Weil du ein zärtlicher Mann bist
ja!”
Mit einem erneuten Stoß prallte sie gegen die Tür, und ein Schrei entrang sich ihrer Kehle. Doch dann vergaß sie alles um sich herum, so wie immer, wenn sie mit Mike zusammen war. Es hätte sie ängstigen müssen, aber sein keuchender Atem verriet ihr, dass es ihm ähnlich erging.
Und dann sah er sie an, die Augen so dunkel vor Leidenschaft und Begehren, dass ihr Herz schneller schlug. Während er ihren Blick festhielt, begann er, sich rhythmisch in ihr zu bewegen. “Schau mich an”, forderte er sie keuchend auf.
“Das tue ich, Mike.”
“Hör nicht auf. Hör nie auf, mich anzusehen, auch nicht nach …” Er unterbrach sich, als sie den Kopf gegen die Tür zurückwarf und sich an ihn drängte, während der nächste Höhepunkt sie erbeben ließ.
Sekunden später folgte Mike ihr auf den Gipfel.
Sie waren noch immer außer Atem, da klopfte jemand von draußen an die Tür.
“Corinne?” Es war Stephen, und er klang nicht nur besorgt, sondern auch argwöhnisch.
“Ich habe etwas gegen die Tür schlagen hören!”, rief er. “Ist alles in Ordnung bei dir? Corinne, bist du da drin?”
Noch immer Mike umklammernd, erstarrte sie und blickte ihn mit großen Augen an. Er hatte ihr hoch und heilig versprochen, dass sie allein waren.
“Corinne? Ist Mike auch bei Ihnen?” Jetzt rüttelte er an der Tür.
“Ich …” Sie räusperte sich. “Ich komme sofort.”
Was war schlimmer? In dieser kompromittierenden Situation erwischt zu werden oder der Ausdruck auf Mikes Gesicht? Ein Ausdruck, der weniger Überraschung als Akzeptanz verriet. “Wie konnte das geschehen?”, flüsterte sie entgeistert. “Du meine Güte, Mike, du hast gesagt, sie wären alle weg. Du hast das doch nicht etwa mit Absicht gemacht?”
Er zuckte nicht einmal mit den Wimpern, aber er zog sich aus ihr zurück und ließ ihre Schenkel los, sodass sie an seinem immer noch harten, immer noch heißen Körper hinabgleiten konnte.
Sie stand da, nackt und zitternd, während Wut, gepaart mit Beschämung, sie ergriff. “Ja, das war reine Absicht von dir.”
Er wandte sich ab und langte nach seiner Hose. Sogar jetzt bewunderte sie seinen langen, muskulösen Rücken. “Glaubst du das?”, fragte er. “Dass ich so etwas tun würde? Tun könnte?”
Sie sah sich wie gehetzt um. Wo war ihr Slip? Oh, toll, er hing am Ablageschrank. “Ich weiß es nicht. Warum beantwortest du nicht einfach meine Frage?”
Er schloss seine Hose und drehte sich wieder zu ihr um. “Weil du es besser wissen solltest.”
11. KAPITEL
Mike verspürte Schuldgefühle, zweifellos. Aber nicht aus dem Grund, den Corinne ihm vorwarf. Was auch immer sie glauben mochte, jedenfalls hatte er sie nicht an ihrem Arbeitsplatz verführt, damit man sie erwischte.
Er hatte es getan, weil er sie in dem Moment mehr gebraucht hatte als den nächsten Atemzug. Die Umgebung ihres Büros hätte ihn eigentlich aufhalten und ihn wieder zur Vernunft kommen lassen müssen. Dass das nicht geschehen war, bewies einmal mehr, wie schlimm es um ihn bestellt war.
Himmel, er hatte sie im Stehen, gegen die Tür gelehnt, genommen! Und während er wütend auf sich selbst war, verriet ihm ein Blick auf Corinnes Gesicht, dass sie noch viel wütender war.
Aber, verflixt, sie hatte keinen unerheblichen Anteil an der Situation.
In kürzester Zeit hatte sie sich hergerichtet und sah jetzt wieder wie seine Kommandantin aus. Mike beobachtete diese Verwandlung fasziniert. Nachdem sie sich das Haar zurückgestrichen und die Schultern gestrafft hatte, drehte sie den Schlüssel herum und griff nach der Türklinke. Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus. “Es ist schon erstaunlich, wie du dich innerhalb von Sekunden von einer heißblütigen Frau in eine kalte und beherrschte Vorgesetzte verwandeln kannst.”
Es war ein Tiefschlag, und das war ihm durchaus bewusst, doch nicht einmal das erschütterte sie. Sie funkelte ihn lediglich verärgert an. “Wir wollten es geheim halten.”
“Du wolltest das, aber ich glaube, jetzt ist es zu spät.”
“Das werde ich dir nie verzeihen.”
Er nickte verständnisvoll, als hätte sie ihm nicht gerade ein Messer ins Herz gestoßen. “Ich weiß. Weil du glaubst, ich hätte dir das mit Absicht angetan.” Dass sie das überhaupt zu denken wagte, machte ihn ganz krank. Doch bevor sie das Thema weiterverfolgen konnten, öffnete sie die Tür und stellte sich ihrer, wie er vermutete, noch größeren Sorge – der Kompromittierung.
Stephen stand da und
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