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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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»Helen übertreibt ein wenig.«
    »Sie scheint die Wahrheit gesagt zu haben«, sagte Michael, als mehrere Gäste beiderlei Geschlechts begannen, eilig auf sie zuzugehen.
    »Es scheint, als würde ich nicht gebraucht, bis es Zeit zum Heimgehen ist. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie alleinlasse?«
    »Ich komme gut zurecht«, versicherte sie ihm.
    »Amüsieren Sie sich.«
    Er neigte seinen Kopf und entfernte sich dann. Sie warf ihm einen sehnsüchtigen Blick nach. Gegen seine weitere Gesellschaft hätte sie nichts gehabt, aber es war klug von ihm, nicht bei ihr zu bleiben.
    Das hätte Gerede ausgelöst, sogar über die »Saint Catherine«. Die Gesellschaft liebte tönerne Füße.
    Mehrere ihr befreundete Offiziere kamen und verwickelten sie in eine lebhafte Konversation. Sie amüsierte sich bald gut. Vielleicht war es töricht, auf Gesellschaften wie diese nicht allein zu gehen, aber wenn sie es versucht hatte, hatte sie sich jämmerlich gefühlt.
    Wenige Minuten später näherte sich ihr Lady Trowbridge, die einen Mann am Arm führte.
    »Catherine, kennen Sie Lord Haldoran? Er ist gerade aus London eingetroffen. Lord Haldoran, Mrs. Melbourne.«
    Haldoran war ein gutaussehender Mann um die Vierzig, mit der kräftigen Gestalt eines Sportlers.
    Als Helen sich abwandte, reichte Catherine ihm die Hand. »Willkommen in Brüssel, Lord Haldoran.«
    »Mrs. Melbourne.« Er beugte sich mit geübter Grazie über ihre Hand und drückte sie – ebenso geübt – bedeutungsvoll.
    Da sie aus Erfahrung wußte, daß sie ihre Position sofort klarmachen mußte, zog sie ihre Hand zurück und schenkte ihm ihren besten eisigen Blick. Als er sich aufrichtete, sah sie, daß ihre Botschaft angekommen und verstanden worden war. Einen Moment glaubte sie, er würde ein plumpes Kompliment machen. Statt dessen verwandelte sich sein lässiger Gesichtsausdruck zu einem Starren, das fast an Unhöflichkeit grenzte.
    Catherine sagte süß: »Ist es so offensichtlich, daß mein Kleid mehrere Male geändert worden ist?«
    Er faßte sich. »Verzeihen Sie mir, Mrs. Melbourne.
    Eine Frau von Ihrer Schönheit könnte Sackleinen tragen, ohne daß es ein Mann bemerken würde.
    Ich war nur von Ihren Augen verzaubert. Sie sind so ungewöhnlich – weder Blau noch Grün und so transparent wie Edelsteine.«
    »Das habe ich schon gehört, aber da die Augen meiner Eltern ebenso waren, halte ich meine für ganz gewöhnlich.«
    Etwas bewegte sich in seinem Gesicht, bevor er galant sagte: »Nichts an Ihnen könnte gewöhnlich sein.«
    »Unsinn«, sagte sie kühl. »Ich bin nur eine Offiziersfrau, die der Trommel gefolgt ist, gelernt hat, den Haushalt zu führen, wenn die Soldzahlung seit Monaten im Rückstand ist, und ihre Tochter lehrt, wie man auf einem spanischen Markt die besten Hühner findet.«
    Er lächelte. »Glücklicher Ehemann und glückliche Tochter. Haben Sie noch andere Kinder?«
    »Nur Amy.« Da sie eine weniger persönliche Konversation bevorzugte, fragte sie: »Sind Sie in Brüssel in der Hoffnung, sich amüsieren zu können, mein Lord?«
    »Natürlich. Krieg ist der ultimative Sport. Finden Sie nicht? Als Junge überlegte ich, ob ich meinen Vater bitten sollte, mir ein Patent bei den Zehnten Husaren zu kaufen. Die Uniformen waren prächtig, und die Jagd war exzellent.« Er nahm eine Prise Tabak aus einer emaillierten Dose.
    »Doch ich änderte meine Meinung, als das Regiment von Brighton nach Manchester verlegt wurde. Es ist eine Sache, sein Leben für sein Vaterland zu wagen, und eine völlig andere, ins Exil nach Lancashire geschickt zu werden.«
    Die schnodderige Bemerkung paßte zu jemand, der den 10. Husaren beitreten wollte, dem elegantesten und teuersten aller
    Kavallerieregimenter. Doch trotz seines Scherzes musterte Haldoran Catherine mit beunruhigender Intensität.
    »Bedauerlich, daß Sie sich dem Regiment nicht anschlossen, als es auf die Halbinsel geschickt wurde«, sagte sie trocken. »Ich bin sicher, Sie hätten es sehr sportlich gefunden, Kreaturen zu verfolgen, die zurückschießen können. Das ist viel erregender als die Jagd auf Füchse.«
    Er lachte. »Sie haben recht. Franzosen zu jagen, hätte mir sehr gefallen.«

    Es stimmte, daß Jagen auf der Halbinsel ein beliebter Zeitvertreib gewesen war. Catherine kannte einen Fall, in dem Wellington sich einmal hoch zu Roß mit einem spanischen General beraten hatte, während eine Meute von Hunden hinter einem Hasen her hetzte. Der Herzog hatte augenblicklich kehrtgemacht und sich der

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