Weil Du an die Liebe glaubst
umbringen.«
»Dafür verstehe ich genug.« Michael wandte sich an Catherine. »Da du beschäftigt bist, werde ich mit Davin gehen. Es wird fast den ganzen Tag dauern, um die Kanonen instand zu setzen und die Männer so auszubilden, damit sie sie sicher benutzen können.«
»Vielleicht werde ich später kommen und zuschauen«, sagte sie. »Eines der schönen Dinge an dieser Insel ist, daß du nicht zu weit weggehen kannst.«
Er schenkte ihr ein inniges Lächeln und brach dann mit Davin auf.
»Komm in einer Stunde in mein Arbeitszimmer«, befahl der Laird. »Clive wird dann dort sein.« Er rollte seinen Stuhl energisch aus dem Raum.
Allein im Frühstückssalon, runzelte Catherine die Stirn, während sie über die bevorstehende Zusammenkunft nachdachte. Sie hatte sich noch nicht entschieden, was sie wegen Skoal tun sollte.
Sie brauchte das Erbe nicht mehr. Tatsächlich würden die Verpflichtungen, die mit der Erbschaft verbunden waren, eine Belastung sein, wenn sie und Michael verheiratet waren. Aber sie hatte die Insel und ihre Bewohner liebgewonnen, und sie wollte, daß sie gut regiert wurden. Ihr Cousin Haldoran schien zu egozentrisch und launenhaft zu sein, um ein guter Laird zu sein.
Sie zuckte gleichmütig die Schultern. Die Entscheidung lag bei ihrem Großvater. Wenn er bereits zu Clives Gunsten entschieden hatte, lag die Sache ohnehin nicht mehr in ihren Händen.
Wenn er aber sie gewählt hatte, würde sie sehr intensiv nachdenken müssen.
Als Catherine in das Arbeitszimmer des Laird kam, saß ihr Großvater hinter seinem Schreibtisch und sprach mit Haldoran. Die Männer brachen das Gespräch ab, als sie eintrat. Sie schenkte ihrem Cousin ein höfliches Lächeln. »Hallo, Clive. Ich hoffe, deine Reise nach London ist gut verlaufen.«
Er erhob sich höflich. Sein Gesichtsausdruck änderte sich, als er sie sah, etwas Hartes und Wütendes zeigte sich in seinen Augen. Es war im Nu verschwunden und wich einstudiertem Charme. »Eine exzellente Reise. Ich habe genau das erreicht, was ich wollte.«
Der Laird sagte: »Setzt euch beide.«
Catherine hielt inne. »Großvater, bist du jemals höflich?«
Er lachte bellend. »Wüßte nicht, warum. Es gibt immer tausend Dinge zu tun. Warum Zeit mit Worten vergeuden?« Sein Humor verflog. Statt dessen sprach er im Kommandoton. »Ihr wißt beide, warum ihr hier seid. Clive, ich habe beschlossen, Catherine zu meiner Erbin zu machen. Du bist fähig und du kennst die Insel länger, aber deine Interessen liegen woanders.
Ich glaube, Catherine und ihr Mann sind besser für Skoal.«
Wenige Tage zuvor wäre sie vor Erleichterung, das zu hören, kraftlos geworden. Jetzt waren ihre Gefühle komplizierter. Sie fühlte sich geehrt und ein wenig in die Enge getrieben. Sie warf ihrem Cousin einen Blick von der Seite zu. Haldorans Gesicht war starr, fast so wie damals, als Michael sich als der bessere Schütze bewiesen hatte. Doch seine Stimme war glatt, als er sagte: »Du bist ganz sicher, daß du das willst?«
»Hast du mich je unschlüssig erlebt? Gestern kam mein Anwalt vom Festland, um mein Testament zu Catherines Gunsten zu ändern.« Der Laird tippte auf einen Stapel Papiere. »Ich habe hier eine Kopie. Ich möchte, daß ihr beide sie lest, damit es keine Überraschungen gibt, wenn ich nicht mehr bin.«
»Dein Wunsch, für klare Verhältnisse zu sorgen, ist bewundernswert, Onkel. Wie bedauerlich, daß deine Enkelin diesen nicht teilt.«
Sein spöttischer Tonfall ließ Catherine ahnungsvoll erstarren. Der Laird schnappte: »Was, zum Teufel, soll das heißen?«
»Wohl niemand bewundert meine wunderschöne Cousine mehr als ich.« Haldorans verächtlicher Blick wanderte zu Catherine. »Jedoch ist es meine traurige Pflicht, dich darüber zu informieren, daß deine einzige Enkelin eine Lügnerin und eine Hure ist, und daß sie dich zum Narren gemacht hat, seit sie ihren Fuß auf die Insel gesetzt hat.«
Während Catherine vor Entsetzen erstarrte, knurrte ihr Großvater: »Verdammt, Clive, du warst schon immer ein scheußlicher Verlierer. Das ist ein Grund, warum ich nicht will, daß du Skoal bekommst. Glaube nicht, daß du meine Meinung dadurch ändern kannst, daß du Lügen auftischst.«
»Es ist wahr. Ich verliere nicht gern, aber Catherine allein ist es, die gelogen hat«, sagte Haldoran eisig. »Der wirkliche Colin Melbourne starb im April in Frankreich. Weil deine gierige kleine Enkelin fürchtete, ihre Chance auf ein Vermögen zu verlieren, überredete sie einen
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