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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ihrer Liebhaber dazu, in die Maske ihres Ehemannes zu schlüpfen. Während du darüber nachgedacht hast, ob sie es wert ist, hat sie hinter deinem Rücken herumgehurt und gelacht. Nur zu, frage sie, ob sie es leugnet.«
    Der Laird drehte seinen Kopf mit einem Ruck zu Catherine. Sein Gesicht war beunruhigend gerötet. »Ist etwas wahr an dem, was Clive sagt?«
    Ihr Schock und ihre Demütigung wurden ein wenig durch die Erleichterung darüber gemildert, daß sie nicht mehr lügen mußte. Unsicher sagte sie: »Es ist wahr, daß Colin tot ist, ermordet von einem Bonapartisten. Aber ich habe keine Horden von Liebhabern.« Es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmend, fuhr sie fort: »Michael ist mein Verlobter. Er wird bald mein Ehemann sein. Ich bedauere es wirklich, dich getäuscht zu haben, Großvater. Es schien zu dem Zeitpunkt nötig, aber ich habe es jeden Tag mehr bedauert.«
    »Du verschlagenes kleines Flittchen!« Den letzten Teil ihrer Feststellung ignorierend, erhob ihr Großvater sich mit einem Ruck und stützte sich mit zitternden Händen auf den Schreibtisch. Seine Augen brannten vor Wut und Schmerz über den Betrug. »Der Gedanke, daß ich bereit war, dir Skoal anzuvertrauen! Nun, das kannst du vergessen, Mädchen. Du bist nicht meine Enkelin.« Er preßte eine Hand an seine Schläfe.
    »W… werde… ä… ändern…«
    Beunruhigt von seiner Unmäßigkeit rief Catherine aus: »Großvater, bitte, beruhige dich! Wenn du willst, daß ich gehe und dich nie wieder behellige, gut, aber mache dich dadurch nicht krank.«
    Ohne ihr zuzuhören, sagte er schwer: »Ä… ändere mein Testament…« Er brach zusammen, fiel vorwärts auf seinen Schreibtisch und stürzte dann in einer Kaskade von Papieren und Schreibfedern schwer zu Boden.
    »Gütiger Gott!« Catherine eilte um den Schreibtisch herum und sank neben ihm auf die Knie. Er war bewußtlos, und die linke Seite seines Gesichts war erschlafft. »Er hat einen Schlaganfall.«
    »Glückwunsch, Cousine«, brachte Haldoran langsam heraus. »Du hast ihn nicht nur getäuscht, sondern ihn offensichtlich auch umgebracht.«
    Sie warf ihm einen Blick voller wütender Abneigung zu. »Du bist ebenso verantwortlich, Cousin. Ich wollte ihm die Wahrheit sagen, aber ich hätte einen weniger aufregenden Weg dafür gewählt.« Ihre tastenden Finger entdeckten einen schwachen Pulsschlag an seiner Kehle. »Gott sei Dank lebt er noch. Ruf einen Diener, damit der Hilfe holt.«
    Haldoran bewegte sich nicht auf dem Sessel, in dem er saß. »Wozu denn? Auf Skoal gibt es keinen Arzt. Es würde mindestens einen halben Tag dauern, einen vom Festland herzubringen, und selbst dann wäre es zweifelhaft, ob ein Arzt ihm helfen könnte.«
    Er hatte recht, verdammt. Sie mußte tun, was sie allein tun konnte. Sie hatte als Krankenpflegerin vor allem Erfahrung mit Männern gehabt, die verwundet oder erkrankt waren, aber sie hatte mehrere Male Schlaganfallpatienten in Feldlazaretten gesehen. Sie hockte sich auf ihre Fersen und versuchte sich daran zu erinnern, wie sie behandelt worden waren. Ian Kinlock hatte gesagt, daß Aderlaß oft bei einem Schlaganfall half. Und wenn das zu geschehen hatte, dann so bald wie möglich.
    Sie stand auf und suchte auf dem Schreibtisch nach einem Brieföffner. »Ich muß ihn zum Bluten bringen. Ist hier irgendwo eine Art Becken?«
    Haldoran, der gemartert wirkte, stand auf und nahm eine Vase mit Rosen von einem
    Beistelltisch. Nachdem er die Blumen in den Kamin geworfen hatte, brachte er ihr die Vase.
    »Hier, bitte, aber du vergeudest nur deine Zeit.
    Im letzten Jahr hatte er einen ähnlichen Anfall.
    Den hat er überlebt, aber ich glaube ein zweiter ist üblicherweise tödlich.«
    »Nicht unbedingt.« Sie betete, daß sie das Richtige tat, kniete sich wieder neben den Laird und krempelte seinen Ärmel über den Ellenbogen hoch. Dann machte sie einen vorsichtigen Schnitt in die Vene. Das Blut ihres Großvaters spritzte so heftig in die Vase, als käme es aus einer Arterie.
    Clive öffnete eine Kiste, die auf dem Schreibtisch stand, und nahm eine Zigarre heraus. »Stört es, wenn ich rauche, Cousine?«
    »Von mir aus kannst du verbrennen! Wie kannst du nur so gefühllos sein?«
    Er fand eine Streichholzschachtel im Schreibtisch und steckte die Zigarre an. »Es gibt nichts, was ich tun kann. Warum also sollte ich wie ein kopfloses Huhn herumflattern? Da wir gerade von Hühnern sprechen. Zähle deine erst, wenn sie geschlüpft sind. Du glaubst, du hast gesiegt, weil

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