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Weihnachtsmord auf Sandhamn ( 2 Kurzkrimis )

Weihnachtsmord auf Sandhamn ( 2 Kurzkrimis )

Titel: Weihnachtsmord auf Sandhamn ( 2 Kurzkrimis ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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sie damit fertig war, musterte sie die Umgebung. Hohe Kiefern, soweit das Auge reichte. Das Haus ihrer Eltern lag wirklich ganz für sich allein, weitab vom Hafen und vom Meer.
    Es war Saras Großvater Carl-Axel gewesen, der sich in den Fünfzigerjahren eine solide Blockhütte mitten aufder Insel gebaut hatte. Die Familie stammte aus dem Dalsland, und Carl-Axel hatte die Aussicht auf Nadelbäume einem Meerblick vorgezogen. Oft fand Sara es schön, sich vom lebhaften Treiben im Hafen zurückziehen zu können, vor allem im Hochsommer, wenn die Insel voller Touristen war. Aber an einem Tag wie diesem, an dem sie vom Dampfschiffkai erst Richtung Tennisplätze gehen und dann im Schneetreiben durch den Wald hatte stapfen müssen, fand sie es doch ziemlich abgelgen.
    Draußen dämmerte es bereits, aber inzwischen war es im Haus schon wärmer. Sara hatte Feuer im Kamin gemacht und überall Teelichter aufgestellt. Sie saß mit einer Decke über den Beinen auf dem Sofa, vor sich einen Becher Tee. Im Hintergrund spielte leise Musik.
    Sie strich sich mit der Hand über den Bauch. Noch war nichts zu sehen, und niemand wusste davon. Niemand außer Martin.
    Ihre Gedanken wanderten zurück zu dem Abend, an dem sie es ihm erzählt hatte, dem Tag vor Lucia.
    Es war ein Freitag gewesen, und sie waren gerade mit dem Abendessen fertig. Ausnahmsweise waren sie nach der anstrengenden Arbeitswoche einmal nicht ausgegangen. Beide arbeiteten als Juristen in großen Anwaltskanzleien, und die Tage waren lang, manchmal war es schon nach 22 Uhr, wenn sie nach Hause kamen. Sie hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, das Wochenende in einem der Restaurants am Stureplan einzuläuten. Oft waren sie eine große Clique von Freunden, die alle zusammen Jura studiert hatten.
    Im Studium war es auch, wo sie und Martin sich kennengelernt hatten, an der juristischen Fakultät. Sie hatten auf einer Examensparty die ganze Nacht miteinander getanzt und waren im vorletzten Jahr zusammengezogen.
    »Was willst du tun?«, hatte Martin quer über den Abendbrottisch gefragt, nachdem sie es ihm gesagt hatte.
    »Wie meinst du das?«, fragte Sara zurück.
    Martin wich ihrem Blick aus. Er stellte das Weinglas ab und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Mit einer Hand strich er sich die blonden Haare aus der Stirn, während er sie ernst ansah.
    »Das kannst du dir doch denken. Wir sind erst sechsundzwanzig, und es ist gerade mal ein Jahr her, dass wir Examen gemacht haben.«
    »Ja.«
    Saras Stimme war leise. Innerlich war ihr plötzlich eiskalt.
    »Sara«, sagte Martin. »Du weißt, dass ich dich liebe, aber ein Kind haben wir doch noch gar nicht auf der Agenda. Wir haben so hart gearbeitet, um diese Jobs zu bekommen. Du weißt, wie groß die Konkurrenz unter den frisch examinierten Juristen ist.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und beugte sich zu ihr vor.
    Die Flamme der Blockkerze, die zwischen ihnen auf dem Tisch stand, flackerte unruhig.
    »Im Moment läuft es doch gut für uns, für dich und für mich. Darauf sollten wir uns in der nächsten Zeit konzentrieren. Außerdem ist die Elternzeit eine richtige Frauenfalle, es würde dich in deiner Karriere ganz schön zurückwerfen, wenn du für ein Jahr aussteigst. Willst du das?«

    Sarah betrachtete ihn.
    Sie sah die Gesichtszüge, die sie so gut kannte, das entschlossene Kinn und die tief liegenden Augen, die den intelligenten Juristen verrieten. Die Augen, die vor Munterkeit sprühten, wenn sie ihn mit irgendwas neckte.
    Martin hatte mit Bestnoten abgeschlossen, genau wie sie selbst, und sie konnten stundenlang zusammensitzen und über juristische Spitzfindigkeiten diskutieren. Sie liebte die Wortgefechte mit ihm, sie redeten beide schnell und emphatisch und debattierten mit wahrer Begeisterung.
    Sie hatte wirklich geglaubt, ihn zu kennen.
    Plötzlich hörte sie sich Dinge sagen, auf die sie überhaupt nicht vorbereitet war.
    »Ich denke, du gehst jetzt besser.«
    In Martins Augen erschien ein verwunderter Ausdruck.
    »Aber ich wohne hier«, entfuhr es ihm.
    Sara war abrupt aufgestanden. Sie lehnte sich an die Spüle, die Arme trotzig über der Brust verschränkt.
    »Ich will dich nicht mehr sehen.«
    »Meine Güte, Sara, komm mal wieder runter, wir müssen das doch besprechen!«
    Das war zu viel. Die Tränen schossen ihr in die Augen, aber sie wischte sie mit einer wütenden Handbewegung weg.
    »Verschwinde. Ich will dich nie wiedersehen.« Sie holte tief Luft. »Ich fahre für ein paar Tage zu meinen

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