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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Monaten auf der Halbinsel aussahen? Einen neuen Mann konnte man daran erkennen, daß seine Uniform noch zu identifizieren war.«
    Plötzlich kam Jamie Mowbry aus dem Gebüsch herausgeschossen und richtete einen Zweig auf Michael. »Peng, peng!«
    Weil Catherine Michael genau beobachtete, sah sie die instinktive Reaktion, die im Kampf todbringende Aktion zur Folge gehabt hätte. Sie verflog so schnell, wie sie gekommen war, und Michael brach dramatisch auf dem Gras zusammen. »Mit mir ist es aus, Jungs. Kümmert euch um mein Pferd Thor.« Er strampelte ein paarmal und lag dann still.
    Jamie kam herangestürmt, Clancy an seinen Fersen und seinen Ast triumphierend hochgerichtet. »Ich hab’ dich, ich hab’ dich, du dreckiger Franzose!«
    Kaum war der Junge in Reichweite, packte Michael ihn und begann, ihn an den Rippen zu kitzeln. »Wer hat wen? Glaube niemals, daß ein Feind so tot ist, wie er aussieht, Jamie.«
    Errötet und vor Freude kreischend rollte der Junge mit seiner Beute im Grase herum. Catherine schaute amüsiert zu, überrascht darüber, mit welcher Leichtigkeit Michael in die Welt des Kindes gelangt war.
    Der Ringkampf endete, als Amy herbeigerannt kam. »Hallo, Colonel Kenyon.« Sie versetzte Jamie einen Schlag. »Du bist dran!« Sie schoß davon, Jamie und Clancy an ihren Fersen.
    Michael blieb ausgestreckt im Gras liegen. »Gott, es tut gut, in der Sonne zu liegen und in der nächsten Stunde nichts tun zu müssen.« Er schloß die Augen und knöpfte sein Jackett auf.
    Catherine sagte: »Das Wetter war wundervoll, nicht wahr? Aber ich glaube noch immer, daß dies die Ruhe vor dem Sturm ist.«
    »Und schwarze Wolken ballen sich genau in diesem Moment über dem Horizont.«
    Michaels Bemerkung brachte sie beide zum Schweigen. Wie sie wußten, marschierte Napoleon bereits nach Norden, um sein Reich
    zurückzugewinnen.
    Louis der Träge, der bei Catherine ein Nickerchen gemacht hatte, richtete sich auf seinen Stummelbeinen auf und ging zu Michael, neben den er sich hinplumpsen ließ. »Ich bin eifersüchtig«, sagte sie neckend. »Louis will nur mein Freund sein, wenn Sie nicht in der Nähe sind.«
    »Unsinn«, sagte Michael, ohne seine Augen zu öffnen. »Dieses widernatürliche Tier versucht, meinen Ruf zu ruinieren. Da man sagt, Hunde und ihre Besitzer seien einander ähnlich, darf man annehmen, daß ich ebenso träge und nutzlos wie er bin. Sagen Sie ihm, er soll weggehen.«
    Der Widerspruch seiner Anordnung zeigte sich darin, wie er die Ohren des Hundes kraulte. Louis stöhnte vor Vergnügen und rollte sich auf den Rücken, streckte seine breiten Pfoten in die Luft.
    Sie lachte. »Wenn Sie so Ihre Truppen befehligen, Colonel, steckt die Hundertfünfte in Schwierigkeiten.«
    Molly, die am Ende des Gartens und damit außer Sicht war, quietschte auf, und Jamie schrie: »Ich hab’ dich!«
    Michael riß die Augen auf. »Jamie sah ziemlich blaß aus. Ist er krank gewesen?«
    »Er leidet manchmal unter Asthma«, erwiderte Catherine. »Anne sagt, seine Anfälle seien entsetzlich. Er hatte gestern einen furchtbaren.
    Offensichtlich ist das Frühjahr die schlimmste Jahreszeit für ihn.«
    »Als Kind hatte ich auch zuweilen Asthmaanfälle, aber mit der Zeit sind die ziemlich verschwunden.
    Jamie wird es bestimmt auch so gehen.«
    Sie musterte seine knorrige Gestalt. »Das werde ich Anne sagen. Sie wird sich besser fühlen, wenn sie weiß, daß ein asthmatischer Junge zu einem strammen Mann wie Sie heranwachsen kann. Was löst die Anfälle aus?«
    »Ich weiß nicht, ob das jemand mit Sicherheit sagen kann«, sagte er langsam, »aber ich denke, daß es gewöhnlich eine Kombination mehrerer Dinge ist – Feuchtigkeit, Essen oder Pflanzen, die man nicht verträgt.« Er legte seine Arme auf die Augen, um Schutz vor der Sonne zu haben und seinen Gesichtsausdruck zu verbergen. »Ich glaube, es gibt auch eine emotionale Komponente dabei.«
    »Meinen Sie damit zuviel Erregung? Jamie ist überdreht.«
    »Das, oder verängstigt sein oder bedrückt.
    Schmerzliche Gefühle können manchmal in wenigen Augenblicken einen Anfall auslösen.«
    »Ich verstehe.« Sie hätte gern mehr gewußt, aber sein Tonfall verbot Fragen.
    Er fuhr fort: »Wie fühlt sich Anne?«
    »Viel besser. Im Augenblick macht sie ein Nickerchen, aber sie sagt, sie sei fast in dem Stadium von Schwangerschaft, wo auf Erschöpfung grenzenlose Energie folgt. In einer Woche wird sie wieder daraufbrennen, tanzen zu gehen.« Catherine verknotete ihren Faden und

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