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Weihnachtszauber 01

Titel: Weihnachtszauber 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Courtney Milan , Nicola Cornick
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Empfindungen keine Gedanken gemacht hatte. Jetzt allerdings musterte er forschend ihr Gesicht.
    „Das war Ihr erster Kuss“, stellte er erstaunt fest. Und schon wieder musste er sich mit einem bisher unbekannten Gefühl auseinandersetzen. Er schämte sich. Für ihn war der Kuss ein durch und durch lustvolles, rein sinnliches Erlebnis gewesen. Für Clara jedoch hatte er offensichtlich eine ganz andere Bedeutung. Der erste Kuss –
    das war etwas Neues, Unbekanntes, Erschütterndes und für die meisten jungen Damen sogar etwas, das ihnen Furcht einflößte.
    Gewissensbisse quälten ihn. Es hätte ihm klar sein müssen, dass Clara gänzlich unerfahren war. Gerade deshalb hätte er dafür sorgen müssen, dass dieser erste Kuss sich als ein wunderschönes Erlebnis in ihr Gedächtnis einbrannte. Stattdessen hatte er wie ein unverbesserlicher Egoist nur an sich selbst gedacht und jede Rücksicht vergessen.
    „Es war mein erster Kuss“, bestätigte sie leise.
    Reumütig senkte er den Kopf. Gierig und ohne einen einzigen Gedanken an ihre Gefühle war er über Clara hergefallen. Nun wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Während er noch verwirrt zu Boden starrte, gewann Clara ihre Selbstsicherheit zurück. Noch immer war sie zornig, und ihre Stimme klang fast ein wenig bitter, als sie sagte: „Kommen Sie bloß nicht auf die Idee, mir zu erklären, es tue Ihnen leid.“
    Lächelnd hob er den Blick. „O nein, es tut mir ganz und gar nicht leid.“
    Sie schien sich ein wenig zu entspannen.
    „Es war nett.“
    „Nett?“, wiederholte sie ungläubig. „ Nett? “ Sie holte tief Luft, so als wolle sie zu einer langen entrüsteten Rede ansetzen.
    Sebastian begriff, dass seine Worte sie verletzt hatten. Und tatsächlich war ‚nett‘
    ganz gewiss nicht das richtige Wort, um zu beschreiben, was sie erlebt hatten. Wie hatte er sich nur so ungeschickt ausdrücken können? Warum, zum Teufel, ging alles schief, was er heute tat? Bisher hatte er sich für einen Mann von Welt gehalten. Für einen Gentleman, der gut mit Frauen umgehen konnte. Allerdings umfassten seine diesbezüglichen Erfahrungen hauptsächlich Damen, die über einen gewissen Schatz an Erfahrung verfügten. Clara jedoch war zwar klug und gebildet, dabei aber von einer bezaubernden Unschuld. Wahrhaftig, sosehr er sich auch bemühte, er wusste einfach nicht, wie er sie behandeln sollte.
    „Euer Gnaden, ich wünsche Ihnen ein nettes Weihnachtsfest“, sagte Clara in diesem Moment, machte auf dem Absatz kehrt und ließ ihn einfach stehen.
    Ihr erster Kuss!
    Zum ersten Mal hatte ein Mann seine Lippen auf die ihren gepresst, lange und leidenschaftlich. Ein erfahrener Mann, der sich einfach über ihre Wünsche hinweggesetzt hatte. Trotzdem war es ein berauschendes Erlebnis gewesen.
    Clara wusste, dass sie eigentlich schockiert hätte sein sollen. Oder ärgerlich und beleidigt. Oder alles auf einmal. Tatsächlich jedoch hatten Sebastians Zärtlichkeiten sich wunderbar angefühlt. Seine Lippen, seine zärtlichen Hände ... Welch unvergleichlich schönes Erlebnis!
    Inzwischen waren die Davencourts wieder daheim, und Clara hatte es sich auf dem Fenstersitz in ihrem Schlafzimmer bequem gemacht. Verträumt schaute sie nach draußen, wo noch immer weiße Flocken vom Himmel zur Erde hinabschwebten. Die Wolkendecke allerdings war jetzt nicht mehr ganz so dicht. Hier und da durchbrach silbriges Mondlicht die Schwärze der Nacht und ließ die Schneekristalle auf den kahlen Ästen und Zweigen der Bäume und Sträucher aufblitzen.
    Nach einer Weile hörte es auf zu schneien. Es war sehr spät in der Nacht, die Stadt schlief. Clara lehnte die Stirn gegen die kalte Fensterscheibe und dachte an Sebastian.
    Vermutlich hatte sie ihn vom ersten Augenblick an geliebt.
    Das entschuldigte ihr Verhalten nicht, erklärte es jedoch sehr gut. Natürlich hätte sie ihm eine Ohrfeige geben sollen. Stattdessen hatte sie die Arme um seinen Nacken gelegt und seinen Kuss so hungrig erwidert, dass sie selbst darüber erschrocken gewesen war. Wahrscheinlich war Fleet genauso erstaunt gewesen ... Nun, für sie war es ein Gefühl gewesen, als habe sie nach einer langen Hungerperiode endlich etwas zu essen bekommen. Nach all den einsamen Nächten, durch die sie sich hatte quälen müssen, hatte sie plötzlich eine wundervolle Nähe, ein unerwartetes Glück erlebt.
    Sie seufzte, schlang die Arme um die Knie und kauerte sich noch mehr zusammen.
    Kurz nachdem Sebastian sie losgelassen hatte, war ihr

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