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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Wasser steht? Oder liegt ein Teil davon über der Wasserlinie?«
    Catherine versuchte, sich der Worte ihres Großvaters zu erinnern. »Er warnte mich davor, daß man dort in eine Falle geraten könnte. Also muß ein Teil von ihr über Wasser liegen.«
    »Die nächste Frage ist, wo liegt die Höhle, und können wir von hier aus dorthin gelangen?« Er blickte stirnrunzelnd zu dem dunkler werdenden Himmel hoch. »Wir brauchen eine Zuflucht vor dem Sturm heute nacht.«
    Catherine war der gleichen Meinung. Obwohl es fast Sommer war, war die Seeluft kalt. Es würde für sie beide schwer sein, wenn sie eine Nacht einem Sturm ausgesetzt waren, vor allem für sie.
    Michael hatte, das vermutete sie, die Zähigkeit von altem Leder.
    Sie saßen ein paar Minuten da und sammelten Kraft, während Michael seine Wache fortsetzte.
    Plötzlich murmelte er einen Fluch. »Verdammt, er hat es bereits herausbekommen. Sie beginnen mit dem Abstieg an der Klippe, nicht weit von der Stelle, wo wir heruntergekommen sind. Wir müssen schnell hier weg und können nur hoffen, daß sie zu sehr mit dem Klettern beschäftigt sind, um uns zu sehen.«
    Sie preßte die Lippen zusammen und stand auf.
    Es war Nachmittag, und sie fühlte sich, als sei sie eine Ewigkeit gerannt. Da die Jäger sich von rechts näherten, wandte sie sich nach links, hielt sich auf die Spitze der Klippe zu und bewegte sich auf den runden Steinen so schnell wie möglich.
    Michael folgte ihr und befand sich wieder in der Position, die am gefährlichsten war. Ritterlichkeit war so sehr Teil seines Wesens, daß er es nicht verstanden hätte, wenn sie ihm dafür gedankt hätte.
    Der Strand schwang sich zu einer steinigen Landspitze, die in das Meer hineinragte. Es war möglich, über die schräge Oberfläche zu klettern, doch die Felsen waren durch Seetang schlüpfrig, und Wellen schlugen nur wenige Meter darunter bedrohlich. Sie konzentrierte sich ganz darauf, wohin sie trat, so daß sie beim Aufbrüllen eines Gewehres fast ins Wasser gerutscht wäre. Wieder stützte Michael sie, indem er seine Hand fest auf ihren Rücken preßte. Der Mann hatte den Gleichgewichtssinn einer Bergziege.
    Sie setzte den gefährlichen Weg fort, ohne Zeit damit zu vergeuden, zurückzuschauen. Wieder eine Kugel. Diese schlug so nahe bei ihrer Hand ein, daß Steinsplitter ihre Finger trafen.
    Verzweifelt rutschte sie um den Vorsprung herum, außer Reichweite. Nachdem sie sich hinter einen Felsen gehockt hatte, schaute sie zurück und atmete scharf ein, als sie ein blutiges Loch im Oberarm von Michaels Strickjacke sah.
    »Nur ein Kratzer«, sagte er als Antwort auf ihre unausgesprochene Frage. »Ich wurde von einem Querschläger getroffen, glaube ich. Nichts passiert.«
    Sie betete, daß er recht hatte, weil wenig getan werden konnte, wenn es eine ernste Verletzung war. Heftig atmend setzte sie ihren Weg um die Landspitze fort.
    Sie bog um die letzte Ecke, blieb dann stehen, wie betäubt von dem Geschrei Tausender von Möwen.
    Sie waren auf eine Seevogelkolonie gestoßen.
    Jeder Vorsprung der Klippe schien ein Nest zu bergen, und der Himmel darüber war voll von kreisenden, schreienden Vögeln.
    Schwalbenschwänzige Seeschwalben und beschopfte Krähenscharben und kreuzschnäblige Tölpel nisteten auf dem Felsen und auf dem grasbewachsenen Hang auf der anderen Seite possierliche Papageientaucher neben einem halben Dutzend anderer Arten, deren Namen sie nicht kannte.
    Hinter ihr sagte Michael sachlich: »Dem Himmel sei Dank, daß hier ein Stück Strand ist, obwohl das nicht mehr lange so sein wird, wenn man sieht, wie die Flut steigt.«
    Er sprang auf den groben Sand und reichte ihr dann die Hand, um ihr hinunter zu helfen. Der Strand war so eben, daß sie rennen konnten, aber überall lag schleimiger weißer Kot, und der Gestank war unglaublich.
    Sie hatten Dreiviertel des Weges um die kleine Bucht herum zurückgelegt, als ein weiterer Gewehrschuß Haldorans Eintreffen ankündigte.
    »Das wird er bedauern«, keuchte Michael.
    Der Knall des Gewehres machte die Vogelkolonie verrückt. Wirbelnde Schwingen waren überall, und das Gekreische war ohrenbetäubend. Catherine warf einen raschen Blick zurück und sah, daß die Seevögel so dicht beieinander herumschossen, daß die Jäger unsichtbar waren. In der Hoffnung, daß den Verfolgern die Augen ausgepickt werden würden, lief sie weiter, einen Arm vor ihr Gesicht gehoben, um sich vor einem möglichen Angriff zu schützen.
    Die Landzunge am anderen Ende der

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