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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Amy wirklich. Sie war vielleicht der einzige Mensch, den er geliebt hat.« Sie warf Michael einen schiefen Blick zu. »Ich verspreche, daß ich nicht mehr so langweilend schuldbewußt sein werde.«
    Er grinste. »Du bist nie langweilig, selbst wenn du eine Heilige bist.«
    Ein beunruhigender Gedanke kam ihr. »Einer der Gründe, warum ich dir nichts von Colins Tod erzählen wollte, war, daß ich dich mit einem schönen jungen Mädchen im Park fahren sah. Es hieß, daß du eine Frau suchtest, und etwas an der Art, wie ihr euch ansaht, brachte mich auf den Gedanken, daß du eine gefunden hättest.«
    »Ich bin mit vielen jungen Damen ausgefahren, aber ich erinnere mich nicht, eine verliebt angesehen zu haben. Wie sah sie aus?«
    »Groß und schlank, mit hellbraunem Haar.
    Hübsch und sehr intelligent wirkend, obwohl sie einen etwas scheuen Eindruck machte.«
    »Kit«, sagte er sofort. »Die Frau meines Freundes Lucien. Sie und ich sind außerordentlich ineinander vernarrt, auf eine völlig unromantische Art. Du wirst sie auch mögen.«
    Sie spürte ein warmes Glühen, weil er davon ausging, sie würde künftig Teil seines Lebens sein. Noch mehr empfand sie Erleichterung.
    Dieses hübsche Mädchen war Michaels Freundin, nicht seine Geliebte. Sie streifte mit einer Hand über seine Schulter und genoß das Gefühl der harten Muskeln unter glatter Haut. »Sie sah sehr liebenswert aus.«
    Sein Lächeln schwand. »Da ist etwas, was ich dir erzählen muß.«
    Besorgt von dem Tonfall seiner Stimme sagte sie:
    »Du brauchst mir nichts zu erzählen, was du mir nicht erzählen willst. Was immer es ist, so ändert das für mich nichts.«
    »Nicht einmal die Tatsache, daß ich ein Bastard bin?« sagte er ironisch.
    Sie brauchte einen Augenblick, bis sie verstand.
    »Dann war der Duke of Ashburton also nicht dein richtiger Vater? Nach dem, was du über ihn erzähltest, tut mir das nicht leicht. Es klang, als sei er schrecklich gewesen.«
    Nach einem Moment des Erstaunens, fiel er lachend auf das Kissen zurück. »Und mehr hast du zu dem großen Skandal meiner Existenz nicht zu sagen? Willst du nicht wissen, ob mein Vater ein Lakai oder ein lüsterner Stallbursche war?«
    Als sie die Gereiztheit hörte, die in seiner Belustigung mitklang, sagte sie ruhig: »Mir ist egal, wer oder was dein Vater war. Wichtig ist mir, wie die Situation auf dich gewirkt hat. Wußte es der Duke of Ashburton?«
    Jede Spur von Humor verschwand aus Michaels Gesicht. »Er wußte es, ja. Ich war das Ergebnis einer Affäre zwischen der Herzogin und Ashburtons jüngerem Bruder. Aus Stolz schickte der Herzog seinen Bruder ins Exil und ließ die Welt in dem Glauben, ich sei sein eigener Sohn.
    Er sagte mir die Wahrheit erst, als er auf dem Totenbett lag.«
    »Gott, das war kurz bevor wir hierher kamen!

    Kein Wunder, daß du so angespannt wirktest, als wir durch Great Ashburton fuhren.« Catherine legte eine Hand auf seinen Unterarm. »Dann warst du also das unschuldige Opfer einer dieser scheußlichen Situationen, die Familien auseinanderbringen. Das erklärt, warum der Herzog dich so kalt behandelt hat.«
    »Die Wahrheit zu erfahren, hatte mich aus der Fassung gebracht, aber es war auf seltsame Weise befreiend. Ich brauche die Familie des Herzogs nicht.«
    Sie beugte sich vor und küßte ihn voller Liebe.
    Dann lächelte sie verrucht. »Zum Frühstücken ist es noch zu früh. Sollen wir die Zeit nutzen, um diese sechs Jahre der Enthaltsamkeit nachzuholen?«
    Er zog sie in seine Arme. »Wirbeide haben eine Menge nachzuholen. Ich freue mich ungeheuer darauf.« Sie auch. Bei allen Heiligen, das tat sie auch.
    Die beiden nächsten Tage waren paradiesisch. Als Catherine sich am dritten Morgen anzog, überlegte sie, ob jemand die Veränderung in ihrer Beziehung zu Michael bemerkt haben mochte. Oh, die beiden berührten sich in der Öffentlichkeit nicht oder schlichen mitten am Tage in ihr Schlafzimmer – obwohl sie in Versuchung gewesen waren. Aber sie lächelte fortwährend wie eine Katze, die im Milchtopf sitzt, und es war unmöglich zu kontrollieren, was in ihren Augen war, wenn sie Blicke wechselten.
    Sie hatte über die Zukunft nicht gesprochen.
    Michael hatte weder gesagt, daß er sie liebe, noch einen förmlichen Heiratsantrag gemacht. Wie sie vermutet hatte, verbarg sich hinter seiner rauhen Schale sehr viel Verwundbarkeit, Folge dessen, daß er nie genug Liebe bekommen hatte. Das mußte der Grund dafür sein, warum sie einen unsicheren,

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