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Weil du mich fesselst

Weil du mich fesselst

Titel: Weil du mich fesselst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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auch vorsichtig handeln«, gab Lucien ruhig zu bedenken.
    »Wir haben bereits mit dieser Investmentgesellschaft zusammengearbeitet, als es darum ging, in unserem eigenen Unternehmen schnelle Übernahmen zu finanzieren«, berichtete Anne Francesca. »Wir konnten uns immer auf die Leute verlassen. Und in den letzten vier Tagen hat Gerard nichts anderes getan, als rund um die Uhr an diesem Vertrag zu arbeiten.«
    »Vielen Dank für all Ihre Mühen«, wandte sich Francesca an Gerard.
    »Gerne geschehen. Ich war mehr als froh, dass ich dies für Ian tun konnte.«
    James deutete ein Lächeln an und warf seinem Neffen einen Blick zu.
    »Gerard war schon immer bereit, Ian seine kostbare Zeit zu widmen. Erinnerst du dich noch an das Motorrad, das wir drei zusammengebaut haben, als Ian, noch ein kleiner Junge, zum ersten Mal zu uns gekommen ist? Du hattest recht damals. Es hat wirklich geholfen, uns näher zueinanderzubringen … er hat sich dann etwas wohler gefühlt in diesem merkwürdigen Land mit all den merkwürdigen Leuten«, grübelte James laut. Er schien dabei weit weg und auch ein wenig traurig zu sein.
    Gerard lächelte.
    »Wenn wir nur wieder so etwas Leichtes tun könnten, um uns näher zueinanderzubringen. Er braucht seine Familie heute mehr denn je«, sagte er und sah dabei auch in Luciens Richtung, um ihn damit einzubeziehen. Francesca fühlte sich in ihrer Vermutung bestätigt, dass Gerard wusste, dass Lucien und Ian Halbbrüder waren. Was er sonst noch über ihren Vater, Trevor Gaines, und dessen abstoßende Lebensgeschichte wusste, konnte sie nicht sagen. Anne und James kannten die ganze Wahrheit, aber sie war sich nicht sicher, ob die beiden so weit gehen würden und Gerard alles erzählten.
    Bei Gerards Worten rutschte Lucien in seinem Stuhl hin und her. Ging es ihm wie Francesca, war ihm dieses Gerede über Ians Familie auch so unangenehm? Sie war hier die größte Außenseiterin, aber Lucien kam gleich dahinter. Es stimmte, die Nobles hatten die schmerzliche Verbindung, die zwischen Ian und Lucien als Verwandten bestand, akzeptiert, doch weder sie noch Lucien konnten sich auf die intimen Familienbande berufen, die erst durch Jahre der Erfahrung und Liebe entstanden.
    »Du fühlst dich bei alldem nicht ganz wohl, oder, Lucien?«, wandte Francesca sich freundlich an ihn.
    »Ich würde gerne noch einmal all unsere Möglichkeiten betrachten. Wie schon gesagt, Verträge mit Investmentgesellschaften können extrem kompliziert und verworren sein. Ian hat es daher vermieden, mit ihnen zusammenzuarbeiten, nur unter den außergewöhnlichsten Umständen hat er eine Ausnahme gemacht.«
    »Ian hat auf sie zurückgegriffen, wenn er kurzfristig ein Geschäft abschließen wollte«, erwiderte Gerard. »Ich habe es mir vorhin von Lin bestätigen lassen, dass es mindestens zwei Gelegenheiten gegeben hat, bei denen es schnell gehen musste und bei denen er auf Investmentgesellschaften zuging.«
    »Dafür hat er sich bei Dutzenden anderen Gelegenheiten gegen sie entschieden und sich jede Mühe gegeben, sie so oft wie möglich zu vermeiden«, gab Lucien zu bedenken.
    »Und welche anderen Möglichkeiten haben wir noch?«, wollte Francesca wissen. »Wir könnten doch einige Vermögenswerte für den Kauf zu Geld machen?«
    »Nein«, verbesserte sie Lucien und wandte seinen Blick von Gerard ab und sah Francesca an. » Du kannst das, Francesca. Ian hat die Vollmacht für solche umfangreichen Liquidierungen und Käufe nur dir erteilt.«
    Francesca nickte in der Hoffnung, das überwältigende Gefühl, das sie nun beim Blick in die vier anderen Gesichter der Runde verspürte, angemessen versteckt zu haben. Sie versuchte sich vorzustellen, was Ian gewollt hätte. Eine Stimme in ihrem Kopf rief sie zur Vorsicht.
    Ihr gefiel gar nicht, dass die Stimme Ian bis ins Detail glich.
    »Ich denke, Lucien hat recht«, sagte sie schließlich. »Wenigstens hätte ich gerne die Möglichkeit, den Vertrag einmal zu lesen, bevor ich mich entscheide. Natürlich bin ich dabei auf Unterstützung angewiesen. Wie alle wissen, bin ich Künstlerin und keine Geschäftsfrau.«
    »Wir helfen Ihnen jederzeit gerne, wenn es Fragen gibt«, versicherte ihr Gerard. Er tauschte mit James einen wissenden Blick aus. »Übrigens hat Ian James einmal erzählt, dass er Sie regelmäßig in geschäftlichen Dingen unterrichtet hat und dass Sie dabei die Komplexität finanzieller Angelegenheiten intuitiv besser verstanden hätten als einige seiner

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