Weil Du an die Liebe glaubst
Pulses unter kühler, glatter Haut. Er schloß seine Augen, sehnte sich nach dem, was sie so kurz geteilt hatten, und nach dem, was hätte gewesen sein können. Es war schwer, sich eine Zukunft vorzustellen.
Sie blieben reglos, während die Jäger das Dorf durchsuchten. Es gab zwei weitere
Gewehrschüsse, und einmal rannte ein erschrecktes Schaf wütend blökend davon.
Schließlich kamen die Jäger wieder die Straße herauf. Doyle knurrte: »Sie müssen aus dem Tal geflohen sein, als wir den Obstgarten durchsuchten, My Lord.«
»Ich nehme an, du hast recht, obwohl es schwer zu glauben ist, daß sie so schnell rennen konnten«, erwiderte Haldoran gereizt. »Laß uns auf den Kamm steigen. Das Gelände um das Tal herum ist eben, so daß wir sie sehen müßten.
Falls nicht, kommen wir zurück und suchen gründlicher.«
Das Geräusch der Schritte verschwand. Michael atmete aus und war fast berauscht vor Erleichterung. Catherine sagte mit kaum hörbarer Stimme: »Was nun? Wenn sie zurückkommen, haben wir vielleicht nicht wieder soviel Glück.«
»Ja, aber wenn wir das Tal verlassen, werden sie uns sofort sehen. Wir sitzen buchstäblich zwischen Baum und Borke fest.«
»Ich habe eine Idee«, sagte sie zögernd. »Meinst du, wir könnten uns zwischen den Rindern verstecken, die bei den Steinen grasen? Die Tiere, denen wir da begegneten, waren friedlich. Es störte sie nicht, als wir näherkamen.«
Sein Herz machte einen hoffnungsvollen Satz.
»Das ist brillant! Wir werden Haldoran noch ein wenig Zeit geben, sich weiter zu entfernen, und es dann bei den Rindern versuchen.«
Es war ein gespanntes Warten. Warteten sie zu lange, würde Haldoran zurückkommen. Warteten sie nicht lange genug, würden sie vielleicht von oben entdeckt werden. Da der beste Augenblick nicht zu bestimmen war, verließ er sich auf seinen Soldateninstinkt.
Als er glaubte, es sei die richtige Zeit, kroch er unter dem Efeu hervor und schaute dabei in alle Richtungen. Nichts.
Er winkte Catherine zu sich. Sie bewegten sich vorsichtig die Straße hinunter, huschten, die Deckung ausnützend, von einem Haus zum nächsten. Weder im Dorf noch auf den Hügeln war eine Spur von den Jägern zu sehen.
Etwa ein Dutzend rotbrauner Rinder weidete auf der Hügelseite unterhalb des Druidenkreises, einige waren weiter oben. Nachdem Michael sich ein letztes Mal vergewissert hatte, daß im Augenblick keine Gefahr bestand, gab er das Signal zum Vorrücken. Gebückt rannten sie den Hügel hinauf und wurden erst langsamer, als sie sich den Rindern näherten. Eines wich ängstlich aus, aber die anderen warfen ihnen nur neugierige Blicke zu, bevor sie weiterfraßen.
Diese Rinder waren so fromm wie die, die sie vorhin gesehen hatten, wofür Michael dankbar war. Dennoch hielt er sicheren Abstand zu den langen Hörnern. Die zottigen Tiere waren den Rindern des schottischen Hochlandes ähnlich, die berühmt dafür waren, daß sie unter kärgsten Bedingungen gediehen.
Sie gelangten sicher auf die Kuppe des Hügels, wo mehrere Dutzend Rinder um die aufgerichteten Steine herum, die einen großen Mann um Kopfhöhe überragten, weideten. Sie wollten sich gerade in die Mitte der Herde begeben, als ein Schuß fiel, schnell gefolgt von einem anderen.
Splitter flogen aus dem nächsten
Druidenmonolithen. Michael schrie: »Geh hinter einen Stein!«
Sie liefen in verschiedene Richtungen und suchten Zuflucht hinter zwei nebeneinanderstehenden Monolithen. Michael duckte sich tief und spähte um die Ecke.
Die Jäger rannten um den Rand des Tales herum auf den Steinkreis zu. Ihre Gestalten zeichneten sich deutlich gegen den Himmel ab. Sie blieben stehen, gerade so lange, daß die größere Gestalt ihr Gewehr abfeuern konnte. Dann wechselte Haldoran die Waffen mit Doyle und feuerte wieder, während sein Diener nachlud. Nachdem sie die Gewehre wieder getauscht hatten, setzten sie die Jagd fort, wobei Doyle das zweite Gewehr im Laufen lud.
Eine der Kugeln streifte ein Rind. Nachdem es verärgert gemuht hatte, begann die nervöse Herde sich von den Jägern fort zu bewegen. Die nächsten Kugeln würde eine Stampede auslösen.
Michael warf einen Blick zu Catherine hinüber.
»Wenn ich dir auf den Rücken eines Rindes helfen würde glaubst du, du könntest darauf sitzenbleiben, wenn es zu rennen beginnt?«
Sie blinzelte, bevor sie kurz »Ja« sagte.
»Dann laß uns mit der Herde gehen und sehen, ob wir Reittiere fangen können.« Gebückt und die aufgerichteten Steine als Schild
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