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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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schnell gewesen war.
    “Wenn Sie mich jetzt wieder fragen, ob ich eine Pause brauche, dann schlage ich Sie.”
    Sie war nicht einmal außer Atem. Er zwar auch nicht, aber verflixt, sie waren ziemlich viele Treppen gerannt.
    “Und wenn Sie sich darüber wundern, in was für einer guten Kondition ich bin”, fuhr sie fort, “während Sie offensichtlich genauso gut in Form sind, werde ich Sie auch …”
    “Ich weiß”, sagte er. “Sie werden mich auch schlagen. Keine Angst, ich werde mich zurückhalten und Ihre Ausdauer erst später bewundern. Kommen Sie.”
    Sie gingen zu seiner Tür. Niemand war zu sehen und der Flur stockdunkel, abgesehen von dem Lichtkegel seiner Taschenlampe.
    Nachdem er seine Schlüsselkarte herausgenommen hatte, schaute er die Frau noch einmal fragend an und strich ihr mit einem Finger über die Wange. “Sind Sie sicher?”
    “Bereuen Sie schon, mich eingeladen zu haben?”
    “Soll das ein Witz sein?”
    “Nun, dann bin ich mir sicher.” Sie hob ebenfalls die Hand, strich über seine Unterlippe, sein Kinn mit den Bartstoppeln, und als sie sein Ohrläppchen berührte, hielt er die Luft an.
    “Wollen wir die ganze Nacht hier draußen stehen bleiben?”, fragte sie. “Oder gehen wir hinein und …”
    “Und?”, hakte er nach, glitt mit der Hand an ihrem Hals entlang und freute sich über das leichte Zittern, das er bei ihr auslöste. Unter seinem Daumen konnte er ihren Puls fühlen, der heftig schlug.
    “Und beenden das hier”, flüsterte sie, schloss die Augen und neigte den Kopf ein wenig nach hinten, um ihn zu weiteren Zärtlichkeiten zu animieren. “Lass uns das beenden, was in dem Moment begonnen hat, als wir uns das erste Mal berührten, okay?”
    “Oh ja. Mehr als okay”, sagte er und schob die Karte in den Schlitz.

3. KAPITEL
    Das Zimmer war noch dunkler als der Flur. Dunkel, aber warm und irgendwie einladend.
    Ein sicherer Hafen im Sturm.
    Corinne tastete sich zum Fenster vor, und auch als sie die Vorhänge zurückzog, drang nicht viel mehr Licht ins Zimmer. Man konnte kaum hinausschauen, so viel Regen schlug gegen die Scheiben, doch hier oben im sechsten Stock schien das Unwetter merkwürdig gedämpft. Nur schwach schimmerten die Lichter der Stadt dort unten, und ein Gefühl der Unwirklichkeit überkam sie.
    Nachdem der Unbekannte seine Taschenlampe auf einem Tischchen abgelegt hatte, kam er zu ihr und stellte sich hinter sie, ohne sie jedoch zu berühren. “Ich bin nicht verheiratet”, sagte er. “Und auch nicht mit jemandem liiert.” Als sie den Kopf drehte und ihn anschaute, lächelte er. “Du willst zwar nicht über dich reden und auch nicht über mich, aber das solltest du zumindest wissen.”
    Sie konnte sich kaum vorstellen, dass dieser Mann keine Freundin hatte. “Du hast keine feste Beziehung?”
    Er zuckte mit den Achseln. “Ich treffe mich mit Frauen. Doch es ist nie etwas Ernstes. Bis jetzt jedenfalls.”
    Merkwürdigerweise fühlte sie sich erleichtert. Sie war nie verheiratet gewesen, und ihre letzte Beziehung lag so weit zurück, dass sie sie sich kaum noch daran erinnern konnte. Dabei war ihr Leben, trotz des Mangels an Romantik, voller Männer. Doch obwohl sie täglich von ihnen umgeben war, war sie sich noch nie eines Mannes so bewusst gewesen wie jetzt.
    Wenn ihr Verlangen nicht so stark gewesen wäre, wäre ihr die Situation jetzt ziemlich peinlich vorgekommen, und sie hätte sich vor Verlegenheit gewunden. Denn Corinne Atkinson brauchte niemanden in ihrem Leben, hatte noch nie jemanden gebraucht. “Ich bin auch weder verheiratet noch gebunden”, sagte sie und drehte sich jetzt ganz zu ihm herum.
    “Gut.”
    Ein greller Blitz durchzuckte den Himmel, doch der Donner, der folgte, war verhalten, fast unwirklich, als geschehe es in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort.
    “Ich liebe Gewitter”, sagte sie, plötzlich nervös genug, um ein wenig von sich preiszugeben. “Vor allem nachts.”
    “Nachts ist es anders”, stimmte er zu. “Viel intensiver. Wenn man nichts sehen kann, sind die anderen Sinne umso geschärfter.”
    Genau. Er verstand sie.
    Was sie noch nervöser machte. “Meine Mutter hasst solch ein Wetter. Die hohe Luftfeuchtigkeit ruiniere ihr die Haare.” Sie lauschte ihren eigenen Worten nach und wunderte sich über sich selbst. Sie teilte sich doch sonst nie anderen mit, und erst recht nicht erzählte sie etwas über ihre Familie. Sich mitzuteilen bedeutete, dass man sich öffnete, und das war nicht ihre Art.
    Bevor sie

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