Weihnachtsengel gibt es doch
schienen.
„Nein, das stimmt nicht“, widersprach Maureen. „Ich bin nicht die Einzige, die glaubt, dass das Programm auf sehr wackligen Beinen steht.“
Eddie wandte sich an Daisy. „Siehst du, mit was ich mich hier herumschlagen muss?“
„Wo sind die drei Weisen?“, fragte Maureen. „Sie haben die letzten beiden Proben versäumt.“
„Ray arbeitet mit ihnen“, sagte Eddie. „Alles wird gut.“
„Und was ist mit Cecil Byrne? Wer arbeitet mit ihm?“ Sie warf Daisy einen verzweifelten Blick zu. „Er ist ein wirklich netter Junge, aber er kann einen Ton nicht mal in einem Korb mit Stützrädern halten.“
„Und Sie glauben, das ist wichtig?“, fragte Eddie.
„Wir sind da!“ Die breite Doppeltür des Kirchenvorraums flog auf, und hinein strömten die kleineren Schulkinder. „Wir sind bereit für die Proben“, sagte ein Mädchen.
„Und die Proben sind bereit für euch“, sagte Eddie. „Kommt, lasst uns gleich anfangen.“ Er berührte Maureens Arm. „Ich mach das. Schön, dich zu sehen, Daisy.“
„Mach nur mit deinen Fotos weiter“, sagte Maureen und blies sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Wenn die Kinder eines sind, dann süß.“
„Ich weiß, was du meinst.“ Daisy wurde ernst. „Maureen, ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich bei der Aufführung an Heiligabend nicht dabei sein kann.“
„Du hast andere Pläne?“
„Ja. Charlie und ich werden Weihnachten mit der Familie von Charlies Dad auf Long Island verbringen.“ Daisy hatte geweint, als sie es ihren Eltern erzählt hatte, aber beide waren unglaublich verständnisvoll gewesen.
„Eddies Eltern leben auch auf Long Island.“ Wie magnetisch angezogen, wanderte Maureens Blick zu ihm hinüber.
Dich hat es aber schwer erwischt, dachte Daisy und verbarg ihr Lächeln. „Hier sind noch ein paar Aufnahmen, die ich für das Poster gemacht, aber nicht genommen habe.“ Sie reichte ihr eine Mappe mit Bildern. „Wenn es dir lieber ist, können wir auch etwas Traditionelleres nehmen.“
„Nein! Mir gefällt das Bild, das du ausgewählt hast.“ Maureen blätterte die großformatigen Fotos durch. „Du bist so gut“, sagte sie. „Das ist ein beeindruckendes Portfolio.“
„Abgesehen von Charlie ist Fotografieren seit der Highschool mein Leben. Ich bin froh, dass ich diese Leidenschaft entdeckt habe. Sie verbindet mich mit der Welt.“
Maureen verweilte bei einem Bild von Daisys besten Freunden, Zach und Sonnet.
„Ich kenne die beiden aus der Bücherei.“
„Sonnet ist meine Stiefschwester; sie macht dieses Jahr ein Praktikum im Ausland. Ich vermisse sie sehr. Und Zach … Er ist Zach Alder. Er hat auch mal in Avalon gewohnt, ist jetzt aber weggezogen.“
„Ich erinnere mich an das, was passiert ist. Er hat mir immer so leidgetan.“
„Ihm geht es gut“, versicherte Daisy ihr. „Er arbeitet und studiert in New Paltz.“
Maureen blätterte um und schaute auf ein Bild von Julian Gastineaux. „Oh.“
Ihr Tonfall sagte alles. Jeder sagte auf diese Weise „oh“, wenn er Julian sah.
„Das ist also eine Keksbörse.“ Eddie betrat das Foyer der Bücherei, in dem es nur so vor Menschen wimmelte. Am Rand waren Tische aufgebaut, die offensichtlich als Stände für einen Keksverkauf dienen sollten.
Maureen nahm ihn am Eingang in Empfang. „Richtig. Wir sind sehr froh, dass Sie gekommen sind, um uns zu helfen.“
„Mit dem Konzept bin ich allerdings nicht vertraut.“ Er trat einen Schritt zurück und musterte Maureen. Sie hatte einen Stechpalmenzweig im Haar stecken und trug eine mit Rüschen besetzte Schürze, die über und über mit Handabdrücken von Kindern bedruckt war und auf deren Rand eingestickt war: Für Miss Davenport mit ganz viel Liebe. Die meisten Frauen wären zu modisch, um diese handgemachte Schürze zu tragen, aber an Maureen sah sie süß aus. Wenn er ehrlich war, fand er irgendwie alles an ihr süß, aber jedes Mal, wenn er versuchte, ihr das klarzumachen, wurde sie misstrauisch. Nach dem, was sie ihm über ihre erste Liebschaft erzählt hatte, konnte er das verstehen – zumindest ein bisschen. Was er nicht verstehen konnte, war ihre Weigerung, der Liebe noch eine Chance zu geben. Er hatte noch nie eine Frau getroffen, die so viel Angst davor hatte, das Herz gebrochen zu bekommen. Er wollte ihr beweisen, dass nicht jede Beziehung so enden musste. Er wollte, dass sie daran glaubte, dass einige Beziehungen niemals endeten. Warum er derjenige sein wollte, der ihr das bewies, war ein Thema,
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