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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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Anwesens nötige Geld für Kartenspiel und Frauen verprasst hat?“ Fragend hob er die dunklen Augenbrauen.
    Ihre Wangen brannten wie Feuer, als Amelia daran dachte, unter welchen Umständen sie diese Behauptung aufgestellt hatte. Sie hatte in seinen Armen gelegen und zu ihrem Schutz vorgegeben, seine Gemahlin zu sein.
    Sie las den Spott in seinen klugen grauen Augen und wusste, dass er zumindest an eines dieser Ereignisse dachte. Langsam glitt sein Blick über ihr Gesicht und schließlich tiefer zu ihren bebenden Brüsten. Ihr Herz raste, schmerzte vor Sehnsucht. Eine unerklärliche Unruhe erfüllte sie.
    Abrupt wandte Gray den Blick ab, als ihm bewusst wurde, was er da tat. Verärgert über sich selbst, ermahnte er sich erneut, dass Amelia sein Mündel war. „Ich werde jetzt ausgehen und wohl erst am späten Nachmittag zurückkehren.“
    „Ich ... aber ... Sie sagten doch, Sie wollten mit mir heute früh einiges besprechen, Mylord.“
    Gray hegte durchaus die Absicht, mit Amelia über verschiedene Dinge zu sprechen –
    allerdings erst, wenn er die passenden Antworten auf die Fragen gefunden hatte, die sie ihm zweifellos stellen würde. „Wir unterhalten uns nach meiner Rückkehr“, sagte er streng.
    „Ihrer Rückkehr von wo, Mylord?“
    Nachdem er das Dienstbotenproblem einstweilen gelöst und auch bereits einen Schmied beauftragt hatte, das Schloss an der Eingangstür zu reparieren, beabsichtigte Gray, nach Wycliffe Hall zu reiten, um sich bei Lord Stanford zu entschuldigen, weil er an dessen Worten gezweifelt hatte. Bedachte man die harsche Antwort, die er seinem Nachbarn vor zwei Wochen geschickt hatte, war eine Entschuldigung das Mindeste, was er nun tun konnte.
    Außerdem hoffte Gray, Lady Stanford könne ihm bei seinem Besuch einen Rat geben, wie er seinen Verpflichtungen Amelia gegenüber am besten nachkommen sollte ...
    Das aber wollte er seinem überaus neugierigen Mündel ganz gewiss nicht auf die Nase binden. „Ich bin es nicht gewohnt, mich rechtfertigen zu müssen, Amelia.“ Er bedachte sie mit einem herablassenden Blick.
    „Ich habe nur aus Interesse gefragt, Mylord.“
    „Ich empfehle Ihnen, weniger Interesse und mehr Taktgefühl zu zeigen.“ Er taxierte sie kühl. „Es ist Zeit, höchste Zeit sogar, dass Sie den Ihnen zustehenden Platz in diesem Haushalt wieder einnehmen.“

    „Und welches ist der mir zustehende Platz, Mylord?“
    Welcher Platz steht ihr zu, fragte sich auch Gray. Sie war neunzehn Jahre und fühlte sich daher wohl zu alt, um als sein Mündel bezeichnet und wie ein Kind behandelt zu werden. Ganz gewiss aber stand ihr auch nicht der Platz der Hausherrin zu!
    Über sein nachdenkliches Schweigen erstaunt, blickte sie Gray fragend an. „Mylord?“
    Je länger er vergeblich nach einer angemessenen Antwort auf ihre Frage suchte, desto größer wurde seine Verärgerung.
    „Vielleicht ziehen Sie es vor, dass ich Sie ‚Onkel‘ nenne, nun da wir uns miteinander bekannt gemacht haben.“
    „Keinesfalls!“ Gray erschauerte allein bei dem bloßen Gedanken, so betitelt zu werden. Verflucht, bei dieser Anrede bekam er das Gefühl, so alt wie Methusalem zu sein. „Meine Freunde nennen mich gewöhnlich Gray. Das können Sie auch tun, wenn es denn sein muss und Sie der Ansicht sind, eine persönlichere Anrede sei angebracht“, sagt er steif.
    „Wenn es Ihnen recht ist, Mylord, würde ich Sie lieber Gideon nennen.“
    Gray erstarrte. „Nein!“
    Empört blitzte Amelia ihn an. „Ich verstehe nicht, warum mir das nicht gestattet sein soll. Sie reden mich doch auch mit Amelia an“, erwiderte sie aufsässig.
    „Ich nenne Sie Amelia, weil das Ihr Vorname ist.“
    „Ach, demnach ist Gideon also nicht Ihr Vorname?“
    Sein Name war es schon, aber niemand nannte ihn so. Jetzt nicht mehr. Seit dem Tod seines Bruders Perry nicht ...
    Unter gesenkten Lidern blickte Amelia ihn an. Sie war sich bewusst, dass sie etwas gesagt oder getan haben musste, das diesen verschlossenen, traurigen Ausdruck in seinem Gesicht hervorgerufen hatte. Lag es wirklich allein daran, dass sie ihn gebeten hatte, ihn beim Taufnamen nennen zu dürfen?
    Es schien ihr eine solche Banalität zu sein, zumal er ihr bereits die Erlaubnis gegeben hatte, ihn mit Gray anzusprechen. „Ich wollte Sie nicht kränken, Mylord ...“
    Er sah sie ungehalten an. „Ich bin nicht im Geringsten gekränkt, Amelia, sondern lediglich ungeduldig. Ich möchte mich endlich um meine Angelegenheiten kümmern, ohne von Ihnen oder jemand

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