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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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Herz, und er blickte Charlotte sprachlos vor Entsetzen und Trauer an. Oh, Mary! Sie hatte Kinder immer so sehr geliebt. Wie schrecklich musste dieser Verlust für sie sein. Alles hätte er gegeben, wenn er in diesen schweren Stunden für sie hätte da sein können.
    „Es tut mir sehr leid, dies zu hören.“
    „Es war furchtbar“, sagte Charlotte. „William war ein sehr liebenswerter Junge, und er ist so schnell von uns gegangen. Mary war am Boden zerstört.“
    „Ist sie ... Wie geht es ihr jetzt?“, fragte er. Mühsam bezwang er das Verlangen, auf der Stelle zu ihr zu eilen, ein Verlangen, das er in all den Monaten seit ihrer Begegnung in Welbourne Manor bereits verspürt und mit eisernem Willen unterdrückt hatte. Sicherlich würde Mary es ganz und gar nicht schätzen, wenn er plötzlich wieder in ihr Leben trat.
    „Sie gibt sich tapfer und versichert uns, es ginge ihr gut“, antwortete Charlotte.
    „Indes spüre ich ihren Kummer, obgleich sie ihn zu verbergen sucht. Sie hatte immer so viel Freude an Weihnachten. Drew, unsere Tochter Anna und ich hoffen, wir können sie an den Feiertagen ein wenig aufmuntern. Wir haben gehofft, in diesem Juweliergeschäft ein schönes Geschenk für sie zu finden.“
    Dominick schaute über Charlottes Schulter hinweg in das Schaufenster. Die glitzernden Schmuckstücke nahm er indes kaum wahr, so sehr bekümmerte ihn Marys Schicksal und das ihres kleinen Sohnes. „Haben Sie etwas Passendes gefunden?“
    „Anna glaubt, die Amethystohrringe könnten ihr gefallen“, meinte Charlotte. „Violett ist Marys Lieblingsfarbe. Allerdings trägt sie derzeit nur Grau. Ich glaube, ich muss nach einem anderen Weg suchen, um wieder ein wenig Farbe in ihr Leben zu bringen.“
    Wieder Farbe in Marys Leben bringen, wie gerne würde er das tun. Aber dieses Recht hatte er bereits vor langer Zeit verwirkt. „Ich wünsche Ihnen viel Glück.“
    „Ich bin auf dem Weg zu Hatchards, um dort meinen Gatten zu treffen. Möchten Sie uns nicht begleiten? Wenn ich mich nicht täusche, sind auch Sie ein Bücherfreund, und ich weiß, Drew würde sich freuen, Sie wiederzusehen. Es ist schon so lange her, dass wir Ihre Gesellschaft genießen konnten.“

    Das kleine Mädchen schaute ihn schüchtern aus bezaubernden dunklen Augen an.
    „Bedauerlicherweise habe ich noch einige dringende Besorgungen zu erledigen, Lady Derrington“, sagte er. „Bitte grüßen Sie Drew herzlich von mir.“
    Charlotte nickte bedächtig und musterte ihn mit scharfsichtigem Blick. „Wir haben Sie bei unserer Hochzeit und Annas Taufe vermisst. Vielleicht sehen wir uns ja bald einmal wieder?“
    „Ich hoffe es, Lady Derrington.“ Dominick sah Charlotte nach, wie sie mit dem kleinen Mädchen an der Hand die Straße hinunterging. Ein mit Paketen beladener Lakai folgte den beiden mit großen Schritten. Menschen drängten sich an Dominick vorbei, doch er bemerkte es nicht. Vor seinem inneren Augen sah er Mary. So tapfer war sie, so wunderschön und so bedauernswert. Er konnte an nichts anderes denken als an sie und welch großes Leid ihr widerfahren war.
    Gab es eine größere Qual als den Verlust eines Kindes? Schon einmal war er Zeuge eines solchen Schicksalsschlages geworden, wusste, dass sich der Kummer schmerzvoll wie ein Messer tief in die Seele bohrte. Diese Erfahrung hatte ihm auch gezeigt, dass er nicht zum Vater taugte, dass er diejenigen, die er liebte, nicht schützen konnte. Zu wissen, dass auch Mary so furchtbar leiden musste ...
    Er wandte sich ab, hielt blindlings nach etwas Ausschau, ohne zu wissen, was er suchte. Dann aber nahm ein Paar Ohrringe in der Mitte des Schaufensters seine Aufmerksamkeit gefangen. Sie funkelten in einem tiefdunklen Violett wie Veilchen, die Hoffnung bringend ihre Köpfe durch eine kalte weiße Schneedecke emporrecken.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, trat er in den Laden.
    Als er schließlich nach Hause kam, das kleine Päckchen, das er wohl nie aushändigen würde, sicher in seiner Manteltasche verstaut, stellte er fest, dass sein Cousin ausgegangen war. Ihr Gespräch über die junge Miss Smythe würde wohl warten müssen.
    Womöglich ist es besser so, befand Dominick, während er das Päckchen mit der Schmuckschatulle wegschloss. Er fühlte sich derzeit ohnehin nicht in der Lage, jemandem in zusammenhängenden Sätzen eine Moralpredigt über Verantwortungsbewusstsein zu halten. Nicht, wenn seine Gedanken ständig nur um Mary kreisten.

3. KAPITEL
    Mary klopfte mit dem Finger an

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