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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Catherines Tochter auf Ragnarök. Nimm ein paar Milizmänner und hol sie heraus. Ich weiß nicht, ob Clive dort ist, aber bewaffnet euch. Er ist wahnsinnig und gefährlich. Wenn ihr das Kind habt, setzt nach Bone über und seht ob… Catherine und dieser Mann noch leben. Wenn nicht…« Seine Stimme versagte.
    Davin nahm die ungeheuerliche Geschichte ohne Fragen hin und sprang auf. »Ich mache mich auf den Weg, sobald ich ein halbes Dutzend Männer beisammen habe. Zuerst nach Ragnarök, dann nach Bone.«
    »Traue Clive nicht.«
    »Das habe ich nie getan.« Der Konstabler wandte sich ab und war fort.
    Der Laird schloß seine Augen und versuchte nicht zu weinen. Er war ein alter Mann. Er sollte sich inzwischen an Verlust gewöhnt haben.
    Auf Skoal war kein einziges Licht zu sehen, obwohl das zu dieser nächtlichen Stunde nicht überraschend war. Als sie sich der Insel näherten, verschärfte Catherine ihre Wachsamkeit, da sie wußte, daß dieses letzte Stück am gefährlichsten war.

    Die Strömung wurde stärker und peitschte das Boot hin und her. Michael keuchte vor Anstrengung, während er versuchte, sie weiter vorwärtszubringen. Die Wucht der Brandung nahm zu, vibrierte in ihren Knochen. Die Silhouette einer kleinen Insel tauchte voraus auf.
    Sie warnte Michael, und es gelang ihm auszuweichen, aber eine heftige Strömung erfaßte das Boot und trieb es auf einen gezackten Felsen zu. Sie schrie eine weitere Warnung. Die steinerne Nadel ragte drohend über ihr auf, war fast zum Greifen nahe. Im richtigen Augenblick steuerte Michael sie an dem tödlichen Hindernis vorbei.
    Der Mond kam wieder heraus, beleuchtete, was vor ihnen lag. »Wir sind nur ein paar hundert Meter entfernt«, berichtete sie. »Dem Geräusch der Brandung nach ist es ein Strand, aber ich kann Felsen sehen.«
    »Gut«, sagte er atemlos. »Genau so sieht die Küste an der Südseite von Little Skoal aus.«
    Die Brandung erfaßte das Boot, schleuderte es dem Land entgegen. Sie waren nahe genug, um die blassen, wogenden Linien der brechenden Wellen zu sehen. Catherine klammerte sich mit ihren Händen an das Dollbord, verängstigt durch die Geschwindigkeit, mit der sie auf die Küste zuflogen. Irgend etwas in ihrem Verstand sagte ihr, daß sie diesen wilden Ritt niemals überleben würden, aber ein anderer sagte, daß Michael alles schaffen könne. Der Rest ihres Verstandes und ihr ganzer Körper waren darauf konzentriert, zu beobachten, was voraus lag.
    Sie sah den Felsen, der dicht unter der Wasseroberfläche lag, zu spät. »Vorsicht, nach rechts!«
    Während Michael versuchte auszuweichen, krachte eines der Ruder gegen den Stein und zerbrach. Er schrie: »Halt dich fest!«
    Das Boot, jetzt außer Kontrolle, begann sich seitwärts zu drehen und schmetterte gegen einen anderen Felsen. Catherine wurde durch die Wucht des Aufpralls fast hinausgeschleudert. Wasser ergoß sich durch die zermalmten Planken.
    Aber sie bewegten sich zu schnell, um zu sinken.
    Eine ungeheure Woge riß sie mit einem so heftigen Ruck hoch in die Luft, daß ihr Magen sich umdrehte. Das Boot schien endlos zu fliegen.
    Dann schmetterte die Woge sie auf den Strand.
    Das Boot kenterte, und Catherine wurde hinausgeschleudert. Eine heimtückische Unterströmung zog sie zurück in die See, drehte sie wieder und wieder über den Meeresgrund. Sie ertrank, war hilflos, konnte sich nicht lösen…
    Dann packte Michael sie und zog sie hoch. »Steh auf! Wir sind fast da!«
    Die Wellen rissen an ihnen, um sie
    hinunterzuziehen, aber er hielt sie fest, und sein Griff war das einzig Sichere in einer tosenden Welt. Das letzte Stück war endlos, eine tückische Steigung aus Gestein und Seegras und tosenden Wellen. Dann waren sie plötzlich außer Reichweite des Wassers. Sie wankten ein Dutzend Schritte weiter, bevor sie zu Boden sanken und sich aneinanderklammerten. Catherine hatte das Gefühl, als würden ihre pumpenden Lungen aus ihrer Brust springen.
    Michael keuchte. »Alles in Ordnung?«

    Sie verdrängte ihre Schmerzen und Qualen. »Ein paar Schrammen, aber das leidenschaftliche Verlangen, nie wieder ein Boot zu besteigen.«
    Er stieß atemlos ein Kichern aus.
    »Unerschrockene Catherine.«
    »Nein«, sagte sie fest. »Feige, erschöpfte Catherine.«
    »Wir brauchen nur noch ein kleines Stück weiterzugehen.«
    Sie löste sich widerwillig aus seiner Umarmung.
    Unter seiner Berührung schien alles möglich zu sein.
    Als sie aufstand, sah sie, daß es Michael gelungen war, das

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