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Weihnachtszauber 01

Titel: Weihnachtszauber 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Courtney Milan , Nicola Cornick
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unauffällig in eine der Nischen, in denen Tische und Stühle aufgestellt worden waren. Hier allerdings wollte er nicht seine Gelenke pflegen, die ihm glücklicherweise nicht die geringsten Beschwerden bereiteten. Die kleine Lüge bezüglich der Gicht, fand er, war durchaus verzeihlich. Wie hätte er Cardace seinen Zustand sonst erklären sollen?
    Er setzte sich so, dass er Clara, die er rasch entdeckt hatte, im Auge behalten konnte.
    Sie stand zwischen ihrem Bruder und dessen Gattin und machte einen völlig entspannten Eindruck. Nichts an ihrem Benehmen wies darauf hin, dass es ihr wenige Minuten zuvor gelungen war, sich den Nachstellungen eines berüchtigten Rakes zu entziehen.
    Sebastian verzog unzufrieden den Mund. Wie hatte er sich nur so dumm anstellen können! Statt eines Kusses hatte er einen Korb erhalten, der ihn in seinem Stolz zutiefst verletzt hatte. Und nicht nur das. Noch immer empfand er dieses quälende Verlangen. Tatsächlich schien es noch einmal zu wachsen, als er sah, wie viele Gentlemen sich nun um Miss Davencourt drängten. Bei Jupiter, wie sehr er ihre Verehrer verabscheute! Am liebsten hätte er jeden einzelnen von ihnen zum Duell gefordert. Es machte ihn wahnsinnig, wenn sie Clara einen Kuss auf den Handrücken hauchten, ihr etwas ins Ohr flüsterten oder ihr einfach nur ein Kompliment machten, für das sie mit einem strahlenden Lächeln belohnt wurden.
    Ihm fiel ein, dass er vor dem Ball beschlossen hatte, sich von Clara fernzuhalten. Sie war nichts für ihn, und das wusste er sehr wohl. Wenn es ihm doch nur nicht so schwergefallen wäre, sich an seine guten Vorsätze zu halten!
    Jetzt reichte Clara Lord Elton die Hand, um sich, wie es schien, mit ihm auf die Tanzfläche zu begeben.
    Eine Woge der Eifersucht überschwemmte ihn. Er sprang auf und wollte zu den beiden hineilen. Doch um kein unnötiges Aufsehen zu erregen, zwang er sich, langsam zu gehen. Wenn ich sie nur ein einziges Mal küssen könnte, dachte er, würde mich das gewiss von dieser Besessenheit heilen. Bestimmt würde er Clara anschließend aus seinen Gedanken verbannen können. Er würde sie einfach in Ruhe lassen. Ja, so wollte er es machen. Das schwor er sich.
    Sebastian sah genau, in welchem Moment Clara ihn bemerkte. Ihre blauen Augen verengten sich, und ein Ausdruck ungläubigen Erstaunens huschte über ihr Gesicht.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, wandte sich dann ihrem Begleiter zu und sagte etwas, das ihn zum Lachen brachte.
    Die goldblonde Locke, die ihr vorhin in die Stirn gefallen war, lag jetzt an ihrer Schläfe. Seltsamerweise war es dieser Anblick, der sein Herz schneller schlagen ließ.
    Clara sah so zerbrechlich und gleichzeitig so entschlossen aus! Wahrhaftig, er konnte beinahe körperlich spüren, wie sie sich gegen das wappnete, was nun geschehen würde. Wusste sie, was er zu tun beabsichtigte?
    Als Lord Elton erkannte, dass Fleet – der nicht nur einflussreich und vermögend, sondern zudem ein Duke war – auf Miss Davencourt zusteuerte, wurde er blass. Mit einer gestammelten Entschuldigung ließ er die junge Dame stehen und drängte sich durch die Menge in Richtung Ausgang.
    Die Umstehenden musterten Clara neugierig. Da wurde eine reiche Erbin von ihrem Partner einfach stehen gelassen, noch ehe der Tanz überhaupt begonnen hatte! Wie interessant!
    Clara achtete nicht auf ihre Umgebung. Aus zornig funkelnden Augen musterte sie Fleet und zischte: „Was haben Sie mit dem armen Elton gemacht?“
    „Nichts“, gab er im Ton gekränkter Unschuld zurück und reichte ihr den Arm.
    Sie stand wie erstarrt, doch ihr Blick verriet deutlich, wie wütend sie war. „Sie wissen genau, worauf ich anspiele! Kurz nach Ihrem Eintreffen in Cardace House haben Sie mit Elton gesprochen. Seitdem ist er schreckhaft wie ein kleines Mädchen. Womit also haben Sie ihm gedroht?“
    „Ich würde einen jungen Mann wie ihn niemals bedrohen. Allerdings habe ich ihn davor gewarnt, Sie mit erlogenen Bekundungen seiner Zuneigung zu belästigen.“
    „Damit stattdessen Sie mich belästigen können!“, stieß Clara ärgerlich hervor.
    „Sie tun mir Unrecht!“
    „Und Sie rauben mir den letzten Nerv. Habe ich Sie heute Abend nicht schon zwei Mal fortgeschickt?“
    „Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich einen Ball stets erst zu fortgeschrittener Stunde verlasse.“
    „Tatsächlich?“ Sie starrte ihn an, und ihre Wangen waren jetzt rot vor Zorn. „Wie können Sie es wagen, sich in mein Leben einzumischen? Zuerst

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