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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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Tränen ihre langen dunklen Wimpern benetzten ...
    Mit langen Schritten durchquerte er den Raum und setzte sich zu ihr aufs Sofa. „Ich bin heute Nachmittag wohl ein wenig arg gereizt und kein guter Gesellschafter, Amelia. Bitte weinen Sie nicht ...“ Er brach abrupt ab, als sie sich mit einem unterdrückten Schluchzen in seine Arme warf und ihr Gesicht an seine Brust schmiegte. Ihre schlanken Arme umfingen fest seine Hüften.
    In der kurzen Zeit, in der er sich nicht in Amelias verwirrender Nähe befand, war es ihm gelungen, sich selbst davon zu überzeugen, dass er die Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, eindeutig überschätzt hatte. Er hatte sein Handeln vom vergangenen Abend damit erklärt, dass er sie für die Gesellschafterin seines Mündels gehalten hatte, die er überdies für ihre Unverfrorenheit, ihn mit einer Waffe zu bedrohen, bestrafen wollte. Die Tatsache, dass er es mehr als genossen hatte, Amelia in seinen Armen zu halten, war, wie er sich selbst versicherte, lediglich darauf zurückzuführen, dass er zu lange auf die Gesellschaft einer Frau hatte verzichten müssen.
    Die Erkenntnis, dass die Frau, die er so intim umarmt hatte, tatsächlich sein Mündel war, hätte seine leidenschaftlichen Gefühle vollständig erlöschen lassen sollen.
    Doch nun führten ihre goldblonden Locken ihn erneut in Versuchung, und er konnte nicht länger widerstehen. Die warnende Stimme in seinem Hinterkopf ignorierend, legte er unwillkürlich die Arme um ihre schmale Taille und drückte sie an sich. Als er die Wange auf ihr seidiges Haar legte, wusste er, dass er sich selbst etwas vorgemacht hatte. Ihre zarte helle Haut betörte ihn, die Berührung ihres seidigen Haares berauschte ihn, die Wärme ihres Körpers, die er durch den weichen Stoff ihres Kleides spürte, erregte ihn. Wieder loderte die Begierde so heftig in ihm auf, dass er ihr am liebsten die Kleider vom Leib gerissen und ihr gleich hier auf dem Sofa seine Liebe bewiesen hätte.
    Der Himmel möge mir beistehen! dachte er.
    Nachdem sie es monatelang genossen hatte, niemandem Rechenschaft über das, was sie sagte oder tat, ablegen zu müssen, hatte Amelia während seiner Abwesenheit überraschenderweise Grays starke, energische Präsenz vermisst.
    Bedachte man, was er ihr von Sanders’ Machenschaften erzählt hatte, gab es zweifellos zahlreiche Angelegenheiten, die er auf dem Anwesen zu regeln hatte. So viele der Dienstboten waren nach Steadley Manor zurückgekehrt, Mr Davies sah als Verwalter wieder nach dem Rechten, und der Schmied war gekommen, um das Schloss an der Eingangstür zu reparieren. All das zeigte ihr, um wie viele Dinge er sich bereits gekümmert hatte, noch bevor sie am Vormittag ihr Zimmer verlassen hatte.
    Den ganzen Tag über hatte reges Treiben im Haus geherrscht. Die Dienstmädchen hatten die Zimmer im unteren Stock geputzt und in allen Kaminen Feuer entfacht.
    Mrs Burdock war froh, wieder einige Küchenmägde zur Unterstützung zu haben, mit deren Hilfe sie nun ein wahres Festessen zum Dinner vorbereitete. Doch die Tatsache, dass alle so beschäftigt mit ihren Aufgaben waren, hatte Amelia ihre Einsamkeit nur noch deutlicher spüren lassen. Als Gray dann nach seiner Rückkehr derart kalt und abweisend zu ihr gewesen war, hatte sie sich völlig fehl am Platz gefühlt. Dieses Gefühl aber war gewichen, sobald sie die Wange an seine warme Brust gedrückt und seinen regelmäßigen Herzschlag vernommen hatte.
    Noch enger schmiegte sie sich nun an ihn. „Ich bedaure zutiefst, dass Sie mit der Bürde meiner Vormundschaft belastet wurden, Gideon“, sagte sie mit belegter Stimme. „Ich würde Sie gerne von dieser Last befreien, allerdings habe ich niemanden mehr und weiß nicht wohin ...“
    „Bitte verschwenden Sie keinen weiteren Gedanken mehr darauf, Amelia!“ Er umschlang sie ein wenig fester. „Ich bin derjenige, der falsch gehandelt hat. Ich bin meiner Verpflichtung Ihnen gegenüber allzu lange Zeit nicht nachgekommen.“
    Seine Verpflichtung.
    Ja, dachte Amelia schweren Herzens, mehr bin ich nicht für ihn, bloß eine lästige Verpflichtung, die ihm der plötzliche Tod seines Bruders und meiner Mutter eingetragen hat. Kein Wunder, dass er ihre Existenz so lange ignoriert hatte. Es überraschte sie auch nicht, dass er ihre Anwesenheit in seinem Haus als unangenehm empfand. Ganz gewiss war er auch nicht erfreut darüber, dass sie sich an seiner Brust ausweinte und damit seine elegante Kleidung ruinierte.
    Amelia hob leicht den

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