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Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Titel: Weihnachtsglanz und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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dich? Nicht um die Rese?«
    Ich stand auf der anderen Seite der Tanne und hörte genau, was er antwortete. »Hör mal, Benno! Bin ich beklötert?«
    »Ne«, erwiderte Benno so richtig genüsslich. »Du nicht. Aber der Giselbert.« Dann stutzte Benno. »Sag mal, warum verziehst du das Gesicht, als würdest du in einen Pferdeapfel beißen?«
    Jan druckste ziemlich herum. »Die Ally ist in Giselbert verliebt«, sagte er schließlich.
    Benno, der alte Miesepeter, wurde auf einmal ganz aufgeregt. »Ja bist du noch bei Trost? Eines sag ich dir, Jan Jörk: Eher würde die Ally den Esel küssen als den Giselbert mit seinen gebügelten Haaren!«
    Mir wurde ganz warm ums Herz: Benno, ich liebe dich! dachte ich und horchte weiter.
    »Echt?«
    Benno lachte verächtlich. »Ally und der Giselbert – das ist ja ein Witz. Rese und Giselbert – das passt.« Er trat einen Schritt auf Jan zu. »Könnte es sein, dass du mit Rese nichts im Sinn hast?«, fragte er listig.
    »Rese!« Jan machte eine Handbewegung, die ich nicht missverstehen konnte. Ne, wirklich nicht.
    »Dann tu was, Junge!« Benno klopfte Jan auf die Schulter. »Tu was und steh nicht so dusslig herum.«
    »Aber was … ich meine, was kann ich tun?«
    »Das ist dein Bier.« Benno schulterte die Mistgabel, pfiff durch die Zähne und ging zum Stall.
    Ich rieb mir die Nase, schniefte ein bisschen, dann gab ich mir einen Ruck; es machte ja keinen Sinn, in der Kälte herumzustehen, also marschierte ich um die Tanne herum. »Hallo, Jan!«
    Jan schoss sofort auf mich zu. »Ally, du bist nicht in Giselbert verliebt. Richtig?«
    Ich grinste. »Wer sagt das?«
    »Benno.«
    »Oho. Benno.«
    »Was hatte der Zettel zu bedeuten?«
    »Geht dich nichts an.«
    »Doch. Der Sache lote ich jetzt auf den Grund. Also?«
    Die Kids gafften von ihren Pferden herunter. So ein Schauspiel bekamen sie nicht alle Tage geboten, deshalb zog ich Jan hinter die Tanne. »Ich will Rese zum Glück verhelfen. Giselbert ist verliebt in sie, deshalb greife ich ihm unter die Arme.«
    »Du hast die Botschaft geschrieben? Bist du noch bei Trost? So was Beklötertes hab ich ja noch nie gehört!«
    »Es gibt immer ein erstes Mal«, verteidigte ich mich. »Dein Pech, wenn du –«
    »Dann ist er nicht dein Lover?«, unterbrach er mich.
    »Giselbert MEIN Lover? Soll das ein Witz sein?«, fragte ich wie Benno.
    »Ja, dann…«
    Dann nahm Jan mich in die Arme. Einfach so. Ohne Vorwarnung.
    »Blödfrau!«, flüsterte er mir ins Ohr.
    »Blödmann«, widersprach ich noch, dann … dann brüllte Rese: »Was geht hier vor? Jan, warum hast du Ally im Arm? Du bist doch in mich verliebt und nicht in meine kleine Schwester mit dem Wischmopp auf dem Kopf?«
    Sie machte Jan und mir, die die Umarmung mindestens so verblüfft hatte wie Rese, ein solches Theater, dass an die Suche nach der geklauten Girlande an diesem Abend nicht zu denken war.
    Erst kurz bevor wir ins Bett gingen, erinnerte sie sich an das tägliche Geschenk am Brückengeländer. Da allerdings kam sie völlig verstört zurück und hielt mir den Zettel unter die Nase. » Du bist das Licht meiner Tage – Mensch Ally, wer schreibt mir denn das, wenn es Jan nicht ist?«
    Ich lächelte sie an. »Das wird sich bald zeigen, Rese. Jedenfalls muss der Typ schwer in dich verliebt sein.«



21. Dezember

I n der Nacht zu Freitag, dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, hatte ich einen Albtraum: Ich stand mit leeren Händen vorm Baum. Meine Familie, Hektor, Josh und Sepi glotzen mich an, aber ich hatte kein Geschenk für niemand. Es war die Hölle!
    Als ich vor Schreck aufwachte, war mein erster Gedanke: Jan Jörk. Für ihn hatte ich erst recht nichts. Danach war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich grübelte und grübelte, wie ich an Geld kommen könnte. Außer Benno anzupumpen, fiel mir nichts ein. Das hatte ich schon einmal gemacht, aber da hatte es sich um fünf Euro gehandelt, die ich ihm eine Woche später zurückzahlen konnte. Aber jetzt … jetzt reichten fünf Euro natürlich nicht hinten und nicht vorn.
    Sterne oder sonst was basteln ging aus Zeitgründen nicht mehr, außerdem hatte ich zwei linke Hände.
    Ein Gutschein für zehn Mal Boxen ausmisten? Zehn Mal die Spülmaschine ein- und ausräumen? Den Hof kehren? Nick bei den Hausaufgaben helfen? Reses Stiefel auf Hochglanz putzen? Alles Quatsch. Das meiste davon gehörte zu meinen täglichen Aufgaben; meine Familie würde einen Schreikrampf bekommen, wenn ich ihnen dafür einen Gutschein untern Baum legen

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