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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Schultern ihrer Tochter. »Amy war großartig, Colin. Sie hatte Mollys Wunde versorgt und holte dann Anne.«
    »Du bist wie ich und deine Mutter«, sagte er beifällig. »Ein guter Soldat und eine gute Krankenschwester.« Er schaute Catherine an.
    »Darf ich Amy als Belohnung für ihre Tapferkeit zu einem Eis einladen?«
    Es war eigentlich sehr kurz vorm Abendessen, aber Amy hatte sich eine Belohnung verdient, und sie hatte ihren Vater in letzter Zeit wenig gesehen. »Schön, aber Amy, zieh dich vorher bitte um. Laß ein Dienstmädchen dein Kleid in einen Eimer mit kaltem Wasser legen, damit das Blut sich nicht festsetzt.«
    Amy nickte und tollte mit ihrem Vater davon.
    Allein mit Michael, ließ Catherine sich auf den Rand des Brunnens sinken und vergrub ihr Gesicht für einen Moment in ihren Händen.
    »Entschuldigen Sie bitte, daß ich jetzt hysterisch bin.«
    »Geht mir ebenso.« Müde setzte er sich neben sie auf den Brunnenrand. »Es ist immer am schlimmsten, wenn die Krise vorbei ist, nicht wahr?«
    »Ich werde jedes Mal zu einem Wackelpudding.«
    Sie versuchte zu lachen. »Fürs Familienleben braucht man Nerven aus Stahl.«
    »Aber Ihr Gatte hatte recht. Amy hat sich prächtig verhalten.«
    »Ist sie nicht erstaunlich? Ich hatte mich immer gefragt, ob es falsch sei, sie mit auf die Halbinsel zu nehmen, aber sie hat sich dort entwickelt.«
    Catherine lächelte schief. »In der Hinsicht ist sie wie ihr Vater. Ich bin mehr ein feiger Hausmensch.«
    »Dafür halten Sie sich vielleicht«, sagte er mit herzlicher Zuneigung in der Stimme, »aber falls ich je Pflege brauche, hoffe ich, daß Sie verfügbar sind.«
    Sie wandte den Blick ab, bevor ihre Augen zuviel verraten konnten. »Und Sie sind gut darin, mit häuslichen Katastrophen fertig zu werden, von denen wir in letzter Zeit mehr als genug hatten.

    Feuer, Blut, Asthma. Anne hatte recht damit, daß die Anfälle erschreckend sind.«
    »Sie sind noch schlimmer. Es ist, als seien eiserne Bande um die Lungen. Je mehr man sich zu atmen bemüht, desto weniger Luft bekommt man.
    Das schlimmste daran ist die Panik, die einem völlig den Verstand und die Beherrschung rauben kann. Ich erinnere mich, genau das getan zu haben, was Jamie tat – bin fortgerannt, bis ich umfiel, stand dann wieder auf und rannte weiter, sobald ich auf den Beinen stehen konnte.« Er verzog das Gesicht. »Wie werden Anne und Charles damit fertig? Es muß entsetzlich sein, wenn man sein Kind sieht, wie es um Atem ringt?«
    »Sie tun es, weil sie es müssen, genauso, wie Ihre Eltern es taten.«
    »Die waren aus anderem Stoff gemacht«, sagte er trocken. »Tatsächlich wurden die meisten meiner Anfälle durch meinen Vater ausgelöst.
    Wenn ich einen in Gegenwart meiner Mutter hatte, überließ sie mich der Obhut des nächsten Dienstmädchens, das da war. Der Anblick war für jemand von ihrer empfindlichen Konstitution zu beunruhigend.« Sein Gesicht war hart geworden.
    »Wäre ich nicht nach Eton gekommen, hätte ich meinen zehnten Geburtstag wahrscheinlich nicht erlebt.«
    Catherine zuckte zusammen. »Ich verstehe, warum Sie Ihre Familie nie erwähnen.«
    »Da gibt es nicht viel zu sagen.« Er hielt seine Finger in die Fontäne und schleuderte dann ein paar Wassertropfen auf Louis, der wieder auf seinem Fuß döste. »Hätte mein Vater wählen können, Gott oder der Duke of Ashburton zu sein, hätte er gefragt, worin der Unterschied bestehe.
    Meine Mutter starb, als ich dreizehn war. Sie und mein Vater verachteten sich. Erstaunlich, daß sie drei Kinder zeugten, aber ich vermute, sie fühlten sich verpflichtet weiterzumachen, bis sie einen Erben und eine Reserve hatten. Meine Schwester Claudia ist fünf Jahre älter als ich. Wir kennen einander kaum und ziehen es vor, es so zu belassen. Mein Bruder Stephen ist der Marquess von Benfield und Erbe des edlen Titels Ashburton und des enormen Vermögens der Kenyons. Wir kennen einander ein wenig, was eher mehr ist, als wir beide wollen.«
    Seine ausdruckslosen Worte lösten einen Schauer auf ihrem Rücken aus. Sie erinnerte sich daran, daß er gesagt hatte, er und seine Freunde, die Gefallenen Engel, seien eine Familie geworden, weil sie alle eine brauchten. Mit plötzlicher Leidenschaft wünschte sie sich, das Recht zu haben, ihn in ihre Arme zu nehmen und alles wiedergutzumachen, was ihm verwehrt gewesen war.
    Statt dessen sagte sie: »Ich habe es immer bedauert, weder Bruder noch Schwester zu haben. Vielleicht hatte ich Glück.«
    »Wenn Sie wollen,

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