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Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Titel: Weihnachtsglanz und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Ich schrie sie ihm zu, er tippte sie ein, ich hörte, wie er sagte: »Schnell, kommen Sie!« Er gab Name und Adresse durch, steckte das Handy weg, kniete sich neben Hektor, legte seine Finger an die Ader neben dem Ohr und sagte: »Tot ist er nicht. Sein Herz klopft.«
    Wir standen auf.



Mein Pa, Benno und meine Ma, die vom Küchenfester aus das Geschehen mitbekommen hatte, hatten inzwischen die Pferde eingefangen. Die Kids standen mit schreckgeweiteten Augen zusammen, einige klopften sich den Schmutz von den Hosen, zwei lagen sich in den Armen – zum Glück war ihnen nichts passiert.
    Meine Schwester stand neben dem Moped. »Mist aber auch«, sagte ich. »Das Ding gehört Giselberts älterem Bruder Clemens!«
    Der hatte den Helm abgenommen und brüllte Giselbert an, der bleich zwischen ihm und Rese stand.
    Benno und meine Mutter hielten die Pferde, jetzt stapfte mein Vater auf die beiden zu und verpasste ihnen eine Abreibung, die sich gewaschen hatte und damit endete, dass er brüllte: »Falls du dich«, er deutete auf den Mopedlenker, »noch ein einziges Mal auf meinem Hof zeigst, bekommst du es mit mir zu tun! Dich will ich hier nie mehr sehen, kapiert? Haben wir uns verstanden!?«
    Rese flüchtete sich in Giselberts Arme. »Aber Papi! Er ist Giselberts Bruder!«
    »Ein rücksichtsloser Irrer ist er! Und du gehst sofort in dein Zimmer! Ohne Widerrede!«
    Himmel, so wütend hatte ich meinen Vater noch nie erlebt.
    Er drehte sich zu den Kids um. »Für heute ist der Unterricht beendet. Pferdepflege, dann ab mit ihnen in die Boxen. Benno, du passt auf, dass sie alles richtig machen.«
    Plötzlich war der Hof leer. Leer bis auf das verdammte Moped, Giselbert und seinen Bruder Clemens. Und Jan Jörk.
    Der ging zu Clemens rüber, packte ihn an den Ärmeln seiner dicken wattierten schwarzen Jacke und zerrte ihn zu Hektor. Dort legte er seine Hand in Clemens Nacken, drückte seinen Kopf runter und sagte: »Siehst du das Blut? Siehst du, was du angerichtet hast? Siehst du das?«
    Clemens machte sich los. »T…tut mir leid. Das hab ich nicht gewollt«, stotterte er.
    »Was wollest du dann?«, fuhr Jan ihn an. »Mit deiner armseligen Karre ein bisschen angeben? Mann, bist du ein Loser!«
    »Lass das Würstchen«, sagte mein Vater. »Die zwei sollen endlich verschwinden.«
    Clemens und Giselbert, Freund meiner schönen Schwester, zogen mit hängenden Schultern ab. Mein Vater holte das Handy aus der Tasche. »Muss den Tierarzt anrufen.«
    »Ist längst geschehen. Jan hat sich sofort die Nummer geben lassen«, sagte ich stolz.
    »So?« Mein Vater hob die Augenbrauen. »Hast den Kopf nicht verloren, was? Das gefällt mir.«
    »Also kein Hofverbot für mich?«, erkundigte sich Jan grinsend.
    Mein Vater legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kannst kommen, wann und so oft du willst.«
    »Danke. Aber wenn Ally die Nummer nicht auswendig gewusst hätte, dann …« Wir horchten. »Das ist Adrians Auto«, sagte ich. »Der Tierarzt kommt.«
    »Ja«, sagte mein Vater. »Auf Ally kann ich mich verlassen. Die verliert den Kopf auch nicht so schnell. Genau wie du.«
    Mir fiel der Unterkiefer herunter. »Na so was aber auch«, murmelte ich und trat einen Schritt zur Seite, damit Adrian unseren Hektor untersuchen konnte.
    Adrian musste man nichts erklären. Er ließ seine Hände über Hektors Leib gleiten, runzelte die Stirn und sagte: »Den Patient nehme ich am besten gleich mit. Wer hilft mir, ihn in mein Auto zu legen?«
    Sofort schob Jan behutsam seine Hände unter Hektors Leib, und zusammen mit Adrian trug er ihn zum Auto. »Das machst du nicht zum ersten Mal«, stellte Adrian anerkennend fest.
    »Ne. Wir haben auch einen Schäferhund.«
    »Und einen Reiterhof?«
    Jan schüttelte den Kopf. »Nur ein Boot. Nicht hier – «, er deutete auf den Zipfelbach, »sondern an der Ostsee.«
    »Schön für euch.« Adrian stieg ins Auto. »Will jemand mitfahren?«
    »Ich!« Ich und Jan sagten das gleichzeitig.
    »Na dann! Rein mit euch!«
    Wir kletterten hinten auf die Ladefläche und setzten uns neben Hektor. Er atmete flach, aber wenigstens tropfte kein Blut mehr aus seinem Maul. Aber erst da sah ich die Wunde am Bein.
    »Die kann genäht werden«, sagte Jan leise. »So wie es aussieht, ist’s nur eine Fleischwunde. Hätte er eins so richtig ut’ n Kopp bekommen, wäre es schlimmer.«
    Ich hatte Angst um unseren Hektor, und wenn ich an das Chaos mit den Pferden dachte, wurde mir noch jetzt richtig schlecht. Trotzdem musste ich ein bisschen

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