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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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andere, an das ich mich versucht habe zu erinnern«, sagte sie plötzlich.
    Carlson und Steve starrten sie an. Sie ist nicht mehr ganz da, dachte Carlson. Das Beruhigungsmittel begann zu wirken, ihre Spannung löste sich, und sie wurde schläfrig. Ihre Stimme wurde immer leiser, und er musste sich vorbeugen, um sie zu verstehen. »Ich muss Dr. Harris anrufen«, flüsterte Margaret. »Kathy ist krank. Wenn sie und Kelly wieder da sind, möchte ich, dass sich Dr. Harris um Kathy kümmert.«
    Carlson blickte zu Steve. »Ist Dr. Harris ein Kinderarzt?«
    »Eine Kinderärztin. Sie arbeitet im New York Presbyterian in Manhattan und hat viel über die Verhaltensmuster
von Zwillingen veröffentlicht. Als wir erfahren haben, dass Margaret Zwillinge erwartete, haben wir sie angerufen. Seitdem hat sie sich immer um die Mädchen gekümmert.«
    »Sobald wir wissen, wo wir die beiden Mädchen finden können, werden wir sie sofort zur Untersuchung in ein nahe gelegenes Krankenhaus bringen«, erklärte Carlson. »Vielleicht können wir arrangieren, dass Dr. Harris sich dann auch dort einfindet.«
    Wir reden, als ob schon feststehen würde, dass wir sie wiederbekommen, dachte Steve. Ob sie wohl immer noch ihre Schlafanzüge anhaben werden? Er wandte den Kopf, als plötzlich einsetzender Regen gegen die Scheiben prasselte, dann blickte er zu Carlson. Er glaubte zu wissen, was Carlson durch den Kopf ging. Der Regen würde es erschweren, die Verfolgung der Kidnapper aufzunehmen.
    Doch FBI-Agent Walter Carlson dachte nicht über das Wetter nach. Er grübelte über das, was Margaret gerade gesagt hatte. »Das war das andere , an das ich mich versucht habe zu erinnern.« Was gab es denn noch, Margaret, was war das Erste? Das könnte entscheidend sein, dachte er. Erinnern Sie sich, bevor es zu spät ist.

25
    DIE FAHRT VON RIDGEFIELD nach Manhattan dauerte eine Stunde und fünfzehn Minuten. Um Viertel nach sieben saß Franklin Bailey zusammengekrümmt auf der Rückbank der Limousine, die Lucas an der Central Park South geparkt hatte, einen halben Häuserblock vom Time Warner Building entfernt.
    Der Regen fiel jetzt stärker. Auf der Fahrt in die Stadt hatte Bailey nervös erklärt, warum er darauf bestanden hatte, dass Lucas ihn fahren sollte. »Die Leute vom FBI haben gesagt, ich sollte mich in einem möglichst gewöhnlichen Auto bewegen. Sie gehen davon aus, dass die Entführer zunächst argwöhnen werden, ich würde von einem Agenten gefahren. Falls sie mein Haus überwacht haben, konnten sie beobachten, dass ich den Fahrer und den Wagen benutze, den ich immer benutze, und so können wir ihnen zu verstehen geben, dass wir nur daran interessiert sind, die Kinder gesund und unbeschadet zurückzubekommen.«
    »Ich verstehe, Mr. Bailey«, sagte Lucas.
    »Ich weiß, dass es um das Time Warner Building herum von Polizeibeamten wimmelt und dass sie in Taxis und unauffälligen Autos in der unmittelbaren Umgebung herumfahren. Sie halten sich alle bereit, um mir unauffällig zu folgen, sobald ich die Anweisungen bekomme«, sagte Bailey mit vor Aufregung zitternder Stimme.

    Lucas warf einen Blick in den Rückspiegel. Er sieht richtig elend aus, genau so, wie ich mich fühle, dachte er bitter. Das Ganze ist eine Falle für mich und Clint, nichts anderes. Das FBI wartet nur darauf, sie zuschnappen zu lassen. Bestimmt sind sie in diesem Augenblick schon bei Angie und legen ihr Handschellen an.
    »Lucas, haben Sie Ihr Handy bei sich?«, fragte Bailey zum zehnten Mal.
    »Ja, Sir.«
    »Wenn die Geldübergabe erfolgt ist, werde ich Sie sofort anrufen. Sie werden den Wagen also irgendwo in der Nähe parken, nicht wahr?«
    »Ja, Sir, ich werde warten und mich bereit halten und Sie dann wieder abholen, wo auch immer Sie sein werden.«
    »Mir wurde gesagt, dass einer der Agenten mit uns zurückfahren wird. Sie wollen mich befragen, was ich eventuell für einen Eindruck von der Kontaktperson der Kidnapper bekommen habe. Ich verstehe, dass das wichtig ist, aber ich habe ihnen gesagt, ich möchte mit meinem eigenen Wagen fahren.« Bailey deutete ein schwaches Kichern an. »Ich meine natürlich: Ihr Wagen, Lucas. Nicht meiner.«
    »Er steht zu Ihrer Verfügung, Mr. Bailey, wann immer Sie wünschen.« Lucas spürte, dass seine Hände klamm wurden. Nervös rieb er sie sich. Wenn es nur endlich losgehen würde, dachte er. Das Warten macht mich verrückt.
    Zwei Minuten vor acht fuhr er den Wagen vor dem Time Warner Building an den Bordstein. Er drückte den Knopf

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