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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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wartete.
    “Gute Neuigkeiten”, verkündete Corinne forsch. “Wir haben alle seit Monaten wie verrückt geschuftet, und angesichts der Tatsache, dass wir im Moment nicht richtig etwas tun können, bis die neuen Geräte eintreffen, ganz zu schweigen von der Computerprogrammierung, haben wir uns ein langes Wochenende verdient.” Sie schaute völlig gelassen auf die Datumsanzeige ihrer Uhr, als hätte sie nicht noch vor wenigen Minuten wild erbebend in Mikes Armen gelegen. “Heute ist Donnerstag. Ich will keinen von euch vor Montag wieder hier sehen. Ich werde den anderen telefonisch Bescheid geben.”
    Normalerweise wurde so eine Ankündigung mit Begeisterung aufgenommen, und man sah nur noch die Rücken der hastig davoneilenden Astronauten.
    Doch obwohl Corinne eine gute Schauspielerin war, konnte sie Stephen nicht so leicht hinters Licht führen.
    “Verdammt”, flüsterte er und schaute sich über die Schulter, um sicherzugehen, dass sie allein auf dem Flur waren. “Wisst ihr eigentlich, wie laut ihr wart?”
    Corinne erbleichte, zeigte aber ansonsten keinerlei Gefühlsregung. “Haben Sie verstanden, was ich Ihnen gerade sagte?”
    “Ja, langes Wochenende oder was auch immer. Aber …”
    “Was brauchen Sie dann noch?”, fragte Corinne mit ihrer berühmten schneidenden Stimme.
    “Brauchen?” Entgeistert starrte Stephen sie an. “Ah …”
    “Okay, dann sehen wir uns am Montag.” Sie wollte gerade die Tür hinter sich schließen, als ihr anscheinend einfiel, dass Mike noch im Zimmer war. Sie drehte sich zu ihm um und warf ihm einen Blick zu, der so viel bedeutete wie: Raus hier!
    Er würde nicht gehen, bevor sie das hier nicht geklärt hätten, verdammt.
    “Bitte, ich brauche einen Moment für mich allein”, sagte sie zu ihm.
    Darauf konnte er wetten. Doch egal, was sie brauchte, so leicht würde er sie dieses Mal nicht davonkommen lassen. Er steckte den Kopf durch die Tür und wandte sich an Stephen. “Pass auf, ich weiß nicht, was du gehört hast, aber …”
    “Du wirst es nicht wissen wollen.”
    Corinne schloss die Augen.
    “Aber wenn du darauf bestehst”, meinte Stephen und betrachtete beide jetzt mit wachsendem Vergnügen, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. “Als Erstes habe ich das Klopfen gehört.” Er schlug rhythmisch mit der Hand gegen die Wand, ein Geräusch, das sowohl von einer Trommel kommen konnte als auch von zwei Menschen, die, gegen die Tür gelehnt, wilden, unkontrollierten Sex hatten. “Genau so.”
    “Das reicht”, brachte Corinne hastig hervor. “Ich bin auch nur ein Mensch, okay? Aber es ist nach Feierabend passiert, und ich weigere mich, mich für etwas zu entschuldigen, was meine Privatsphäre betrifft.” Sie packte Mike am Ellenbogen und zog ihn energisch aus dem Zimmer.
    Und ehe er reagieren konnte, verschwand sie in ihrem Büro, schlug ihnen die Tür vor der Nase zu und schloss wieder ab.
    Stephen schaute Mike an. “Ich nehme an, das war's dann wohl, oder?”
    “Ja”, stimmte Mike zu, erleichtert, dass Stephen ihn jetzt nicht zum Erzählen drängte oder gar aufzog. “Das war's.”
    “Keine Angst. Es war nicht allzu offensichtlich.”
    Mike seufzte fast erleichtert. “Gut.”
    “Ehrlich, ihr hättet alles da drin machen können. Kopieren, faxen, irgendetwas am Computer. Alles Mögliche.”
    Das stimmt, redete Mike sich ein. Sie hätten alles tun können.
    “Abgesehen von diesem Gestöhne 'oh, Mike, hör nicht auf'“, fuhr Stephen ungerührt fort. “Das hat dich irgendwie überführt, Kumpel.”
    “Hey, wir hätten wirklich arbeiten können! Sie liebt ihre Arbeit und kann nicht genug davon bekommen. Das weißt du.”
    Stephen schnaubte nur und betrachtete Mike dann einen Moment lang wortlos.
    “Was ist? Wenn du etwas zu sagen hast, dann raus damit”, fuhr Mike ihn an.
    “Na ja, ich könnte dir sagen, wie unglaublich dumm das Ganze ist.”
    “Ja?”
    “Oder ich könnte nach Details fragen.”
    Mike runzelte die Stirn. “Du könntest riskieren, dass ich dir wehtun muss.”
    “Oh, oh, sag mir jetzt nicht, dass du dich verliebt hast, Kumpel. Sag mir, dass du nicht so dumm bist.”
    “Warum sollte es dumm sein, wenn man sich verliebt?”, entgegnete Mike viel zu heftig.
    “Da ist auch nichts Dummes daran. Es sei denn, du verliebst dich in die Eiskönigin.”
    “Sie heißt Corinne.”
    Stephen stöhnte laut. “Oh Mann, dich hat es wirklich erwischt. Verdammt, Mike, das ist fatal.” Mit diesen Worten ging er.
    Ja, fatal, das war es

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