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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Leben ihrer Stiefkinder einzumischen. „Als ich jünger war, war ich eine überzeugte Junggesellin“, erzählte sie Eddie, froh, endlich mal wieder jemand Neuen gefunden zu haben, dem sie ihre Geschichte erzählen konnte. „Mit Heiraten und Ehe hatte ich nichts am Hut. Und Kinder? Vergiss es. Dann hab ich diesen Mann kennengelernt.“ Sie strahlte Maureens Vater an. „Einen Witwer mit fünf kleinen Kindern. Wie wahrscheinlich war das bitte?“
    „Ziemlich wahrscheinlich“, schaltete Maureens Dad sich ein, „weil ich dich schon ungefähr ein Jahr lang im Auge hatte.“ Er zwinkerte Eddie zu. „Jetzt mal ernsthaft. Sie hat einen riesigen Sprung ins eiskalte Wasser gewagt. Sie dachte, dass ich vielleicht beschädigte Ware war, nachdem ich meine Frau so plötzlich verloren hatte. Um ehrlich zu sein, waren wir alle beschädigt. Und dann kam Hannah und hat unsere Familie wieder aufgebaut.“
    „Eine nie endende Arbeit“, sagte Hannah. „Vor allem du, junge Frau. Ich bin froh, dass du mit Eddie ein wenig Spaß hast. Den solltest du dir warmhalten.“
    Maureens Wangen brannten. „Wirst du es denn nie leid, solche Sachen zu sagen? Wieso kommst du damit immer durch?“ Sie wandte sich an Eddie. „Tut mir leid.“
    „Machen Sie Witze? Ich kann es kaum erwarten, mehr zu hören.“
    „Und ich kann es kaum erwarten, dass ihr endlich aufhört, euch so förmlich zu verhalten. Meine Güte, jetzt lasst doch mal das dämliche Sie.“
    Maureen starrte Hannah böse an. „Du musst Kekse verkaufen.“ Und mit einem ebenso finsteren Blick zu Eddie sagte sie. „Und du sollst mit dem Probiertablett herumlaufen und die Leute dazu bringen, reichlich zu spenden.“
    „Kein Problem, dazu brauche ich nur ein Tablett.“ Sobald er es in Händen hielt, glitt er wie ein gelernter Ober durch die Menge. Innerhalb von Minuten war er von Menschenumringt. Hauptsächlich von Frauen, wie Maureen auffiel. Nicht, dass sie es ihnen übel nehmen konnte. Eddie besaß eine Anziehungskraft, die weit über sein Aussehen hinausreichte. Es wurden Fotos gemacht, und nicht einmal wurde er müde zu lächeln. Das war das Problem mit Männern, die schauspielern konnten. Man konnte nie sicher sein, was echt und was gespielt war. Sein lautstarkes Anpreisen der Kekse führte zu einem Ansturm an Hannahs Tisch, und schnell war nichts mehr übrig.
    Der Präsident des Ausschusses trat an Eddie heran, und sie sprachen eine Weile miteinander. Dann ging Mr Shannon zum Podium und tippte gegen das Mikrofon, um die Aufmerksamkeit aller zu erwecken. Er hielt eine kurze Rede, in der er die schwierige Lage der Bücherei erklärte. Dann sagte er: „Und nun heißen Sie einen ganz besonderen Gast willkommen, der unser Anliegen unterstützt: Mr Eddie Haven!“
    Eddie trat aufs Podium und justierte das Mikrofon. Er lächelte und ließ seine weißen Zähne und blauen Augen strahlen.
    „Danke für den herzlichen Empfang“, sagte er. „Ich muss zugeben, das hier ist meine erste Keksbörse, und jetzt, wo ich endlich weiß, was das ist, werden Sie mich vermutlich nicht mehr loswerden. Als Kind bin ich mit meiner Familie viel herumgereist, und an den Feiertagen sind wir jeden Abend in einer anderen Stadt aufgetreten.“
    Maureen stellte sich das bildlich vor, und sofort wurde sie unendlich traurig. Sie schaute sich im Raum um, ob sie die Einzige war, der es so ging, und bemerkte dabei überrascht eine ungewöhnliche Besuchergruppe, bestehend aus den Veltry-Brüdern, Jabez und Cecil Byrne. Zwischen diesen so unterschiedlichen Jungen hatte sich eine unerwartete Freundschaft entwickelt. Sie ging zu ihnen hinüber, um sie zu begrüßen und ihnen einen Flyer von der Keksbörse zu überreichen.
    „Wir haben keine Kekse zum Tauschen mitgebracht“, sagte Randy Veltry mit leiser Stimme, da Eddie immer noch sprach.
    „Sie nehmen stattdessen auch gerne Bargeld“, flüsterte Cecil und zog sein Portemonnaie heraus.
    Maureen spürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Sie überlegte, ob es nicht doch ein Fehler gewesen war, nicht auf das Angebot von Cecils Großvater einzugehen und ihm die Hauptrolle zu geben. Doch nun war es zu spät, und Cecil war ein netter Junge, der mit seinem Part im Stück vollkommen zufrieden schien. Sie hoffte nur, dass er seinen Großvater ebenfalls davon überzeugen konnte.
    Jabez war sehr still und hörte Eddie aufmerksam zu. Als er ihre Aufmerksamkeit auf sich spürte, dreht er sich um und nickte ihr grüßend zu. „Das macht einen irgendwie traurig,

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