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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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getrennt hatten und einer oben mit einem Gewehr wartete, würde Michael ein leichtes Ziel sein. Aber beide Männer stiegen ins Tal hinab.
    Er erhaschte einen kurzen Blick von ihnen, kurz bevor sie hinter den Bäumen verschwanden. Den Flüchtlingen blieben allenfalls vier oder fünf Minuten, bevor die Jäger mit ihrer Durchsuchung des Obstgartens fertig waren und ihnen folgten.
    Er winkte Catherine. Das Haus, das er zuvor bemerkt hatte, lag in der Mitte des Dorfes. Eine Wand war eingestürzt, so daß die anderen Enden der Dachsparren nur von der Rückwand getragen wurden. Efeu rankte üppig über die Balken und schuf so einen natürlichen Vorhang.
    Catherine betrachtete das zeltförmige Gebilde zweifelnd. Es war offensichtlich, daß sie dies für ein auffälliges Versteck hielt. Er deutete auf die andere Seite der Mauer. Dort befand sich ebenfalls ein Efeuteppich, aber so dicht am Boden, daß es schien, als sei dort kein Raum, um sich darunter zu verbergen. Er hatte jedoch auch bemerkt, daß die Erde unter dem Efeu eingesackt war, vielleicht durch den Einsturz eines alten Rübenkellers. Dort sollte genügend Platz für sie sein.
    Er hob den Efeu, so daß die kleine Höhle darunter sichtbar wurde. Catherine bückte sich und begann, rückwärts in das Loch zu kriechen. Ein kleines Geschöpf schoß aus dem Loch heraus und rannte davon, erschreckte die beiden zu Tode. Sie schlug eine Hand vor den Mund, um einen Aufschrei zu ersticken. Dann schob sie sich weiter in das Loch hinein und legte sich auf den Bauch.
    Er tat das gleiche und ordnete das Gras und den Efeu so, daß beides unberührt wirkte.
    Die Höhle war feucht und roch nach Erde, und Ranken zogen an seiner Kleidung und seinem Haar, aber immerhin war gerade genug Raum für zwei Menschen, um Seite an Seite zu liegen. Er drückte sich gegen Catherine und legte einen Arm über ihre Schultern. Er tat dies nicht nur, um Platz zu gewinnen, sondern begrüßte die Gelegenheit, sie zu halten. Obwohl die Erde an seinem Bauch kühl war, war sie warm. Winzige Lücken in den Ranken erlaubten ihnen, ein wenig zu sehen. IQ.
    zwischen waren sie beide so mit Erde verschmiert, daß sie von draußen unsichtbar sein mußten.
    Nach etwa zehn Minuten, die fast eine Ewigkeit währten, kamen die Jäger die Straße herunter.
    Die Flüchtlinge merkten es erst, als Doyle knurrte: »Wo können die Bastarde hingegangen sein?«
    »Sie haben das Tal nicht verlassen, sonst hätten wir sie gesehen«, sagte Haldoran gelassen. »Und im Obstgarten sind sie nicht, denn den haben wir gerade durchsucht. Folglich müssen sie sich hier in dem alten Dorf verstecken.« Er hob seine Stimme. »Ich weiß, daß du mich hören kannst, Catherine. Komm jetzt heraus, und ich werde dich verschonen und Amy freilassen.«
    Catherines Schultern spannten sich unter Michaels Arm an. Für einen Augenblick glaubte er, sie würde aufstehen und auf das Angebot ihres Cousins eingehen. Er könnte ihr keinen Vorwurf machen, wenn sie das tat. Wenn man Haldoran trauen könnte, täte sie besser daran, sich zu ergeben, als weiter bei dieser gemeinen Jagd mitzumachen.
    Wenn man Haldoran trauen könnte. Michael würde einem tollwütigen Hund mehr vertrauen.
    Aber Catherine versuchte nicht aufzustehen. Er wandte seinen Kopf um einen Bruchteil und sah, daß ihr Gesicht starr vor Wut war. Hätte sie ein Gewehr gehabt, Haldoran wäre ein toter Mann gewesen.
    Die Jäger näherten sich mit weichen raschelnden Schritten. Durch die Lücken im Efeu konnte Michael Stiefel sehen, die zum Stehen kamen.
    »Du lernst einfach nicht, nicht wahr, geliebte Cousine?« sagte Haldoran langsam. »Doyle, schieß dort hinein. Das ist eine der wenigen Stellen, die groß genug ist, um zwei Menschen zu verbergen.«
    Ein Gewehr knallte, und die Kugel schlug in die andere Seite der steinernen Wand, nur wenige Zentimeter entfernt. Splitter fielen auf die Flüchtigen hinab.
    Hätten beide Jäger geschossen, hätte Michael einen Angriff in der Hoffnung gewagt, beide überwinden zu können, bevor sie nachladen konnten. Aber Haldoran war zu verschlagen. Nur ein Gewehr war abgefeuert worden, und den Geräuschen nach zu urteilen, wurde es sofort nachgeladen. Dann stocherte ein Gewehrlauf in dem Efeu auf der anderen Seite der Mauer. Das Metall kratzte über die Steine.
    Catherine zitterte in seiner Armbeuge. Er festigte seinen Griff. Sich absolut lautlos bewegend, drehte sie ihren Kopf ein wenig und legte ihre Stirn an sein Kinn. Er spürte den schnellen Schlag ihres

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