Weil Du an die Liebe glaubst
nicht.«
Catherine hielt den Atem an. Sie verstand. Er versuchte, Zeit zu gewinnen und eine Chance zum Überleben zu bekommen.
Haldoran zögerte. Sein Blick wanderte zu Catherine.
»Dieser Gedanke hat etwas von mittelalterlicher Großartigkeit an sich«, fuhr Michael fort. »Sie und ich stehen uns im Duell gegenüber, und der Sieger bekommt die Dame. Catherine wird Ihnen keinen Ärger machen, wenn es Ihnen gelingt, mich zu töten. Sie wollte mich nicht hierhaben.
Als ich hereinkam, sagte sie mir, ich solle gehen, daß ich alles ruinieren würde.«
Haldorans Ärger flammte wieder auf. »Lügner. Sie war bereit, mit Ihnen aus dem Fenster zu steigen.«
Seine Lippen wurden weiß, während er von Michael zu Catherine schaute und dann wieder zurück. Dann verzogen sie sich zu einem grausamen, triumphierenden Lächeln. »Ich habe Ihnen überhaupt nichts zu beweisen, Kenyon. Ein Duell gehört ins Mittelalter. Ich bevorzuge die Freuden der Jagd. Wir werden nach Bone gehen, aber es werden ich und Doyle sein, die Sie und meine hinterlistige Cousine verfolgen, und nur die Schafe und die Möwen werden Zeugen dessen sein.«
Michaels Gesicht erblaßte, verriet großen Schmerz.
»Das macht Ihnen Angst, nicht wahr?« sagte Haldoran, dessen Stimme fast wie ein Singsang klang. »Allein könnten Sie mir vielleicht für eine gewisse Zeit entkommen, aber nicht, wenn Catherine bei Ihnen ist, die Ihre Flucht verlangsamt. Sie werden dazwischen wählen müssen, sie im Stich zu lassen, um Ihre eigene Haut ein paar Stunden länger zu retten, oder zu bleiben und gemeinsam zu sterben. So oder so werden Sie sterben, und ich werde das Vergnügen haben, die entscheidende Beute zu jagen.«
»Sie sind ein Narr, eine Frau, die so wunderschön ist wie Catherine, zu töten«, erwiderte Michael.
»Eine Frau wie sie ist die ultimative Trophäe.
Jeder Mann wird Sie um sie beneiden, wenn Sie sie heiraten.«
Haldoran lächelte. »Richtig, aber ich bezweifle ihre Treue doch sehr. Sie gehört zu der Sorte, die jahrelang unterwürfig ist und dabei auf den richtigen Augenblick wartet, um mir ein Stilett in die Rippen zu jagen. Ihre Tochter wird gefügiger sein.«
Mit leiderfüllter Stimme sagte Catherine: »Ich schwöre jeden Eid des Gehorsams, den du haben willst, wenn du versprichst, Amy nicht anzurühren.«
»Ich will sie anrühren. Die Vorstellung, eine Jungfrau nach meinem Willen zu formen, ist überaus verlockend.« Haldoran lächelte wieder, und diesmal kam das Lächeln aus den Tiefen seiner schwarzen Seele. »Das Wissen darum, daß meine fromme Cousine Catherine mich im Sterben verfluchte, wird dem zusätzliche Würze geben.«
Sie warf Michael einen feurigen Blick zu. Seine grünen Augen brannten. Sie konnte ihn fast sagen hören, daß sie die Hoffnung nicht aufgeben sollte.
Eine gewisse Ruhe erfüllte sie. Michael hatte drei Männer fast alleine besiegt, und sie war weit weniger hilflos, als ihr Cousin glaubte. Gewiß würde sie sich nicht freiwillig abschlachten lassen.
»Schade, daß du nicht in die Armee eingetreten bist, Clive. Ein Offizier wie mein Vater oder Michael hätten aus dir vielleicht einen Mann gemacht.«
Boshafter Widerwille zeigte sich in seinem Gesicht, während er sein Gewehr zur Tür richtete.
»Bewegt euch, ihr zwei. Wir müssen Skoal vor der Dämmerung verlassen. Versucht nicht, um Hilfe zu rufen. Meine Männer und ich können leicht mit einer Handvoll unbewaffneter Diener fertig werden, aber ich möchte sie nicht töten müssen.
Mein kleines Königreich braucht all seine Untertanen.«
Michael stand unter Schmerzen auf. »Ich begreife, daß Fairneß kein Charakterzug von Ihnen ist, aber Sie sollten Catherine wirklich erlauben, ihre Kleidung zu wechseln. Es wird eine feuchte, kalte Jagd werden.«
Haldoran zuckte die Schultern. »Wenn sie mag, kann sie sich eine Reithose anziehen. Ich genieße es sogar sie darin zu sehen. Aber ich werde ihr nur zehn Minuten geben, um auf ihr Zimmer zu gehen und sich umzuziehen. Wenn sie nicht fertig ist, muß sie so gehen, wie sie ist.«
Catherines Gedanken rasten, während ihr Cousin sie zu ihrem Zimmer geleitete. Sie hatte tatsächlich die Reithose, die sie auf der iberischen Halbinsel getragen hatte, wo die Bedingungen besonders schwer gewesen waren, mit nach Skoal genommen. Sie würde es ihr erleichtern, um ihr Leben zu laufen. Mit etwas Glück, würde es ihr auch gelingen, einige kleine Gegenstände heimlich einzustecken.
Schade nur, daß es in ihrem Zimmer keine Waffe
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