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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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benutzend, rannten sie zwischen den Rindern hindurch und achteten dabei auf die Hörner. Die Tiere bewegten sich schneller. Es würde bald unmöglich sein, sie zu fassen.
    Michael deutete auf das Rind, das Catherine am nächsten war. »Das?«
    Sie nickte und bewegte sich näher auf das Tier zu, rannte, um mit ihm Schritt zu halten. Michael blieb nur einen Schritt entfernt neben ihr. Als sie hochsprang, faßte er sie bei der Hüfte und warf sie so glatt, als ob sie das geprobt hätten. Sie landete auf dem Rücken des Tieres und schwang ein Bein darüber. Dann beugte sie sich vor und umfaßte mit ihren Händen die Hörner.
    Vor Überraschung muhend, riß ihr Reittier den Kopf hoch und versuchte, seine Last abzuschütteln. Catherine klammerte sich wie eine Klette an seinen Rücken. Das Tier begann in vollem Galopp loszurennen und überholte Michael, der noch einen Augenblick länger bewundernd zuschaute. Wer hätte gedacht, daß eine Frau, die in einem Ballkleid so hinreißend schön aussah, auch so stark und so mutig sein könnte?
    Dann war es Zeit für ihn, sich ein Reittier zu sichern. Fast die ganze Herde war schon vorbei, aber ein langbeiniger junger Stier setzte zum Überholen an. Er lief neben dem Tier her, hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Dann sprang er auf seinen Rücken und preßte sich flach auf die Kruppe, packte die Hörner ebenso, wie es Catherine getan hatte.

    Dieser Stier war temperamentvoller als der andere, und er drehte sich und buckelte so wütend wie ein Pferd. Michael klammerte sich hartnäckig an ihn. Er wußte, daß es tödlich enden würde, wenn er stürzte. Nach einem kurzen, heftigen Kampf fand der Stier, daß es wichtiger sei, bei der Herde zu bleiben, als sich seiner unerwünschten Last zu entledigen. Er beruhigte sich und lief seinen Artgenossen hinterher.
    Soweit, so gut. Aber jetzt, nachdem sie entdeckt worden waren, würde es sehr schwer sein, ihre Verfolger abzuschütteln. Während Michael sein Reittier mit Tritten zu schnellerem Tempo anspornte, überlegte er, was sie als nächstes tun könnten.
    Doyle sagte verblüfft: »Sie reiten auf den verdammten Rindern!«
    »Genial.« Haldoran schaute der davonrasenden Herde wütend nach. Seine Beute war bereits außer Schußweite. Nur wenige Augenblicke später war es unmöglich, festzustellen, auf welchen Rindern Reiter saßen. »Kenyon ist die herausforderndste Beute, die ich je verfolgt habe, und Cousine Catherine besitzt eine unerwartete Hartnäckigkeit. Aber die Rinder werden bald die Klippen erreichen. Wenn sie das tun, werden sie abbiegen, wahrscheinlich nach Westen, da sich da eine größere Fläche auftut. Wenn wir direkt zum Ende der Insel hinübergehen, können wir in aller Ruhe darauf warten, daß die Tiere ermüden.«
    Wölfisch grinsend begann er, auf das Meer zuzulaufen. Das Ende der Jagd stand kurz bevor.
    Er hätte sich das um keinen Preis entgehen lassen wollen.

Kapitel 35
    Catherine stellte fest, daß sie ihr Reittier ein bißchen dadurch lenken konnte, daß sie an seinen Hörnern zog. Sie riß den Kopf so zurück, daß der Unterkiefer des Tieres sich hob. Es muhte und wurde langsamer, fiel weiter hinter der Herde zurück. Ziehen am linken Horn veranlaßte das Rind, nach links zu laufen, wodurch sie in Rufweite zu Michael kam. Durch das Donnern der Hufe rief sie: »Wir werden bald die Küste erreichen. Sollen wir bei den Tieren bleiben, wenn sie abbiegen oder absteigen?«
    »Wir sollten absteigen«, schrie er zurück. »An diesem Teil der Küste sind wir schon entlanggelaufen. Die Klippen sind nicht zu steil, und unten gibt es mehrere Strande. Wir können bis zum Wasser hinunterklettern. Mit etwas Glück wird Haldoran der Herde folgen und nicht wissen, wohin wir gegangen sind.«
    Sie nickte, richtete dann ihre ganze Aufmerksamkeit wieder auf den wilden Ritt. Das dicke, zottige Fell des Rindes stellte eine Art Kissen da, aber sein knochiges Rückgrat war dennoch schrecklich unangenehm. Ihre Arme und Beine schmerzten durch die Anstrengung. Wäre sie nicht durch die vielen Jahren als Soldatenfrau eine ausgezeichnete Reiterin geworden, sie hätte das keine fünf Sekunden durchgehalten.
    Die Küste kam rasch näher. Das Geräusch der Brandung war über dem Trommeln der Hufe hörbar. Die Leitrinder bogen nach links ab, rannten parallel zu den Klippen. Sie wurden schnell müde. Einige waren bereits in einen langsamen Trott verfallen.
    Sie und Michael lenkten ihre Reittiere nach rechts hinüber, der Seite, die den Klippen am

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