Mann, »ich konnte nicht eher kommen, denn ich hatte ein Geschäft zu besorgen und mußte deshalb einen weiten Weg machen, aber jetzt sollst du sehen, was ich mitgebracht.« Nun stellte er die Mühle auf den Tisch hin und ließ sie mahlen, erst Lichter, dann ein Tischtuch, danach Essen und Bier und alles, was zu einem guten Schmaus gehört, und so wie er es der Mühle befahl, so mahlte sie. Seine Frau wollte unbedingt wissen, wo er die Mühle herbekommen, aber er antwortete bloß: »Das kann dir ganz gleich sein, woher ich sie habe, Frau, du siehst, daß sie gut ist und daß das Mahlwasser nicht ausgeht, und das ist gut.« So mahlte er alles, was gut schmeckt, für das ganze Weihnachtsfest, und am dritten Tag bat er seine Freunde zu sich, denn er wollte ihnen einen Gastschmaus geben. Als der reiche Bruder sah, was da alles an Speise und Trank bereitstand, lief es ihm heiß und kalt über die Haut, weil er seinem armen Bruder überhaupt nichts gönnte. »Wo hast du den Reichtum herbekommen?«
    »Hinter der Tür«, war die Antwort, denn er hatte keine Lust zu beichten. Aber gegen Abend, als er einen leichten Rausch bekommen hatte, konnte er sich nicht länger halten, sondern kam mit der Mühle zum Vorschein. »Da siehst du die Gans, die mir all den Reichtum gebracht hat«, sagte er, und ließ die Mühle bald dies, bald jenes mahlen. Als der Bruder das sah, wollte er ihm die Mühle sofort abkaufen. Aber der andere verspürte gar keine Neigung zu solchem Geschäft. Endlich aber, wie der Bruder so sehr darum anhielt, sollte er sie für 300 Taler haben, aber bis zum Juli, machte er mit ihm aus, wolle er sie noch behalten, denn – dachte er – habe ich sie noch so lange, kann ich mir Essen mahlen für viele Jahre.
    In dieser Zeit wurde die Mühle, wie man sich denken kann, nicht rostig, und als der Heumonat herankam, erhielt sie der Bruder, aber der frühere Eigentümer hatte sich wohlgehütet, ihm zu sagen, wie er sie stellen müßte. Es war am Abend, als der Reiche die Mühle nach Hause brachte, und am Morgen sagte er zu seiner Frau, sie sollte mit den Schnittern ins Feld gehen und Heu hinter ihnen kehren, er wolle indes das Mittagsmahl bereiten. Als es nun so gegen Mittag war, stellte er die Mühle auf den Küchentisch hin. »Mahle Hering und

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